Altenberger Hof
Historie[Bearbeiten]
Der Altenberger Hof Eil wurde von den Eilern auch Mellerhof genannt. Zum Besitz gibt es eine zugehörige Quelle aus dem Jahr 1268: Die Benediktiner der Abtei zu Siegburg verkauften dem Ritter Sibodo von Blegge (+1282) über den Probst von Oberpleis ihre "Güter zu Eyl". Aders vermutet, dass der Ritter zu dieser Zeit bereits einen verpachteten Hof in Eil besaß und diesen um landwirtschaftliche Flächen ergänzen wollte. Vor 1318 erwarb Heinrich von Eller Hof und Güter und schenkte sie 1331 der Zisterzienser-Abtei Altenberg. Dies ist der Namensursprung.
In den folgenden Jahrhunderten bewirtschafteten verschiedene Pächter den Hof. Im 14. Jahrhundert und 15. Jahrhundert waren dies Dreis van Eile und seine Kinder, ab 1475 Johann und Katharina Hovekemper. Im Jahr 1600 übernahmen Johann und Neyten Staels, ab 1660 deren Tochter Catharina Staels und ihr Mann Gerhard Becker. Es folgten um 1699 Sohn Johann Becker und seine Frau Cäcilia geb. Scharrenbroich. Die Pacht blieb in den Händen der Familie Becker.
Bei der Säkularisierung und Aufhebung der Abtei 1803 waren Johann Becker und seine Frau Gertrud, geb. Meller[1], die Pächter des Gutes. Erst im Jahr 1800 hatten sie den Pachtvertrag auf 12 Jahre verlängert. Doch Johann Becker starb 1803 und der Vertrag wurde hinfällig. Zum Hof gehörten damals 48 ha Land, darunter 44,7 ha Ackerflächen von überwiegend schlechter Qualität, die Gebäude befanden sich in baufälligem Zustand. Der eingesetzte Verwalter der Abtei verpachtete den Gutshof erneut auf 12 Jahr an die Familie Becker, aber zu beinahe den doppelten Pachtabgaben. Die Familie ersteigerte 1815 erneut die Pacht und erwarb den Gutshof schließlich Mitte 1826, Wilhelm Heinrich Becker bezahlte 7.210 Reichstaler[2].
Die Familie Becker/Meller war in den folgenden über 100 Jahren die reichste Familie von Eil und gehörte zu den größten Grundbesitzern im Landkreis Mülheim. Den Gutshof bewirtschaftete die Familie selber landwirtschaftlich unter der Adresse Chaussee 17. Gutsherr Andreas Meller starb 1894. Ausgangs des 19. Jahrhunderts waren sein Sohn Paul Meller (+1903) und dessen Frau Louise Henriette, geb. Sternenberg, die Gutsbesitzer. Paul Meller gelang am 8.11.1895 bei einer Treibjagd in Eil ein seltener Schuss: Mit nur einer Kugel erlegte er einen Zwölfender-Hirsch sowie eine Hirschkuh[3]. Zur Jahrhundertwende schenkte Paul Meller den Gemeindemitgliedern von Eil den Bauplatz für ihre zukünftige Kirche. Über die Beerdigung von Paul Meller meldete das Porz-Urbacher Volksblatt vom Januar 1904: "Leichenzug für Paul Meller erstreckte sich von Eil bis nach Urbach".
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt der Gutshof die Adresse Hauptstraße 29. Besitzer war zu dieser Zeit Andreas Meller (1879-1953). Er heiratete 1908 Adele, geb. Savels (+1916). 1923 gab es auf dem Hof einen Großbrand. Ab ca. 1950 führte Heribert Meller den landwirtschaftichen Betrieb, ab 1960 unter der veränderten Adresse Frankfurter Straße 59. Die Familie Meller prägt mit ihrem großen Familiengrab bis heute den Friedhof von Eil, zu dessen Anlage sie den Grund gestiftet hatte.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wurde der Hof nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, im Frühjahr 1968 war das Gelände bereits an die Stadt Porz verkauft. Zuletzt beherbergte der Hof zwei Handwerksbetriebe und ein Büro. In den ersten Monaten des Jahres 1969 wurde der Hof mit seinem Herrenhaus endgültig abgebrochen.
Nachnutzung des Geländes[Bearbeiten]
Auf dem Grundstück entstanden fünf- bis achtgeschossige Wohnhäuser mit 120 Wohneinheiten und eine als Subzentrum geplante Ladenzeile. Hier eröffneten Mitte des Jahres 1971 als erste Geschäfte ein Zoogeschäft, eine Reinigungsfirma, ein Friseur und eine Bausparkasse unter der Adresse Frankfurter Straße 565-577.[4].
Quellen, Literatur, Links[Bearbeiten]
Aders, Gebhard: Der Altenberger Hof in Eil. In: Rechtsrheinisches Köln, Band 28. Köln 2002.
- ↑ Die Familie Meller war im 18. Jahrhundert nach Urbach zugezogen und hatte dort den Maarhof gepachtet.
- ↑ vgl. Barthelemy, Eric: Die Auswirkungen der Säkularisierung von 1802/03 im rechtsrheinischen Kölner Raum, Teil 2. In: Rechtsrheinisches Köln, Bands 30. Köln 2004.
- ↑ vgl. Volksblatt für Bergisch-Gladbach v. 14.11.1895.
- ↑ vgl. KStA v. 28.2.1969 (mit Abbruchfoto).