Evangelische Gemeinden in Porz
Historie[Bearbeiten]
Die Reformation Luthers prallte an der Stadt Köln nicht nur ab - die Kölner Katholiken praktizierten erstmals auch eine Bücherverbrennung (1520 der Schriften Luthers). Neun Jahre später verbrannten sie zwei evangelische Gläubige (öffentliche Hinrichtung von Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden) 1529 auf dem Scheiterhaufen bei Melaten. Köln verstand sich in den folgenden Jahrhunderten als Zentrum der Gegenreformation, Evangelische waren später zwar geduldet, ihnen wurden aber bis zur Franzosenzeit wesentliche Bürgerrechte vorenthalten und sie durften ihre Religion in Köln nicht öffentlich ausüben. Nur im Geheimen organisierten sich Evangelische Gemeinden.
Bis zu Gründung der Kirchengemeinde Porz 1909[Bearbeiten]
Im Porzer Raum zeigte die Reformation drei Jahrhunderte kaum Auswirkungen - die Dörfer blieben fest in katholischer Hand. Mülheim hingegen hatte bereits ab 1610 evangelische Pfarren, denen sich auch die wenigen Evangelischen aus dem nördlichen Porzer Raum zuordneten. Seit 1817 vereinte die unierte Kirche im Rheinland die reformierten und lutherischen Evangelischen zusammen. Die Wege verkürzten sich im 19.Jahrhundert: Ab 1857 war die Kirchengemeinde Deutz zuständig, die zugehörige St. Johannes-Kirche steht noch heute in der Tempelstraße 31. 1872 erfolgte die Zuordnung zur neuen Vikariatsgemeinde Kalk, die 1877 Kirchengemeinde wurde[1]. Im Südosten wohnende Gläubige (Grengel, Wahnheide/Schießplatz, Lind) orientierten sich hingegen nach Volberg (Hoffnungsthal). Die Evangelische Kirche Volberg wurde 1788/90 neu gebaut, Apsis und Unterbau von um 1275 blieben erhalten. Das Kleinod steht bis heute in Rösrath-Hoffnungsthal, Volberg 1.
Den frühesten verbrieften Zuzug von evangelischen Gläubigen erlebte Niederzündorf. Die Diskriminierung evangelischer Handelsherren nahm in Köln nach dem 30-jährigen Krieg immer stärker zu, Schließlich führte die Stadt im Jahr 1714 eine Meldepflicht für Protestanten ein. Darauf verließen wohlhabende protestantische Kaufmannsfamilien Köln und siedelten sich unter anderem in Düsseldorf und Mülheim an. Zwischen den Häfen von Mülheim und Niederzündorf bestand bereits eine ausgebaute Landverbindung, um bei Bedarf das Stapelrecht der Stadt Köln zu umgehen. Daher war es naheliegend, das Mülheimer Kaufleute auch in Niederzündorf Dependancen oder Lagerhäuser einrichteten. Um 1720 siedelte sich die Familie Martens in Niederzündorf an, in ihrer Nachfolge in den 1730er Jahren die Familie Boullé. Weitere evangelische Kaufmannsfamilien folgten im 18. und 19. Jahrhundert.
Bis zur Gründung der Adelenhütte blieb die Zahl der Evangelischen in den Gemeinden Heumar und Wahn niedrig zweistellig (1828 - 15; 1841 - 23; 1876 - 26). Weder der preußische Schießplatz (seit 1815) noch die Eisenbahnlinie mit dem Bahnhof Wahn (seit 1859) führten zu deutlichen Zuwächsen. Aber die Adelenhütte (seit 1878) brachte dann durch aus Mülheim zugezogene Facharbeiter so viele weitere Evangelische nach Porz, dass nun der Kalker Pastor Friedrich Martin Vietor in privaten Räumen Bibelstunden abhielt. Zudem erhielten die evangelischen Schüler an der katholischen Volksschule Porz ab 1882 zwei Stunden evangelischen Religionsunterricht. Er berichtete zum Bau der Lutherkapelle in Porz im Jahr 1883 von 100 Seelen "in Porz, Zündorf und den nahegelegenen Dörfern"[2]. Dynamische Zuwanderungen von evangelischen Familien lösten die neuen Industriebetriebe Cotton-Oel, Portland-Cement, Spiegelglaswerke und die Sägewerke aus (Protestanten in Porz: 1902 - 406; 1904 - 612; 1909 - rund 800).
Zum Jahresende 1901 fasste die Gemeinde Kalk/Porz daher der Beschluss, in Porz einen eigenen Prediger anzustellen und eine evangelische Schule und sowie eine Kirche zu bauen. Ein provisorischer Kirchenvorstand für Porz begann 1902 mit den Vorbereitungen, ihn unterstützte ab Juni 1902 der 28-jährige Hilfsfprediger Ernst Mühlendyck (1874-1958). Sie gründeten einen Kirchenbauverein und erwarben ein Baugrundstück an der Mühlenstraße. Im Jahr 1804 wurde die erste evangelische Schule in Porz errichtet. 1905 gaben die Kalker grünes Licht für eine Ausgemeindung - in Porz wohnten nun über 700 Protestanten.
Die Kirchengemeinde 1909 bis 1933[Bearbeiten]
Am 1. April 1909 war es dann soweit, Porz - in den Grenzen der politischen Gemeinden Heumar und Wahn - wurde zur eigenständigen Kirchengemeinde, Ernst Mühlendyck ihr erster Pastor.
(Ausformulierung erwünscht)
Evangelische Kirche unterm Hakenkreuz[Bearbeiten]
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Wachstum und neue Gemeinden[Bearbeiten]
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Zusammenlegung von Kichengemeinden[Bearbeiten]
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Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]
Breidert, Klaus: Evangelisches Leben in Porz. In: Unser Porz Heft 12. Porz 1970.
Huck, Jürgen: Evangelisches Leben im Raum Porz. In: Rechtsrheinisches Köln Bd. 30. Köln 2004.
Raudsep, Wolf-Dieter: 100 Jahre Evangelische Kirche in Porz. In: Rechtsrheinisches Köln Bd. 34. Köln 2009.