Linder Bruch

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Ursprung[Bearbeiten]

Der Linder Bruch, zwischen dem heutigen Stadtteil Köln-Porz-Lind und Troisdorf-Spich weitgehend längs des Mauspfads gelegen, ist durch Versumpfung entstanden. Im Präboreal, also um etwa 9000 vor Chr., war die Austrocknung eines ursprünglich hier verlaufenden Rheinarms abgeschlossen. Zu einem deutlich späteren Zeitpunkt begannen dann Einrieselungen von der hier deutlich höher gelegenen Wahner Heide (Mittelterrasse) östlich des Gebietes. Hierdurch bildete sich ein See, der frühestens um 600 bis 800 vor Chr. versumpfte. Im 19. Jahrhundert war er dann vollständig vertorft, Torfstecher hatten ein gutes Auskommen. Um 1838 umfaßte der Linder Bruch rund 10,25 ha (41 Morgen). Das Wasser stand rund 1m (3½ Fuss) hoch auf einer undurchdringlichen Tonschicht. Noch um 1926 war der Bruch stellenweise so wassergefüllt, dass aus einem Boot heraus gefischt werden konnte. Im Zuge von Entwässerungsmaßnahmen um 1926 wurden die beiden Zuflussrinnen aus der Wahner Heide kanalisiert und zum Rhein hin abgeleitet.

Kölnische Zeitung v. 13.12.1842

Besiedelung[Bearbeiten]

Schon immer war es heikel, am Linder Bruch zu siedeln. Dennoch ist hier das Dorf Lind entstanden, allerdings wohl zunächst im Norden und Westen und etwas entfernt vom Bruch. 1842 hatte es "41 Häuser mit 187 Einwohnern, die nur, mit einer Ausnahme, Tagelöhner und kleine Eigentümer sind" (siehe nebenstehend).
In der großen Trockenheit des Jahres 1921 wurde der Bruch gereinigt und wurden die Abzugsgräben vertieft und erweitert, um den Linder Flur trockenzulegen und zukünftig zu besiedeln. 1926 wurde dann ein Kanal vom Bruch bis zum Rhein gebaut, um den Bruch zu entwässern.

1863 fanden Torfstecher an der Ostseite des Linder Bruch neben Resten eines Pfahlbaudorfes ein sehr gut erhaltenes, frühfränkisches Stammboot ("Einbaum")[1]. Archäologen bargen das 4,85 Meter lange und 40 Zentimeter breite Boot. Zu seiner Herstellung wurde ein einziger Eichenstamm durch Feuer ausgehölt und mit einer Eisenaxt behauen. An seinem Heck befand sich eine 11 cm breite Querbank als Ruderbank. Der Einbaum gelangte zunächst in das Wallraf-Richartz-Museum, ab 1907 dann in das Kölner Museum für Vor- und Frühgeschichte im Bayenturm. Bei der Zerstörung des Museums im Juli 1943 wurde auch der Einbaum vernichtet.
(Wird fortgesetzt)

Der Bruch heute[Bearbeiten]

(Text)

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

Joachim, Hans-Eckart Joachim: Ein Siedlungsplatz der Jüngeren Eisenzeit in Köln-Porz, "Linder Bruch". In: Jahrbuch Rhechtsrheinisches Köln 29.2003
Peters, Ilse: Das Linder Bruch, ein natürliches Archiv für die Landschafts- und Siedlungsgeschichte. In: Unser Porz, Band 8, 1966
Peters, Ilse: Verlandete Altwässer auf der Niederterrasse bei Köln? In: Eiszeitalter und Gegenwart 17.1966

  1. Frühfränkische Zeit: ca. 400-600 n. Chr.; Fränkische Zeit bis ins 9. Jahrhundert