Redaktion

50 Jahre Köln-Porz – eine Stimme aus Zündorf

(Reiner Lindlahr) 1975 wurde die Stadt Porz nach Köln eingemeindet. Im zugehörigen Gebietsänderungsvertrag verpflichte sich die Stadt Köln, „das Eingliederungsgebiet Porz(…) so zu fördern, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung – dem gesamten Stadtorganismus angepasst – sichergestellt ist.“ (§15 Satz 1) Nach nun rund 50 Jahren zeigt das Beispiel des Stadtteils Zündorf nur eine traurige Bilanz!

Die Wohnbebauung in Zündorf ist von 1975 mit rund 7.300 Einwohnern auf in 2024 rund 12.000 Einwohner (rd. 2/3 Zuwachs) kontinuierlich gewachsen. Zugleich stieg die Bevölkerungszahl in den Nachbarorten des Rhein-Sieg-Kreises um mehr als das Doppelte – mit gravierenden Folgen für die Verkehrsbelastung Zündorfs. Doch die Verkehrsinfrastruktur blieb seit 50 Jahren nahezu unverändert – vertraglich war die Weiterführung des Straßenbaus hingegen zugesagt (§ 15 Satz 4).

Während in der Nachbarstadt Niederkassel Umgehungsstraßen und Radwege gebaut wurden, wird Zündorf nach wie vor stiefmütterlich von Köln behandelt. Außer Versprechungen passiert nichts! Eine Umgehungsstraße – vor der Eingemeindung schon als „Sammelschiene“ geplant, wurde in Köln so lange geplant/versprochen/diskutiert, bis sie offenbar klammheimlich beerdigt wurde.

Ein vom Kölner Stadtrat beschlossenes Mobilitätskonzept sah dann vor, dass bis 2025 der MIV – motorisierter Individualverkehr – zugunsten des ÖPNV und des Rad- und Fußgängerverkehrs auf ein Drittel des Gesamtverkehrs reduziert werden sollte.Doch Hierzu ist in Zündorf NICHTS passiert.

Die auch schon vor fast 50 Jahren beschlossene Verlängerung der Linie 7 schmort vor sich hin. In der Prioritätenfolge sind andere Stadtteile Köln längst an Porz vorgezogen worden. Utopische Milliardenprojekte für Kölner U-Bahnen räumen die Kassen für den Stadtbahnbau in Porz auch künftig leer.

Bei den Radwegen sieht es nicht besser aus! Außer ein paar vorhandenen Feldwegen fehlen an allen Straßen zu den benachbarten Stadtteilen Radwege. Bürgersteige an Zündorfs Hauptstraße sind vielfach zu eng für Kinderwagen und Rollstühle. Der Straßenbelag auf der Hauptstraße gleicht einem Flickenteppich. Hier sind die Verantwortlichen in Köln gefordert, endlich die alten Eingliederungsverpflichtungen wahrzunehmen und den Verkehrs- und Mobilitätszustand von Zündorf nachhaltig zu verbessern!

Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

Sie haben Ihren Weihnachtsbaum noch in der oder vor der Stube? Die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) bietet zwei einfache und kostenlose Entsorgungsmöglichkeiten für ausgediente Weihnachtsbäume an, sofern Sie nicht zum Wertstoffhof fahren wollen oder ihn selber verheizen:

  • Neu: Ab dem 13. Januar werden die Weihnachtsbäume vor Ihrer Haustür zu einem festen Termin abgeholt. Der Termin ist im digitalen Abfuhrkalender und in der AWB-App mit einem Tannenbaumsymbol gekennzeichnet. Die Bäume sollten am Abholtag bis 7.00 Uhr gut sichtbar am Grundstücksrand liegen.
  • Nutzen Sie bis zum 14.2. die Sammelstellen für Weihnachtsbäume: Zum Beispiel in Ensen am Marktplatz Gilgaustraße oder in Porz-Mitte am Concordiaplatz. Fast jeder Porzer Stadtteil hat einen oder zwei Sammelplätze.

Kölner Straße demnächst verengt mit Fahrradwegen

Aktuelle Planungen der Stadt Köln führen zur Veränderung der Kölner Straße. Der bisherige Ausbau zwischen Autobahnanschluss Poll und dem Friedrich-Ebert-Ufer stammt aus den Jahren 1969/70. Zwei Fahrspuren in jede Richtung war entgegen den örtlichen Überlegungen eine zentrale Bedingung der Bezirksregierung Köln, um Mittel für den Ausbau der Kölner Straße bereitzustellen. Seitdem zerschneidet einerseits die Straße die Stadtteile Ensen und Gremberghoven, andererseits fließt über sie auch erheblicher Verkehr in den Stoßzeiten.

Seit vielen Jahren plant die Stadt Köln eine Umgestaltung. Im Jahr 2022 hatte der Verkehrsausschuss Radstreifen auf der Kölner Straße beschlossen. Nun sind, auch nach einer Phase der Bürgerbeteiligung vom 30. August bis 20. September 2023, die Pläne aktualisiert worden. Den Verlauf der Bürgerbeteiligung – es wurden drei Planungsvarianten angeboten – sehen Sie hier.

Vorgesehen sind drei Abschnitte:

  • Abschnitt 1A sieht zwischen Berliner Straße und Gilgaustraße Richtung Deutz weiterhin zwei KFZ-Fahrspuren, Richtung Porz hingegen nur noch eine KFZ-Fahrspur vor. An den Seiten laufen 1,85 Meter breite Radwege, KFZ-Stellplätze gibt es nicht.
  • Abschnitt 1B zeigt zwischen Gilgaustraße und Gremberghovener Straße je eine KFZ-Fahrspur und an den Seiten Radwege von 2,20 Meter Breite. Ergänzend bestehen Sicherheitsstreifen zu seitlichen KFZ-Parkplätzen auf der Nordseite (u.a. Friedhof).
  • Abschnitt 2 sieht zwischen Gremberghovener Straße und Friedrich-Ebert-Ufer je eine KFZ-Fahrspur und an den Seiten Radwege von 2,50 Meter Breite vor.

Die jetzige Planung wird dem Verkehrsausschuss am 28.01.2025 und der BV Porz am 30.01.2025 in Form eines überarbeiteten Planungsbeschlusses vorgelegt.

Kommentar der Redaktion: Offensichtlich wird hier mal wieder ein Flickenteppich geplant. Wozu diese breiten Radwege, wenn sie nicht in einen durchgängigen Radschnellweg von Zündorf nach Deutz ein- oder angebunden sind? Als Radschnellweg wird zum Leid der Spaziergänger und Eltern mit Kleinkindern hingegen wohl auch weiterhin der Leinpfad am Rhein genutzt werden. Zudem sind weder zum Alexianer-Komplex noch zu Lidl KFZ-Linksabbiegerspuren vorgesehen.

Frohes Fest und ein gesundes 2025!

Ansichtskarte mit Foto aus den 1930er Jahren

Die Redaktion von porzerleben.de wünscht allen Nutzern, Nutzerinnen, Autoren und Autorinnen ein erfreuliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2025.

Unser Wunsch an Sie: Bleiben Sie uns treu, versorgen Sie uns mit Pressemitteilungen, Terminen und Artikeln, und vor allem: nutzen Sie selber aktive unsere Plattform durch Veröffentlichungen. Auf facebook sind wir auch vertreten – hier reichern wir unsere Berichterstattung mit aktuellen Pressemitteilungen und Fundstücken aus dem Internet an.

Bis zur ersten Januarwoche tritt die Redaktion von porzerleben in der Ferienzeit nun deutlich kürzer. Wir bitten um Verständnis. Alle Mitautoren können aber ihre Artikel oder Termine weiter veröffentlichen.

Autokino: Leuchtschrift wird museal

Der jahrzehntelang über dem Eingang platzierte ikonische Neon-Schriftzug „AUTO-KINO“ wird als bedeutendes Zeugnis der Kölner Kino- und Gesellschaftsgeschichte Teil der Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums. Seinen gestrigen Abbau zeigt das Foto.

Das wars… (Bild © C. Ehrchen)

Das Autokino öffnete im Sommer 1967 als erstes seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Zur Premiere gezeigt wurde am 18. August „Blow Up“ von Michelangelo Antonioni, ein in Cannes preisgekrönter Film. Mit Platz für 1.218 Autos vor einer riesigen Leinwand von 425 Quadratmetern blieb das Porzer Outdoor-Lichtspielhaus über Jahrzehnte ein zentraler Bestandteil der Kölner Kinolandschaft. Sein Ende war nicht unabwendbar, sondern durch die Porzer und Kölner Politik verursacht.

„Diese Leuchtreklame ist ein bedeutendes Stück Zeitgeschichte, das nicht nur die Kölner Kinogeschichte dokumentiert, sondern auch den Wandel unsere Freizeitkultur seit den 1960er-Jahren“, erläutert Museumsdirektor Dr. Matthias Hamann die Bedeutung des Objekts. Stefan Lewejohann, Sammlungsleiter des Stadtmuseums, ergänzt: „Der Schriftzug erweitert unsere umfangreiche Sammlung zur Kölner Kinogeschichte um den Aspekt des rechtsrheinischen Autokinos. Wir sind daher sehr glücklich, dass wir ihn, auch für die Nachwelt, dauerhaft sichern können.“

Dass die Leuchtreklame ihren Platz im Kölnischen Stadtmuseum findet, ist dem gelernten Schilder- und Lichtreklamehersteller sowie Oldtimerfahrer Christian Sorkalla zu verdanken, er hatte die Abschiedsvorstellung „Capri meets Manta“ initiiert. Den Schriftzug übereignete ihm die Betreiberfirma „DRIVE IN“, das Museum erhält die Leuchtschrift nun als Schenkung.

Feuerwache wird verlagert

Seit 1953 sind wir es gewohnt – die Porzer Feuerwache (Feuer- und Rettungswache 7) befindet sich an der Kaiserstraße 69 gegenüber dem Stadtgymnasium. Das Gebäude wurde 1974 erweitert, danach blieben Erhaltungsmaßnahmen weitgehend aus, die Mängel häufen sich. Nach einem jüngsten Beschluss des Rates der Stadt Köln wird nun ein Neubau an der Kreuzung Steinstraße/Humboldtstraße in Eil mit 20 Stellplätzen und einer Ausbaureserve in den kommenden Jahren entstehen. Die Planungskosten 2025/26 für den Bau auf dem bereits stadteigenen Grundstück liegen bei 2,75 Mio. Euro. Die gesamten Baukosten werden bei Fertigstellung 2028 ohne Rückstellungen auf rund 51 Mio. Euro geschätzt. Die Löschgruppe Eil – sie nutzt derzeit eine angemietete Industriehalle in der Neuen Eiler Straße – verlagert sich ebenfalls an den neuen Standort.

In Urbach werden sowohl die schlechte Bausubstanz als auch die Räumlichkeiten den inzwischen bis zu 110 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht mehr gerecht, auch gesetzliche Anforderungen (Hygiene, Arbeitsschutz) haben sich erhöht. Die in der Kaiserstraße untergebrachte Löschgruppe Urbach der Freiwilligen Feuerwehr wird in einem neuen eigenen Gerätehaus am alten Standort bleiben. Wie das restliche Grundstück genutzt werden wird, ist noch in der politischen Diskussion.

Geplante Feuerwache: Ausschnitt Lageplan