Die NSDAP
Rechtlicher Hinweis: Alle Darstellungen und Abbildungen in diesem Artikel dienen der staatsbürgerlichen Aufklärung und der Berichterstattung über Vorgänge der Geschichte. Das Porz-Wiki richtet sich gegen jegliche Formen von Rechtsextremismus sowie völkischer Gesinnung. Lesen Sie den ausgezeichneten Artikel von Volker Frielingsdorf (siehe Literatur) zur damaligen gesellschaftspolitischen Situation im Porz der 1920er und beginnenden 1930 Jahre.
Vorbemerkungen: Die Quellenlage[Bearbeiten]
Normalerweise schöpfen regionalgeschichtliche Stichworte ihren Inhalt aus archivalischen Quellen. Doch bei diesem Stichwort ist das anders. Denn 1945 und in den Folgejahren wurde, teils systematisch, teils als Beitrag zur "Weißwascherei" viel Schriftgut aus der NS-Zeit vernichtet, gerade auch in öffentlichen Ämtern und Archiven. Dies hat für Porz dessen langjähriger erster Stadtarchivar, Jürgen Huck, nie thematisiert. Zudem findet sich in seiner langen Publikationsliste während 27 Jahren stadthistorischer Quellenforschung keine einzige Abhandlung über die Porzer NS-Zeit. Seine Nachfolge trat 1978 Gebhard Aders an, er schrieb im Jahr 2002:
"Für die NS-Zeit typische Akten (...) die nach dem Registraturplan vorhanden waren, fehlen ganz, andere zeigten auffallende Lücken: Sie wurden ganz offensichtlich gezielt eigenmächtig "entnazifiziert". Es sind fast nur solche Schriftstücke aus der NS-Zeit zu finden, in denen ortsbekannte Nationalsozialisten (...) in der "Täterrolle" und bestimmte Bürger in der "Opferrolle" vorkommen. So enthält die Akte (...) mit dem Titel "Die Partei und ihre Gliederungen" so gut wie nichts über den Aufbau der NDSAP in Porz (...). (...) Der Rektor der Volksschule in Zündorf ging allerdings noch einen Schritt weiter: Er riß die Seiten für die Jahre 1933-1945 aus der Schulchronik und schrieb die Chronik für diese Zeit neu, ohne dies irgendwie kenntlich zu machen."[1]
Wobei selbst in diesem Artikel Gebhards in der Aufzählung der Bürgermeister und Stadtdirektoren zwischen 1933 und 1945 eine bemerkenswerte Lücke bleibt. So wird Melchior Kurt (1898-1972), seine NS-Zeit ausblendend, nur als "Stadtdirektor 1947 bis 1963"[2] benannt[3]. Tatsächlich war Melchior Kurt bereits in der Zeit von 1939 bis März 1945 Leiter der Hauptverwaltung Porz, mithin in gleicher Funktion wie später als Gemeinde- oder Stadtdirektor.[4]
Gründungs- und Frühphase in Porz[Bearbeiten]
In Bayern begann die Geschichte der NSDAP mit ihrer Gründung als Splitterpartei im Februar 1920, im gesamten Deutschen Reich war sie erst ab 1928 als antisemitische und völkische Partei wahrnehmbar. Im Rheinland hatte sich bereits im Februar 1925 der "Gau Rheinland-Süd" (ab 1926 "Gau Rheinland") gegründet, dessen Gauleiter ab Juni 1925 Robert Ley war. Ab Juni 1931 lautete der Name in der Region "Gau Köln-Aachen", Gauleiter war Josef Grohé, er hatte bereits 1922 die NSDAP-Ortsgruppe Köln mitbegründet und nach dem Verbot der Partei auch die Neugründung 1925 betrieben. Ley und Grohe lebten bereits in der zweiten Häfte der 20er Jahre ihren Fanatismus aggressiv im Wort und brutal in ihren Tat aus. Grohé war zudem ab Mai 1925 bis 1931 Chefredakteur der Kölner Parteizeitung Westdeutscher Beobachter. Als Landwirtschaftlicher Gaufachberater fungierte Kuno von Eltz-Rübenach. Unter der NSDAP-Gauleitung bestand die NSDAP-Kreisleitung des Rheinisch-Bergischen Kreises. Kreisleiter war von 1930 bis 1945 Walter Aldinger. Er hatte einen größeren Stab von Mitarbeitern und agierte als Parteiorganisation parallel zur Regionalverwaltung des von 1933-1945 tätigen Landrats Julius Mennicken. Im Rheinisch-Bergischen Kreis bestanden keine Rivalitäten, es gab hingegen eine enge Zusammenarbeit[5].
In der Gemeinde Porz gab es noch zum Jahresanfang 1930 keine Ortgruppe der NSDAP. Hingegen wurde ab 1929 eine rege Propagandatätigkeit durch von Eltz-Rübenach, Grohé und durch andere Parteiredner in den Porzer Ortschaften verzeichnet. Im Juli 1930 waren dann die Ortsgruppe Porz mit zunächst 30 Mitgliedern und die Ortsgruppe Wahn mit zunächst 55 Mitgliedern gegründet. In den nächsten beiden Jahren entstanden dann weitere Porzer Ortsgruppen, so 1931 in Urbach und Wahn-Heide.
Zur Kreistagswahl im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden bereits am 2. März 1933, also noch vor der Übernahme des Porzer Rathauses, August Reuter aus Wahnheide und der spätere Gemeindeinspektor Theodor Müseler aus Porz zugelassen. Nach der Machtübergabe setzte auch in Porz der Zustrom von Eintritten in die NSDAP ein. Reichsweit war er so stark, dass bereits am 19. April wurde eine NSDAP-Mitgliedersperre verkündet wurde, die zum 1. Mai 1933 in Kraft trat. Das Ziel der Sperre war es, die Parteilinie nicht durch "Konjunkturritter" beschädigen zu lasssen, die nur zu ihrem persönlichen Vorteil eintraten. Auch Sabotage durch Unterwanderung wurde befürchtet. Erst ab Mitte April 1937 wurde die Sperre teilweise gelockert. Doch bereits 1933 traten so viele Porzer Bürger in die NSDAP ein, dass es leichter fiele aufzuzählen, welche Porzer Ärzte, Apotheker oder Unternehmer nicht in die Partei eintraten.
Parteigliederungen im Porzer Raum[Bearbeiten]
1945 umfassten die Listen der NSDAP im Raum Porz
- in Eil 87 Mitglieder
- in Elsdorf 14 Mitglieder
- in Ensen/Westhoven 172 Mitglieder
- in Heumar 100 Mitglieder
- in Gremberghoven 76 Mitglieder
...
NSDAP[Bearbeiten]

Unterhalb der Ebenen Gau Köln-Aachen und Kreis Rheinisch-Bergischer Kreis (ab 1933) bestanden Ortsgruppen, so auch ab 1930 in der Gemeinde Porz. Unter dem Ortgruppenleiter standen jeweils Zellenleiter, unter diesen die Blockwarte.
Hinzu traten die Politischen Leiter. Sie waren auf Hitler vereidigte Amtsträger der Partei und traten uniformiert auf (im Volksmund "Goldfasane"). Ihre Aufgaben waren die politische Überwachung, propagandistischen Ausrichtung und weltanschaulichen Schulung der Bevölkerung. Nach 1945 wurde das Korps der Politischen Leiter in den Nürnberger Prozessen als Verbrecherische Organisation eingestuft.
- Ortsgruppe Ensen/Westhoven/Gremberghoven - 1939: Elisenstraße 67A, Leiter Walter Hasberg, Gemeindeinspektor; 1941: Ignaz Morschel; 1943: Kölner Straße 151-153, Leiter Josef Römer, Schulungsleiter, ab Mitte 1942 Leiter Hubert Rösgen, Westhoven.
- Ortgruppe Heumar/Eil - 1933- Januar 1940: Eiler Straße, Leiter: Heinrich Custodis (1888-1940); 1940-1945: Forststr. 10, Leiter Karl Kolzter, Gemeindeangestellter, vormals in Kürten; Ortsgruppenamtsleiter: Karl Nischan. Politische Leiter in Heumar: Ernst Bruns, Willi Düppe, Peter Guttenberger, Wilhelm Haffner, Christian Hausmann, Wilhelm Theiß, Karl Winkelmann. Politische Leiter in Eil: Peter Brock, Heinrich Bröhl, Heinrich Eckenbach, Heinrich Engels, Benedikt Faust, Peter Herrmann, Wilhelm Hofmann, Anton Kaminski, Peter Lichern, Franz Paffrath, Paul Reinhold, Heinrich Weiden
- Ortsgruppe Porz - untergebracht in einer gemeinde-eigenen Baracke in der Hauptstraße[6]; Leiter Heinrich Heinze, Ingenieur (1933 - nach 1939); Stellvertreter Urban Engels; Geschäftsführer (mind. 1934-1935) Christoph Klintwordt ; Kulturwart: Hauptlehrer Gustav Engelberth[7]; 1941-1945: Ignaz Morschel (zugleich Bürgermeister der Landgemeinde Porz) Zellenleiter: Melchior Kurth.
- Ortsgruppe Urbach; Leiter: Hans Salomon (1931), Theodor Müseler (1932)
- Ortsgruppe Wahn/Elsdorf - zunächst Schießplatzstr. 120, um 1933 lt. Aussage Kurth: Heinz Schaemann; 1936: Paul Kohls; ab 1938 im gemeindeeigenen Gebäude Bahnhofstr. 40, Leiter: Otto Renner[8]. Politische Leiter: Jean Backhausen.
- Ortsgruppe Wahn-Heide; Leiter: Wilhelm Sterzenbach (1931-1932)
Zudem gab es in Porz auch eine Außenstelle des Rheinisch-Bergischen Kreisblatts als Kopfblatt des Westdeutschen Beobachter. Die Geschäftsstelle befand sich in der Bahnhofstraße 19 und wurde durch Willi Wirges geleitet. 1937 firmiert der Beigeordnete Theodor Müseler im Adressbuch auch als "Pressevertreter". Vermutlich war er als Redakteur beim "Beobachter" tätig.
SA[Bearbeiten]

Die Sturmabteilungen der NSDAP waren paramilitärische Kampforganisationen. Sie gliederten sich in Brigaden (3-9 Standarten), Standarten (3-6 Sturmbanne), Sturmbann (3-10 Stürme), Sturm (3 Trupps), Trupp (3-5 Scharen), Schar (1-2 Rotten) und Rotte (4-8 Mann). Ihre Leitung wurde entsprechend als -Leiter oder -Führer bezeichnet, ihre Nummern änderten sich 1938 durch eine Reorganisierung. In der Gemeinde Porz gab es zwei Stürme: Den SA-Sturm 11/65 Porz, später 23/65 und den SA-Sturm Wahn, später "24/65". Die "65" verweist auf die Zugehörigkeit zur Standarte 65 Oberbergisches Land mit Sitz in Waldbröhl bzw. Gummersbach[9]. Diese Standarte war wiederum Teil der SA-Brigade 71 Köln. Die beiden Porzer Stürme waren ab 1934 dem nunmehr Sturmbann III/65 Bergisch Gladbach unter Sturmbannführer Josef Schneider zugeordnet.
Als SA-Führerschule der gesamten Standarte wurde ab Juli 1933 das stillgelegte Fabrikgelände am Hochkreuz in Eil genutzt. Sämtliche Gemeinden im Einzugsbereich der Standarte 65 finanzierten diese Führerschule mit jeweils monatlich 50 bis 55 Mark.
Berechnet nach der durchschnittlich üblichen Stärke von SA-Gliederungen ist von mindestens 216 Männern in der Gemeinde Porz auszugehen, die schon 1933 Mitglied der SA waren bzw. wurden. Mit der Mitgliedschaft war die Verpflichtung verbunden, an allen SA-Umzügen und Veranstaltungen teilzunehmen.[10]
- Der SA-Sturm 23/65 Porz unterhielt schon vor 1933 ein SA-Heim in der Mühlenstraße 43-45. Es wurde nach dem zeitweisen SA-Verbot vom 13. März 1932 polizeilich geschlossen, aber bereits Ende Mai als Geschäfts- und Leseraum zurückgegeben. Im SA-Sturm gab es auch einen Musikzug, er trat im gesamten Standartengebiet auf. Seit 1936 bestand die Dienststelle dann an der Hauptstraße 68 und wurde von Sturmhauptführer Peter Krämer geleitet. Um 1939 war Heinrich Decker Sturmführer in Porz. Im selben Jahr wurden Fritz Lucas und Karl Meyer von Truppführern zu Obertruppführern befördert, Johann Hersel vom Oberscharführer zum Truppführer.[11]. In späteren Jahren entstand wohl an der Steinstraße ein SA-Heim als Neubau. Als Truppführer in Porz wurde zudem 1945 auch der Gemeindebaumeister Reinhold Barth genannt, als Oberscharführer der Gemeindeassistent Alfons Rademacher, als zumindest Unterscharführer Dr. Bolder.
- Beim Trupp Urbach als SA-Reserve II (Kyffhäuser) gab es eine enge Verbindung zum Kriegerverein Urbach. 1934 war ein gemeinsamer Schießstand in einer Kiesgrube am Zündorfer Weg geplant[12].
- Die Dienststelle des Sturm 24/65 Wahn befand sich 1938 am Adolf-Hitler-Ufer 3, und wurde von Scharführer Krawvzyk geleitet. Sturmführer war Clemens Koch aus Zündorf, im Hauptberuf Hauptwachtmeister der Schutzpolizei Porz. Als Untersturmführer oder höherrangig tätig waren in Wahn zudem Walter Sommerfeld, Franz Dewald, Franz Chilinski sowie aus Lind Hans Koch.
- Darüber hinaus war Dr. Stephan Heinz aus Ensen mindestens Unterscharführer.
SS[Bearbeiten]
Die SS war mit ihren Untergliederungen vorwiegend in Wahn und Wahnheide aktiv. Nur in Wahn gab es auf Porzer Gebiet ein SS-Heim (seit 1937)[13]. 1936 führte die SS 3/58 ihre Weihnachtsfeier dort "im Saale von Chilinsky" durch, eröffnet durch Truppführer Karl Meyer[14].
SS-Angehörige in Wahn bzw. Wahnheide waren:
- August Reuter, Gemeindebote, Wahnheide, SS-Hauptscharführer
- Jakob Hülser, Gemeindebote, Wahnheide, SS-Scharführer
- Willi Rosenbaum (+1937), SS-Rottenführer [15]
- Heinz Schaemann, kaufm. Angestellter, der sich als "alter Kämpfer" in Porz besonders fanatisch hervortat
- Wahn: Reinhard Greif, Peter Leisten, Otto Wörner
- Wahnheide: Johann Bürger, Peter Ennenbach, Nikolaus Gerhards, Josef Karsch, Josef Maaßen, Hans Ommer, Fred Tanneberg
Zudem waren SS-Angehörige in anderen Ortsteilen:
- Eil: Georg Zims, SS-Rottenführer; Willi Düppe
- Ensen/Westhoven: Bernd Kemmerling, Louis Zorn, Heinrich Zusche
- Gremberghoven: Matthias Wiedenau, SS-Rottenführer
- Heumar: Wolfgang Glasser; Heinz Viniol, Peter Winterberg
- Porz: Hans Popielarski, SS-Rottenführer; Wilhelm Hodenius, Robert Rödder, Waldemar Schäfer, Josef Vohwinkel, Johann Weiden, Heinrich Zusche
- Urbach: Willi Jonas, Polizeioberwachtmeister Fritz Kehl, Karl Kürsch, Johann Peter Bliersbach
- Zündorf: Wilhelm Meyer
Hitlerjugend[Bearbeiten]
In der Organsiation der NSDAP bildeten im männliche Zweig Jungen zwischen 10 und 14 Jahren das sogenannte Jungvolk. Ab 15 Jahren wechselten die Jugendlichen zur Hitler-Jugend, ab 18 Jahren traten die jungen Männer dann in die SA ein. Die Hitlerjugend wurde bereits 1926 gegründet. Nach der Machtübernahme 1933 blieb sie der einzige staatlich anerkannte Jugendverband. Auch durch den Verbot anderer Jugendorganisationen und Überleitungen stieg ihre Mitgliederzahl im Deutschen Reich von 30.000 auf Ende 1934 rund 3,5 Millionen Mitglieder an. Seit 1936 gab es ein Aufnahmedatum pro Jahr - an Hitlers Geburtstag. Erst ab März 1939 schrieb eine "Jugenddienstpflicht" Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren die Mitgliedschaft in einer Gliederung der Hitlerjugend vor.
Die Teilnahme an den zumeist zweimal wöchentlichen Treffen (Heimatabend + Sportdienst) und den Sonderveranstaltungen wurde von den unteren Führern in einem Buch protokolliert, in das auch Bewertungen der einzelnen Mitglieder einzutragen waren. Neben der Stamm-HJ gab es zudem weitere an Waffengattungen der Wehrmacht angelehnte Einheiten. Wer sich für sie entschied unterschrieb die Verpflichtung, sich später als Soldat für diese Waffengattung freiwillig zu melden.

Bereits ab 1931 gab es in Wahn eine Jugendgruppe Porz-Wahn, geleitet von Josef Orth. Am 9. Mai 1933 beschlagnahmte die Hitlerjugend Wahn in Absprache mit der Bannführung Köln-Aachen das dortige katholische Jugendheim gegen den Protest des Wahner Kaplans (siehe Meldung rechts). Gerechtfertigt wurde dies mit einem hohen Reichszuschuss bei seiner Erbauung, gemeindlichen jährlichen Zuschüssen und der Weigerung der Kirchengemeinde, das Jugendheim der HJ-Jugend für ihre Treffen zur Verfügung zu stellen[16]. Das so okkupierte HJ-Heim, zu dem andere Vereine nun keinen Zutritt mehr hatten, bestand bis 1945. * Auch in Langel bestand von 1939 bis 1942 ein Hitler-Jugend-Heim[17]
In Porz war der Wahner Lehrer Richard Sperling in den Jahren 1933/34 Jungvolkführer[18]. Auch der Porzer Gemeindesekretär Jakob Bonn war Jungenschaftsführer des Jungvolks. Ende 1940 wird Erich Schmitz als HJ-Führer in Porz genannt, bei der Überprüfung 1945 zudem Ernst Fischer in Eil und Lerenz Haas in Heumar.
- Die örtliche Marine-HJ erhielt im Frühjahr 1939 von der Gemeinde Porz zwei Kutter für Fahrten auf dem Rhein. Sie lagen im Zündorfer Hafen, der eine erhielt den Namen "Wilhelm Heidkamp".
- Vor dem Beitritt zur Flieger-HJ wurde die Fliegertauglichkeit ärztlich überprüft. Unterrichtet wurden die Jugendlichen von Mitgliedern des nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK). Die örtliche Flieger-HJ nutzte in Zündorf eine alte Industriehalle für den Modellflugbau.
- Zudem gab es in Porz eine Motor-HJ mit zumindest einem leichten Motorrad.
Der weibliche Zweig der Hitlerjungend war der Bund Deutscher Mädel (BDM) in der Altersspanne 14 bis 18 Jahre, ab Dezember 1936 bestand eine gesetzliche Pflichtmitgliedschaft. Jünger war der Jungmädelbund (JM) für Mädchen zwischen 10 und 14 Jahren.
BDM-Führerinnen waren in Heumar Magarete Grimmling, Maria Nollen und Angelika Werheit sowie in Gremberghoven Else Eul.
Weitere Hilfsorganisationen[Bearbeiten]
- NS-Frauenschaft, Ortgruppe Porz, gegründet 1931. Leiterin: Katharina Wirges. In Heumar hatten Elisabeth Ehrenstein und Elisabeth Herkenrath Funktionen in der NS-Fraunenschaft. Das NS-Frauenwerk hatte auch Jugendgruppen, so 1937 in Gremberghoven.

- NSV - Nationalsozialistische Volkswohlfahrt. Die Gliederungen der NSV waren in die NSDAP-Ortsgruppen eingebunden. Sie bedienten auch das Winterhilfswerk. In der Gemeinde Porz gab es drei Ortsgruppen, die jeweil Amtswalter, Zellenwalter und Blockwalter hatten:
- Ortsgruppe Porz - Leiter: Wilhelm Wirges (1933 bis nach 1935) Heine (1942);
- Ortsgruppe Ensen/Heumar - Leiter: Peter Kuhn, später Grunenberg. Ensen - Peter Soest (1942) und Heumar - August Viniol (1942);
- Ortsgruppe Wahn/Lind - Leiter: Peter Kland.
- DAF Deutsche Arbeitsfront - In der Gemeinde Porz gab es vier Ortsgruppen, ihre Geschäftsstellen befanden sich in den jeweiligen Ortsgruppengeschäftsstellen der NSDAP:
- Porz - Ortverwalter: Urban Engels, Kaufmann
- Wahn - Ortsverwalter: Peter Schmitz, Angestellter Elektro-Isolier-Industrie Wahn
- Ensen/Gremberghoven - Obmann Paulenbach
- Heumar - Obmann Peter Knipprath
- Reichsluftschutzbund, Gemeindegruppe Porz, Gemeindegruppenführer Herrmann Buchholz.
Terror, Verfolgung und Vorfälle in der NS-Zeit[Bearbeiten]
Das Vorgehen der Nationalsozialisten zur Sicherung ihrer Macht und zur Durchsetzung ihrer völkischen Pläne war in Porz nicht weniger rigoros wie in den umliegenden Gemeinden. Willige Akteure und Helfer fanden sich sehr schnell sowohl in staatlichen Behörden als auch in nationalsozialistischen Organisationen problemlos in ausreichender Zahl. Ob Kölner Regierungspräsident, Landrat des Rehinische-Bergischen Kreises oder Bürgermeister der Landgemeinde Porz: Sie konnten auf ihre Verwaltung, die Gendarmerie, die Kriminalpolizei und den SA-Sturm bauen. In Porz hatte Bürgermeister Oedekoven einen besonderen Ehrgeiz: Er wollte eine nationalsozialistische Vorzeigekommune schaffen. Gut vernetzt hatte er zahlreiche Möglichkeiten, hierbei nachdrückliche Unterstützung zu erhalten.
1933: Folterstätte Hochkreuz[Bearbeiten]
Seit dem 2. März 1933 gab es einige Monate lang ganz offiziell überall in Deutschland eine Hilfspolizei, zusammengestellt aus SA-, SS- und Stahlhelm-Mitgliedern. Diese Kräfte erhielten das Recht, gemeinsam mit der Polizei Wohnräume zu durchsuchen und Personen, die anhaltender politischer Betätigung verdächtigt wurden, in Gefängnisse zu überführen und dort zunächst ohne Haftbefehl als so bezeichnete Schutzhaft auch festzuhalten. Zudem wurden vorübergehend Sonderkommissare durch die SA-Führungen der Provinzen eingesetzt, um Wiederstandsgruppen auszuschalten. Für den Rheinisch-Bergischen Kreis wurde dies wohl bereits im Mai 1933 der Sturmbannführer Josef Schreiber (SA-Sturm 3/65 Bergisch-Gladbach). Er erhielt Sonderausweise, die ihn über die Rechte der Hilfspolizei hinaus ermächtigten, von allen Ortspolizeibehörden des Kreises Namen von des politischen Widerstands Verdächtigen anzufordern sowie vorübergehend Schutzhäftlinge aus Gefängnissen zur Vernehmung zu übernehmen.
Den Boden für die kommenden Ereignisse bereitete auf der Basis eines internen Erlasses des Reichsinnenministeriums vom 29. 5.33 eine Verfügung des Landrats vom 16. Juni, „im Rheinisch-Bergischen Kreis Angehörige der SA zu beteiligen“, sobald bei „Vernehmungen anlässlich politischer Straftaten Schwierigkeiten“ auftauchen sollten[19].
Im Rheinisch-Bergischen Kreis führten nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nur einzelne Zellen der KPD aus dem Untergrund Widerstandsaktionen durch. Diese bestanden wesentlich darin, Schmähparolen auf Mauern aufzubringen sowie Flugblätter und Handzettel zu vervielfältigen, zu kleben bzw. zu verteilen. Dies war auch in Bergisch-Gladbach der Fall. Daraufhin hatten unter der Leitung von Josef Schreiber Polizei und SA in einer gemeinsamen Aktion am 22. Juni 1933 Kommunisten der Region ins dortige "Stella-Werk" verschleppt und schwer mißhandelt. Die herausgefolterten Informationen führten zur Entdeckung einer Druckerei, von Flugblättern und Waffen.
Im Raum Porz fanden ebenfalls die beschriebenen Widerstandsaktionen statt, auch hier betrieben Kommunisten eine geheime Druckmaschine, fertigten und verteilten Flugblätter und Handzettel. Bürgermeister Oedekoven konnte diese KPD-Zelle "Roter Sender" durch die von ihm veranlassten polizeilichen Verhaftungen und Vernehmnungen nicht ermitteln. Daher wurde Anfang Juli Porz beschlossen, Hilfe aus Bergisch-Gladbach anzufordern. Im Porzer Rathaus gab es nur wenige Gefängniszellen, sie waren zur Unterbringung von über 60 Personen ungeeignet. Vorbereitend wurden daher zunächst die Räumlichkeiten für das Vorhaben - wie in Bergisch-Gladbach - in einer stillgelegten Fabrik geschaffen, dazu bot sich die frühere Fabrik elektrischer Zünder am Hochkreuz in Eil an.
In der ersten Julihälfte 1933 errichteten SA-Männer der Standarte 65 aus Porz, Wahn, Bensberg und Bergisch Gladbach in dieser stillgelegten Fabrik eine SA-Führerschule sowie ein Schutzhaftlager. In einer durchgeplanten Aktion in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 1933 wurden mit Unterstützung aus Bergisch-Gladbach (SA-Sturm 9/65) und Bensberg (SA-Sturm 10/65) rund 65 Männer, weitgehend Kommunisten und einige Sozialdemokraten, von sieben Trupps auf das umzäunte Gelände gebracht. Bei den "Vernehmungen" mißhandelten die SA-Männer die Gefangenen durch Faustschläge, Stiefeltritte und Schlagwerkzeuge. Der Keller des ehemaligen Kesselhauses wurde zur Folterkammer, in der 16 Personen schwer mißhandelt wurden. Die Gefangenen wurden minutenlang in Eiswasser getaucht und an der Decke aufgehängt. Der Eiler Matthias Neu starb 1934 an seinen erlittenen inneren Verletzungen. Ende Juli 1933 wurde der größere Teil der Insassen freigelassen, 21 Personen hingegen der regulären Kölner Polizei überstellt. [20]
Weitere Ereignisse[Bearbeiten]
- 1935 wurde einem Paar aus Ensen, das seinen Hochzeitsbraten beim jüdischen Metzger Albert Tobias in Porz bestellt hatte, von der SA ein Plakat an die Haustür genagelt: "Ehepaar (...) kaufte den Hochzeitsbraten beim Juden"
- 1938 wurde in der Progromnacht die Fensterscheiben der jüdischen Metzgerei Albert Salomon in Zündorf eingeschlagen.
- 1941 begannen die Deportationen von jüdischen Mitbürgern auch aus dem Porzer Raum.
- 1943 denunzierte eine Mitarbeiterin der Dialektra den Architekten Ludwig Paffendorf wegen eines "Götz von Berlichingen"-Zitats. Paffendorf wurde zum Schiedsmann vorgeladen und erhielt eine Abmahnung durch die Zellenleitung Urbach[21].
Okkupation von Brauchtum[Bearbeiten]
Martinszug 1936[Bearbeiten]
Der Martinzug 1936 wurde von den NS-Organisatoren als Werbezug für das Winterhilfswerk (WHW) und die NS-Gesinnung gestaltet:
"Ein besonderes Ereignis für die Jugend dürfte der Martinszug in Porz werden, der am Samstag, abends 6 Uhr steigt. (...) Am Zug nehmen sämtliche HJ-Gliederungen sowie das Landjahr teil. Vier Musikkapellen sind auf den ganzen Zug verteilt. Punkt 18 Uhr nimmt der Zug vom Hans-Schemm-Platz (Hauptstraße) seinen Weg über Wilhelmstraße, Josef=, Bahnhof=, Schiller=, Glas=, Germania, Bahnhof=, Mühlen=, Hauptstraße zurück zum Hans-Schemm-Platz, wo der "tapfere Soldat und Sozialist Martin" am Feuer zur Jugend sprechen wird. Anschließend ist die Verteilung der Preise für die besten Fackeln, die im Sinne von WHW, NSB, Eintopf, Kampf dem Verderb, Deutschlands Wehr und Ehr u. dergl. gestaltet sind. Auch der althergebrachte Weckmann wird nicht fehlen, der in der Hans-Schemm-Schule gegen Gutschein verausgabt wird. Die Leitung des Zuges leigt bei Stammführer Huhn. (...) Die Begleitung der Mädchen des ersten bis vierten Schuljahrs hat der BDM, während die Jungen von der HJ betreut werden."[22]
Kriegsende und Entnazifizierung[Bearbeiten]
-> Hauptartikel zum Kriegsende
Am 6. März 1945 hatte die Front mit der Eroberung Kölns den Rhein erreicht, nun lag das Porzer Rheinufer in Reichweite der alliierten Artillerie. Die Kölner Brücken waren gesprengt, die Allierten orienterten sich in die Bonner Region und konnten dort einen rechtsrheinischen Brückenkopf ausbilden. Doch einen Monat lang lagen die US-Truppen in schwereren Kämpfen mit deutschen Einheiten. Am 9. April morgens setzte ein Regiment der 97. Amerikanischen Infanteriedivision über die Sieg und rückte in Siegburg ein, am nächsten Tag folgte die 13. US Panzerdivision. Am 11. April 1945 stieß die 13. US Panzerdivision über Troisdorf und Spich nach Wahn und Urbach vor. Sie erreichten nach mehreren örtlichen Kämpfen bei Spich, Wahnheide und Elsdorf den Ort Eil, die Spitzen orientierten sich bereits über Heumar bis nach Dünnwald. Im Raum Eil wurde nachts der Kommandostand aufgeschlagen und am Morgen des 12. April wandten sich einzelne Einheiten auch dem praktisch ausgestorbenen Porz zu, um von hier weiter über Ensen und Westhoven nach Deutz vorzurücken. Widerstand gab es keinen. Der Porzer "Volkssturm" war schon im März bei Einsätzen im Bergischen Land weitgehend aufgerieben worden, Soldaten war hier nicht (mehr) stationiert. Der Führungsstab der Porzer Nationalsozialisten hatte sich bereits seit Januar 1945 zunächst in Gut Leidenhausen einquartiert. Vor dem Eintreffen der Amerikaner setzte er sich dann rechtzeitig ebenso wie die Porzer Gemeindeverwaltung ins Bergische ab[23].
Im Verlauf des Jahres 1945 wurden im Porzer Rathaus zunächst alle belastenden Akten vernichtet. Zur "Entnazifizierung" wurden in der Gemeinde Porz überwiegend dreiköpfige Unterausschüsse gebildet. Sie bestanden aus je einem Mitglied der Parteien CDU, SPD und KPD und waren durchgängig männlich besesetzt. Für den Ort Porz waren es sechs Mitglieder. In den Jahren 1946 und 1947 betrieb man dann in den Entnazifizierungsverfahren Weißwäscherei und wurde wieder christlich: "Man schmückte sich wieder mit dem Kreuz ohne Haken. Die Kirche wurde mißbraucht als Entnazifizierungsbehörde, Pfarrer stellten Persilscheine aus und bürgten für die schon immer christliche Gesinnung ihrer prominenten Pfarrkinder."[24] Die damals erhandelten Einstufungen von Funktionsträgern im NS-Regime sind aus heutiger Kenntnis und Sicht für die Beurteilung des tatsächlichen Verhaltens während der NS-Zeit nahezu wertlos. 1946 wurden auf den Friedhöfen Porz und Urbach auf Druck von und finanziert durch die Sowjetische Militärmission Ehrenmale für die getöteten sowjetischen Soldaten errichtet. Erst am 28. März 1948 fand eine Gedenkfeier für vier von den Nationalsozialisten zu Tode gebrachte vormalige KPD- und SPD-Kommunalpolitiker statt.
Offizielle Aufarbeitung: Fehlanzeige[Bearbeiten]
Während der gesamten Zeitspanne der selbständigen Stadt Porz gab es keinerlei Auseinandersetzung mit der Rolle von Porzer Bürgern und Kommunalbeamten in der NS-Zeit. Eine (selbst-)kritische Aufarbeitung der Nationalsozialismus findet sich durch die Porzer Verwaltung, Porzer Kirchengliederungen oder Porzer Vereine in krasssem Gegensatz zu fast allen umliegenden Gemeinden bis heute nicht. 1981 recherchierte ein Schüler die Machtergreifung der NSDAP in Porz, sein Artikel wurde im Jahrbuch Rechtsrheinisches Köln veröffentlicht (Frielingsdorf). 1982 folgte ein Beitrag über das SA-Lager am Hochkreuz (Aders). Im Rahmen ihres Projektes Minderheiten in Porz befassten sich ab dem Schuljahr 2003/04 bis in das Jahr 2009 Schülerinnen und Schüler des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums auch mit den Ereignissen in der NS-Zeit, die Juden und Fremdarbeiter betrafen.
Betrachtet man die Vielzahl der Beiträge, die in den Jahrbüchern der Heimatforscher aus dem Raum Porz seit dem Jahr 1961 erschienen sind, so ist es ernüchternd, wie wenige Beiträge jenseits militärbezogener Recherchen die Zeit der NS-Gewaltherrschaft implizit oder explizit behandeln. Die NS-Zeit ist für den Porzer Raum bis heute in keiner Weise aufgearbeitet geschweige denn bewältigt. Dass im Porzer Raum Katholizismus und Zentrums-Orientierung vor der Übernahme der nationalsozialistischen Ideologie geschützt hätten, ist ein wohlfeiler Mythos. Dies zeigt die Willfährigkeit des katholischen Kölns[25]. Eine Publikation, wie sie zum Beispiel zum Oberbergischen Kreis 2021 vorgelegt wurde, ist angesichts von heute wieder erstarkenden nationalistischen, mitunter gar völkischen Stimmen dringend wünschenswert, wenn nicht sogar überfällig[26].
Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]
- Porzky, Eugenie und Jürgen Huck: Politische Strömungen im Raume Porz 1918-1933. In: Rechtsrheinisches Köln, Bd. 1, 1975.
- Frielingsdorf, Volker: Die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Porz im Jahre 1933. In: Rechtsrheinisches Köln 7.1981.
- Gebhard Aders: Das Schutzhaftlager der SA am Hochkreuz in Porz-Gremberghoven. In: Rechtsrheinisches Köln 8.1982.
- Dick, Hans-Gerd: “Wie erdhaft, bergisch und deutsch das klingt”. Der Rheinisch-Bergische Kreis im Nationalsozialismus, Weilerswist 1999.
- Ausarbeitung von Schülern des Maximilian-Kolbe-Gymansiums 2009 zum NS-Lager. (Die Passagen zum "Durchgangslager" und zur Firma Stellawerk verwechseln allerdings das Hochkreuz und das Lager in Bergisch-Gladbach) (Link)
- Das NS-Schutzhaftlager auf KuLaDig (Link)
- Roth, Thomas: Die Geheime Staatspolizei Köln. Köln 2021 (Link)
- "Jugend im Gleichschritt", Ausstellung des NSDOK online (Link)
- ↑ vgl. Aders, Gebhard: Die Außenstelle Porz des Historischen Archivs und ihre Bestände, S. 106f.
- ↑ Eigentlich: Gemeindedirektor 1947-1950, Stadtdirektor von 1951-1963.
- ↑ Die Lücke erklärt sich mit Kurths weiterer Karriere im Nachkriegsdeutschland, seinem breiten Wirken in diversen Porzer Vereinen bis hin zum Vorsitzenden (1961) und Ehrenvorsitzenden (1967) des Heimatvereins Porz, dem Herausgeber der Zeitschrift "Unser Porz" in Verbindung mit dem Stadtarchiv.
- ↑ 1934 wurde er Leiter des Schulamts der Gemeinde Porz, 1935 bereits Oberinspektor und ab 1938 auch Leiter der Hauptverwaltung Porz. Das Schulsystems der NS-Zeit war bekanntlich durch das NS-Regime völlig in den ideologischen Dienst genommen worden. Zu den Akten des Schulverwaltungsamtes (Best. 9920 A 1875) von 1933 bis 1945 vermerkt das HAStK: "1945 wurde von den vorübergehend eingesetzten Abteilungsleitern und Sachbearbeitern eine große Blattkassation betrieben, d. h. Vorgänge, die von diesen Verwaltungsangestellten als nicht mehr relevant angesehen wurden, wurden aus den Akten entfernt." Daher wirft die Kontinuität Kurths in herausgehobener Stellung als erneuter Verwaltungsleiter der Gemeinde Porz ab April 1947 und Stadtdirektor ab 1951 aus heutiger Sicht drängende Fragen zu seiner Person in der NS-Zeit auf.
- ↑ vgl. Grundmeier, Frederik u.a. (HG): Indoktrination, Unterwerfung, Verfolgung. Lindlar 2021, S. 43
- ↑ Sie erhielt im Krieg einen Bombentreffer und wurde zerstört.
- ↑ Gustav Engelberth war seit April 1909 Lehrer an der Evangelischen Volksschule Porz. Als Mitglied der Deutschen Volkspartei kandidierte er im März 1933 auf einer "Nationalen Bürgerliste" für den neuen Kreistag des Rheinisch-Bergischen Kreises. Bei dessen Konstituierung im April 1933 war er bereits Mitglied der NSDAP. Er tat sich in den Jahren danach durch Vorträge zum Thema "Warum Deutschland Kolonien braucht" im Kreisgebiet hervor.
- ↑ Otto Renner war 1936 zunächst Ortswalter der DAF in Wahn. Zudem war er einer der NSDAP-"Kreisredner" für den Rheinisch-Bergischen Kreis. 1943 wurde er zum Kreisobmann der DAF ernannt.
- ↑ Die Standarte 65 hattte zunächst drei Sturmbann-Abteilungen, durch den Zustrom zur SA im Jahr 1933 wurde sie dann aber mehrfach umorganisiert. Zunächst erweiterte im Juli 1933 der Sturmbann IV Wipperfürth die Standarte. Doch bereits im September 1933 wurde der Sturmbann III/65 Siegburg einer neuen Rheinischen Standarte 160 zugeordnet. Die SA-Abteilungen der Gemeinde Porz blieben in der Standarte 65, obwohl Ende des Jahres 1933 eine weitere Standarte 238 Rhein-Bergischer Kreis als Ausgliederung aus der Standarte 65 entstand.
- ↑ Zu klären bleibt, warum sich der Scharführer Johann Hersel aus Porz, 1939 zum Oberscharführer des Sturm 23/65 befördert, in einem Leserbrief an die Buersche Zeitung v. 7.10.1934 als Scharführer im "Sturm 33/16 Porz am Rhein" bezeichnete
- ↑ vgl. Oberbergischer Bote v. 30.1.1939
- ↑ vgl. HAStK Best. 9030B A 346 und A3319
- ↑ vgl. HAStK Best. 9040 A31
- ↑ Ein Trupp (später eine Kompanie) umfasste 20 bis 60 Mann und wurde aus drei Scharen gebildet.
- ↑ Eine Rotte als kleinste Einheit umfasste 4 bis 8 Mann.
- ↑ vgl. Lenneper Kreisblatt v. 11.5.1933 "Hitlerjugend fordert ihr Recht".
- ↑ vgl. HAStK Best. 9040 A14
- ↑ Er kam 1928 an die Wahner Volksschule und wurde im Januar 1935 nach Wipperfürth versetzt.
- ↑ vgl. Landesarchiv NRW, Abteilung R, BR 37/462, 191, zitiert nach Johann Paul, Vom Volksrat, 81
- ↑ 1947 erhob das Landgericht Köln gegen rund ein Dutzend Personen Anklage. Die Haupttäter erhielten langjährige Haftstrafen.
- ↑ vgl. HAStK Best. 9557 A19
- ↑ Der Neue Tag, 13.11.1936
- ↑ vgl. Josef Kuttenkeuler: Erinnerungen. Porz 1964, S. 34.
- ↑ Zitat aus der sehr lesenswerten Autobiographie von Hans Mundorf: 1929er Troisdorfer Spätlese. Troisdorf 2008, S. 82 (= Bd. 16 Heimat- und Geschichtsverein)
- ↑ vgl. Dietmar, Karl: Köln in der NS-Zeit. Köln 2013.
- ↑ vgl. Grundmeier, Frederik u.a. (Hg.): Indoktrination, Unterwerfung, Verfolgung. Lindlar 2021