Frankfurter Straße

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Historisches[Bearbeiten]

Kölnische Zeitung v. 9.3.1845

Die Fernstrecke Chaussee nach Franckfurth verlief zunächst von Mülheim über Vingst, Heumar, Eil, Urbach, Elsdorf, Wahn, Lind, Spich, Troisdorf und Siegburg. Zu Kriegszeiten diente sie als Heerstraße, zu Friedenszeiten zum Transport von Menschen und Postsendungen bis ins ferne Venedig. Erst nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wurde die Straße 1768 unter Kurfürst Karl Theodor zwischen Opladen und Siegburg befestigt, begradigt und ausgebaut, seitdem verläuft sie wie wir sie heute kennen zwischen und in den Orten nahezu geradlinig und nicht länger zwischen Mülheim und Eil in einem weiten S-Bogen über den Alten Deutzer Postweg durch Vingst und Heumar. Der Ausbau als Neue Chaussee nach Frankfurth auf Staatskosten machte sie zur Staatstraße, für ihre Nutzung wurde nun ein Straßenzoll erhoben. In Wahn und Eil wurden zu diesem Zweck im Januar 1773 Schranken (Barrieren) errichtet, auch die Eingesessenen erhielten einen Anteil des Wegegeldes. In der Zeit der französischen Verwaltung 1806-1813 bestanden keine Barrieren. Doch bereits ab 1817 erhoben die preußische Rhein-Provinz erneut Wegegeld, zu dieser Zeit trug die Straße auuch die Bezeichnung Oberrheinische Straße. Den Betrieb der Hebestelle verpachtete der Staat dabei meistbietend. In den Dörfern achteten Chaussee-Aufseher und Chaussee-Wärter, beaufsichtigt durch den Ober-Wegebauinspektor auf die Einhaltung der vom preußischen Staat erlassenen Chaussee-Verordnung und chaussee-polizeilichen Bestimmungen. Sie wurden vom Staat besoldet, bekleidet und bezogen nach Dienstende auch eine kleine Pension. Das Jahr 1836 brachte der Chaussee nach Frankfurt eine erweiterte Befestigung und einen Schotterbelag. 1847 kostete die Unterhaltung einer Meile Chaussee dem Staat durchschnittlich 1125 Taler[1]. In Wahn war um 1848/50 Franz Wambach (1808-1878) Chaussee-Aufseher. Erst das Jahr 1875 brachte die Abschaffung des Wegegeldes.

Bereits um 1888 hat sich in Wahn die Bezeichnung Frankfurter Straße eingebürgert.[2] Ein massiver Ausbau des Abschnitts in Wahn von der Nachtigallenstraße bis zur Heidestraße erfolgte in den Jahren 1968/69.

Straßenabschnitte[Bearbeiten]

Die heutige Frankfurter Straße (B8) beginnt in Lind an der Ortsgrenze zu Spich in Höhe der "Kasseler Furt", leicht südlich der Niederkasseler Straße. Erste vergebene Hausnummern beginnen ab der Einmündung Am Linder Kreuz. Die in Lind beginnende Hausnummernzählung endet an der Ortsgrenze nach Ostheim an der A4, die Straßenbezeichnung hingegen erst am Wiener Platz in Mülheim. Ab der Ortsgrenze nach Ostheim ist die in Mülheim beginnende Zählung gegenläufig.

Abschnitte Lind + Wahn

  1. ab Ortsgrenze Troisdorf-Spich/Kasseler Furt über Niederkasseler Straße, A59-Anschluss Lind (36) bis Am Linder Kreuz
  2. bis Kreisverkehr Alte Blockstelle / Portastraße; 19 (W) 28 (O)
  3. bis Am Krausbaum; 77-103a (W) 68-106 (O)
  4. bis Auf dem Acker /versetzt: Fasanenweg; 105-127 (W) 116-138 (O)
  5. bis Kreuzung Sankt-Sebastianus-Straße / Wilhelm-Ruppert-Straße; 129-179 (W) 140-180 (O)
  6. bis Kreuzung Heidestraße; 182-186 (O)
  7. bis Kreuzung Steinackerstraße / Adolph-Kolping-Straße; 197-211 (W) 196-206 (O)
  8. bis Burggraben; 215-221 (W) 208-216 (O)
  9. bis Poststraße / Im Bodesfeld; 223-249d (W) 218-254 (O)
  10. bis Peter-Joseph-Schumacher-Weg; 251-273a (W) 260-280 (O)
  11. bis Kreisverkehr Am Bahnhof / Nachtigallenstraße; 275-281b (W) 282-292 (O)
  12. bis Bahnbrücke;287-323 (W) 298-320 (O)

Die weiteren Abschnitte haben eigene Seiten:

Veränderte Hausnummern, veränderte Abzweige[Bearbeiten]

Die Hausnummern auf der Straße wurden mehrfach verändert. Vor 1945 waren die Nummern in Wahn um bis zu 100 Zähler niedriger als in den 1960er Jahren. Die Hausnummern von Wahn wurden somit erst ab der Ortsgrenze zu Lind gezählt, die rund 300m südlich der Straßeneinmündung Am Krausbaum verläuft. Durchgängig fortlaufende Hausnummern von Wahn bis Gremberghoven wurden erst Anfang 1965 eingeführt.

  • Abschnitt 6: Erst 1938 wurde die Kreuzung zur Heidestraße (damals Adolf-Hitler-straße) geschaffen. Vorher verlief die Bahnhofstraße (heute St. Sebastianusstraße) geradeaus über die Frankkfurter Straße in die Schießplatzstraße (heute Wilhelm-Ruppert-Straße).

Denkmalgeschützte Bauwerke[Bearbeiten]

Unter Denkmalschutz stehen:

  • Abschnitt 5: Nr. 173-175 - Ehemaliges Pfarrhaus; Nr. 179 Kirche St. Aegidius
  • Abschnitt 8: Nr. 215 - Wohn- und Geschäftshaus
  • Abschnitt 9: Nr. 247-249d - Hofanlage Deutscher Rhein
  • Abschnitt 10: neben Nr. 251 - Wegekreuz

Weitere historische Bauwerke[Bearbeiten]

  • Abschnitt 7: Nr. 203, ab 1894 Post und Nr. 205 Gasthaus - früher Nr. 103 + 105
  • Abschnitt 7: Nr 206 - Hotel zur Post - früher Nr. 142

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

  1. vgl. Kölnische Zeitung v. 15.4.1847.
  2. vgl. Inserat in Rheinischer Merkur v. 20.7.1888,