Hotel zur Post
Geschichte des Gasthauses[Bearbeiten]
Katharina Elisabeth geb. Westhoff, heiratete im Februar 1895 den Maurerpolier Peter Reinold aus Ensen. Im Ehevertrag vom 6. Februar des Jahres wurde sie als "Witwe von Johann Heß, Inhaberin eines Metzgerei-Geschäfts und einer Wirtschaft zu Wahn" beschrieben[1].
Um 1900 zeigt eine Ansichtskarte das Hotel zur Post in Wahn in der Frankfurter Straße 92, später in den 1930/40er Jahren wird es die Frankfurter Straße 142. Um 1900 bestand das Gebäude aus zwei Etagen, das Hotel wurde vom Wirt Peter Reinold als Radfahrer-Bundeshotel zur Post beworben. Südlich des Gebäudes ist ein Biergarten zu sehen.
Zwischen 1906 und 1908 baute Reinold das Haus um und stockte ein weiteres Geschoss auf[2]. Eine Ansicht der Frankfurter Straße von 1909 zeigt das vergrößtere Gebäude. Die Benennung des Hotels rührt von dem lange Jahrzehnte schräg gegenüber befindlichen Postamt. Im Jahr 1910 baute Reinold ein Kegelbahnhaus an der Cousinengasse an. Im Wirtshaus fanden häufig Versteigerungen und Verrkäufe von Immobilien aus Wahn statt. Vermutlich war Peter Reinold auch als Makler tätig. 1909 inserierte er gemeinsam mit einem Kölner Architekten ein neues Wohn- und Geschäftshaus in Wahn zum Verkauf, er bezeichnete sich dabei als "Baugeschäft"[3]. Offensichtlich wurde dies bereits ab 1904 zunehmend seine Haupttätigkeit, er war inzwischen Maurermeister und bei etlichen Gebäuden im Raum Porz Bauleiter. Nach 1913 trat Reinold als Wirt in der Presse nicht mehr in Erscheinung[4].
Erst 1928 findet sich wieder ein Eintrag zum Gasthaus in Adressbüchern. Die Wirtin ist nun die Witwe Kathrin Chilinski[5] und das Gebäude erscheint auf einer Ansichtskarte als schmuckes "Gasthaus".
Das Kegelbahnhaus wurde später zu einem Theatersaal umgebaut, der spätestens ab den 1930er Jahren auch als Kinosaal Nutzung fand. Diesen pachtete von 1939 bis 1949 der Lichtspielhaus-Betreiber Fritz Kluth für sein Apollo-Lichtspiele Theater. Der Kinosaal wurde ab 1953 von Hans Chilinski unter der nunmehrigen Adresse Adolf-Kolping-Str. 2 als Schauburg Lichtspiele Wahn bis 1962 weitergeführt. Eine Ansichtskarte um 1952 wirbt mit "Moderne Fremdenzimmer, Gesellschaftszimmer und Garten", entsprechend zeigt sie einen großzügigen Garten südlich des Hotels.
Das Gebäude besteht noch heute unter der Adresse Frankfurter Straße 206 und hieß bis zu seiner Renovierung im 21. Jahrhundert hinein weiterhin Hotel zur Post. Seitdem ist es ein unscheinbares Mehrfamilienhaus.
Inhaber/Pächter[Bearbeiten]
- vor 1894: Johann und Katharina Elise Heß
- 1894-1895: Witwe Katharina Elisabeth Heß
- 1895-1913: Peter Reinold und Gattin Catharina Elise geb. Westhoff
- 1914-1926: unklar
- um 1927 - 1939: Witwe Kathrin Chilinski
- um 1951 - 1965: Käthe Chilinski
Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]
- ↑ Kölnische Zeitung v. 6.3.1895. Die Heirat mit dem Metzger Johann Heß war im April 1888, vgl. Rheinischer Merkur v. 30.4.1888
- ↑ vgl. HAStK, Best. 9030B, A2593 bzw. A3230
- ↑ vgl. Rheinischer Merkur v. 18.9.1909
- ↑ Ob Hotel und Gasthaus weitergeführt wurden und von wem, ist noch zu klären.
- ↑ Ihr Ehemann, Anton Chilinski, war lt. Grevens Adressbuch 1926 in Zündorf Gastwirt, Manufakturhändler und Schlosser. Er inserierte 1923 mit der Adresse Wahn die Vermietung einer "30 PS-Heißdampflokomobile", Kölnische Zeitung v.12.2.1923.