Keuschhof

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Historie[Bearbeiten]

An der Uferstraße 54 in Porz lag nördlich des späteren Kölner Hofs dieses landwirtschaftliche Anwesen. Mit ihm sind die Namen der Familien Keusch und Egyptien verbunden. Um 1850 erwarben der Landwirt Martin Jacobs (1818-1889) und seine Frau Anna Gundula, geb. Mensen (1805-1883) diesen Hof. Sie heirateten in Frechen, Gundula als verwitwete Keusch. Beide zogen um 1850 nach Porz, ihr Haus in Frechen mit Stallungen und Schlachthaus vermieteten sie im Februar 1851[1]. 1853 verpachtete das Ehepaar zudem bei Glessen nahe Bergheim 60 Morgen Ackerland[2], es war also nicht unvermögend. Im Jahr 1870 war Jacobs Ortsvorsteher des Dorfes Porz. Dann wurde er 1875 Bürgermeister der Gemeinde Heumar und auf diese Weise sein Hof - und damit das Dorf Porz erstmals - der Sitz der Bürgermeisterei. Zudem war Jacobs von 1879 bis 1884 auch Mitglied des Mülheimer Kreistags.

Anzeige Kölnische Zeitung v. 15.10.1871

Im Oktober 1871 heiratete der in Frechen geborene Stiefsohn aus erster Ehe, Christian Hermann Keusch (1841-1913) seine Frau Helena, geb. Scharrenbroch (1843-1922). Sie waren Landwirte und Branntweinbrenner. Keusch übernahm das Gut seines Stiefvaters und bezeichnete sich danach als Gutsbesitzer. Er war zudem Kreistagsmitglied und Mitglied im Gemeinderat Heumar als 1. Beigeordneter. Christian Keusch schenkte im April 1899 der katholischen Kirchengemeinde Porz das Grundstück, auf dem 1901 die Notkirche und 1911/12 die Pfarrkirche St. Josef errichtet wurde. Sein Erbe war im Juli 1913 Josef Keusch (1875-1928)[3]. Er übernahm mit seiner Frau Katharina, geb. Lamberz (1885-1970), das Gut 1913, inzwischen unter der Adresse Uferstraße 36. Die Witwe führte den Hof bis 1932 weiter. Dann verkaufte sie den Hof an Peter Egyptien und zog in die Bahnhofstraße.

Auch Egyptien war hier als Landwirt tätig, er kam von der Sülzer Burg (Haus Scheltensülz) bei Rösrath-Hoffnungsthal. Der Straßenname änderte sich zwischenzeitlich, zunächst 1934 in Adolf-Hitler-Ufer 36 und dann 1945 in Friedrich-Ebert-Ufer 36. In den 1950er Jahren endete der landwirtschaftliche Betrieb und ging in den Besitz der Stadt Porz über. Anfang der 1960er Jahre wurde er abgerissen.

Quellen, Literatur, Links[Bearbeiten]

  1. vgl. Inserat in Kolnische Zeitung v. 2.2.1851.
  2. vgl. Kölnische Zeitung v. 13.3.1853
  3. Die beiden Familiengräber befinden sich auf dem Porzer Friedhof.