Friedrich-Ebert-Ufer

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Historisches, veränderte Straßennamen[Bearbeiten]

Dies ist die älteste Straße im Dorf Porz, über Jahrhunderte einfach Dorfstraße oder Uferweg genannt. Über die Geschichte dieser Straße gibt es kaum Quellen. Sie war häufig durch den Rhein gefährdet und sicherlich der Kern des frühen Straßendorfes Porz. Sämtliche westlich der Straße stehenden einfachen mit Holz und Lehm errichteten Häuser wurden im Laufe der Jahrhunderte durch den Rhein zerstört - dies betrifft vermutlich einen ehemals bis zu 20 Meter breiten Streifen Hochufer.

Bei einer Rheinbesichtigung 1755 zu den Schäden durch Rheinhochwasser notierte der jülisch-bergische Ingenierhauptmann Mansfeld für das Dorf Porz: Er habe das Rheinufer so weit eingerissen gefunden, daß der Weg überwiegend abgesunken war. Der Rhein drohe die Häuser jenseits des Weges abzutreiben. Das hohe, faule Ufer sei nur unter Gefahr und Schrecken zu befahren. Er empfahl den Bau eines neuen Weges ostwärts des Dorfes. Doch auch in den nächsten zehn Jahren wurden weder der Uferweg instand gesetzt noch eine östlicher Weg geschaffen[1]

An der Uferstraße lagen Gasthäuser, kleinere Bauernhöfe, Bäcker und Metzger. So betrieb der Metzger Adam Jakobs unter der (späteren) Adresse Uferstraße 16 seine Metzgerei seit den 1890er Jahren bis bis nach 1909, die auch schon mal als "Wurst- und Fleischwarenfabrik" inserierte[2].

Der Weg tritt erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Uferstraße aus den Aufzeichnungen. Im November 1905 beschloss der Gemeinderat Heumar die Vergabe der Hausnummern 1 bis 52 "zwischen BACH und SCHLIMGEN"[3]. 1909 wurde die Uferstraße im Zuge des Rathausneubaus durch die Neufestlegung der Fluchtlinien von der Bahnhofstraße nach Norden bis zur Hauptstraße zunächst verbreitert und dann durch Kiesanschüttungen bis zur heutigen Rathaussstraße erhöht. 1913 erhält die Uferstraße eine Kanalisation.

Im Jahr 1933 benannten die Nationalsozialisten die Uferstraße gleich nach ihrer Machtergreifung in Porz in Adolf-Hitler-Ufer um. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt sie dann ihren heutigen Namen Friedrich-Ebert-Ufer nach dem SPD-Politiker und ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik.

Straßenabschnitte[Bearbeiten]

  1. Ab Hochhaus Lindenhof bis Fischerweg; 18-20 (O)
  2. bis Bennauerstraße; 22-34a (O)
  3. bis Bahnhofstraße; 49 (W) 40-48 (O)
  4. bis Hackenbroischsgäßchen; 50-54 (O)
  5. bis Rathausstraße; 58-70 (O)
  6. bis Steinstraße; 102-116 (O)

Veränderte Hausnummern, historische Abzweige[Bearbeiten]

Ende 1905 wurden die eindeutigen Hausnummern im gesamten Dorf Porz durch Straßenhausnummern abgelöst. Anstelle der heutigen geraden Nummern erhielt dabei auch die Uferstraße fortlaufende Nummern. Die Zählung begann an der Bennauer Straße und reichte von 1 bis 52. Das Haus Nr. 1 wurde 1938 neu gebaut, heute ist hier die Nr. 22 zu finden. Nach 1957 erhielten die Gebäude neue Hausnummern.

Denkmalgeschützte Bauwerke[Bearbeiten]

Unter Denkmalschutz steht:

  • im Abschnitt 3-5: die Uferanlage; ihre Gestaltung begann im Jahr 1907 mit dem Bau einer Dampfer-Anlegebrücke (eröffnet am 25.09.1907). Sie wurde in den Folgejahren bis ca 1913 u.a. durch die Wiederherstellung und Befestigung des Leinpfads, Planierungen und der Pflanzung von 400 Linden fortgesetzt. Um 1923/24 ergänzte dann ein Kriegerdenkmal mit Treppenaufgängen und eine steinerne Ufermauer das Bild der Rheinpromenade.

Weitere historische Bauwerke[Bearbeiten]

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

  1. zit. nach Jürgen Huck: Der Rhein und seine Ufer. In: Unser Porz 14.1972, S. 29.
  2. vgl. General-Anzeiger v. 20.12.1898
  3. vgl. Porz-Urbacher Volksblatt v. 29.11.1905