Redaktion

20 Jahre Jüdisches Begegnungszentrum Porz

Natalia Töpfer, Leiterin des Begegnungszentrums (Foto: © porzerleben.de)

Am Wochenende feierte die Synagogengemeinde Köln das 20-jährige Bestehen ihres Begegnungszentrums Porz mit rund 100 geladenen Gästen. Im Jahr 2004 hatte der Vorstand beschlossen, in Porz Räume für ihre vielen neuen Gemeindemitglieder anzumieten. Das Zentrum wurde im September 2004 eröffnet. Nach Porz-Finkenberg waren in den 1990er Jahren viele jüdische Familien aus den unterschiedlichsten GUS-Staaten, zumeist mit deutschen Wurzeln, zugewandert. Sie hatten ihre alten Heimaten auch wegen der antisemitischen Politik, die die Sowjetunion überdauerte, verlassen. Ihnen galt es nun, eine neue, sichere Heimat zu schaffen und ihnen auch – soweit erforderlich – jüdische Bräuche wieder nahezubringen.

Stella Shcherbatova, Gründungsmitglied (Foto: © porzerleben.de)

Für die Synagogengemeinde Köln (SGK) war der Aufbau des Begnungszentrums Porz eine große Herausforderung. Im damaligen Vorstand sprach nur Stella Shcherbatova russisch. Selber mit ihrer Familie 1998 nach Köln zugewandert, widmete sie sich engagiert 14 Jahre dem Aufbau und Betrieb der Porzer Begegnungsstätte. Ihr Ziel: „Einen lebendigen Ort der Begegnung zu schaffen, der Bücken baut und an dem Menschen zusammen kommen, um voneinander zu lernen“. Ihren Wunsch, „dass Juden in Deutschland frei jüdisch leben und ihre Feste feiern können“, sieht Shcherbatova heute durch Antisemitismus bedroht. Selbst junge Eltern würden heute eher vermeiden, dass ihre Kinder als Juden erkennbar sind.

Dr. Michael Rado, Vorstand SGK (Foto: © porzerleben.de)

SKG-Vorstand Dr. Michael Rado, bereits 2004 in dieser Funktion, war voll des Lobes: Die Porzer Einrichtung sei ein „Juwel der Synagogengemeinde, ein Erfolg sondergleichen“. Sie nehme als Interkulturelles Zentrum zudem viele Aufgaben über die Gemeinde hinaus für Andere wahr, insbesondere unterstützt sie Migranten bei deren Integration. Hierzu wurden ihr Aufgaben von der Kommune, dem Landschaftsverband und dem Land NRW übertragen.

Natalia Töpfer, die heutige Leiterin der Einrichtung, betonte die Vielzahl der Angebote, aber auch der Nachfragenden. Besonders am Herzen liegen ihr die Probleme der Zugewanderten und der Geflüchteten. Die meisten haben russisch oder ukrainisch als Muttersprache. So haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs (24.2.2022) über 3.000 ukrainische Geflüchtete im Begegnungszentrum Hilfe und Beratung erfahren.

Porz putzt munter am Samstag, den 29.3.

Die Porzer Bürgervereine und der Bürgerverein Poll planen auch 2025 eine Aufräumaktion. Sie orientiert sich an der AWB-Aktion „Kölle putzmunter“. Am Samstag den 29.03.2025 findet das Ganze statt – unter dem Motto „Porz putzt munter“. Fast alle Porzer Ortsteile machen mit.

In Gruppen sammeln Freiwillige Abfall plus illegal entsorgten Müll auf. Die Gebiete dafür wurden vorher festgelegt. Der Müll kommt dann zu einer Sammelstelle. Diese ist an der Kennedystraße, auf der Erschließungsstraße des geplanten Gewerbegebietes City Airport Cologne. Dort wird der Müll gesammelt und gezeigt. Dadurch soll die Stadt Köln auf Porz aufmerksam gemacht werden – sowie auf die zunehmende Verschmutzung öffentlicher Plätze. Die AWB arbeitet mit und holt den Müll noch am selben Tag ab.

So präsentiert sich Porz präsentiert als solidarische Gemeinschaft gegenüber der Stadt Köln.

Die Aktion beginnt am 29.03.2025 zwischen 9:00 Uhr und 10:00 Uhr nach Vorgaben der jeweils teilnehmenden Ortsteile und Vereine. Ab ca. 11:30 Uhr wird der Müll an die Sammelstelle transportiert.
Gegen 12 Uhr ist eine Versammlung aller teilnehmenden Vereine sowie von Anwohnern an dieser Stelle geplant.

Anwohner sollten sich bei Interesse zur Teilnahme bitte an die jeweiligen Bürgervereine wenden.

Alle Karnevalsumzüge 2025 in Porz

In diesem Jahr ziehen wieder sechs Karnevalszüge durch Teile des Porzer Stadtbezirks: Fünf Umzüge am Wochenende und am Veilchendienstag der Zündorfer Zoch. Um die Zugwege zu sehen nutzen Sie bitte die Links im Artikel.

Samstag, 1. März: Veedelszoch Wahn
ab 13:00 Uhr, Veranstalter: Interessengemeinschaft Wahner Karneval
Aufstellung: Nachtigallenstraße ab Sportplatzstraße
Motto: „Janz Wahn es jeck, nit nur hück
(Das Hallenbad Wahn bleibt wegen dem Umzug am Samstag geschlossen, die BAB-Ausfahrt Richtung Wahn wird ab ca. 12:00 Uhr gesperrt, ebenso alle Nebenstraßen des Zugwegs.) 

Sonntag, 2. März

Poller Zoch
ab 10:00 Uhr, Veranstalter: IG Poller Zug
Aufstellung Straße: Am Grauen Stein,
anschließend After Zoch Party in der Ahl Poller Schull.

Rosensonntagszoch Porz
ab 12:00 Uhr, Veranstalter: Festausschuss Porzer Karneval e.V.
Aufstellung: Kölner Straße, Start: Kreuzung Steinstraße/Hauptstraße
Motto: „50 Johr zesamme schunkele, nur mit uns kann Kölle funkele!“

Veedelszoch Porz-Ensen/Westhoven
ab 16:00 Uhr, Veranstalter: Festkomitee Ensen-Westhovener Karneval e.V.
Aufstellung: Kölner Straße, Gilgaustraße
Dauermotto: „Kamelle för uns Pänz

Veedelszoch Porz-Langel
ab 16:00 Uhr, Veranstalter: K.G. Löstige Langeler
Aufstellung: Heinrich-Klein Straße
Motto: „Rut unsere Liebe, wiess dat Hoor, tesamme ston mer he zick 70 Johr.“

Dienstag, 4. März: Veilchendienstagszug Zündorf
Zündorfer Lichterzug
ab 17:30 Uhr, Veranstalter: Veilchendienstagsgesellschaft e.V.
Start: Houdainer Straße, Westseite.
Motto: „Wir fiere met Hätz, Kostüme esu leuchtend, dat es he Jesetz.“

Bürgervereine und Initiativen in Porz

In Porz gibt es in nahezu jedem Stadtteil Bürgervereine und Initiativen, die sich um die Entwicklung des Stadtteils kümmern. Porzerleben hat diese Aktivitäten an dieser Stelle als Überblick, sortiert nach Stadtteilen, für Sie zusammengetragen:

Porz-Zentrum

bvm-wappenBürgerverein Porz-Mitte e.V.

„Hinnehmen war gestern – Einmischen ist heute“

„Wir möchten erreichen, dass durch die Bündelung der Bürgerinteressen, die Kooperation mit den Lokalpolitikern und kommunalen Behörden, Polizei, Ordnungsamt, Drogenhilfe und Streetworkern im Laufe der Zeit die Lebensqualität in Porz-Mitte wieder verbessert wird und die Attraktivität von Porz-Mitte wieder steigt. Wir bitten die Porzer um Mithilfe, dass die Vermüllung reduziert wird und die Verweilplätze von allen Nutzern sauber hinterlassen werden.

Direktkandidaten zur Bundestagswahl zugelassen

Die Bundestagswahl am 23. Februar rückt näher – die amtlichen Wahlunterlagen sind versandt. Der relevante Wahlkreis für den Stadtezirk Porz ist der Wahlkreis 92 – Köln I. Ihn bilden die Stadtbezirke Porz und Kalk, zudem Teile des Stadtbezirks Innenstadt (Deutz, Altstadt/Nord, Neustadt/Nord). Am Freitag hat der zuständige Wahlausschuss nun auch die Direktkandidatinnen und -kandidaten zugelassen, es sind neun Personen in neun Parteien:

  • Sanae Abdi – SPD, geb. 1986 (seit 2021 im Bundestag über das gewonnene Direktmandat des Wahlkreises)
  • Serap Güler – CDU, geb. 1980 (seit 2021 im Bundestag über die CDU-NRW-Landesliste 2021)
  • Roman Schulte – Bündnis 90/DIE GRÜNEN, geb. 1995 (Beisitzer im Ortsverein Porz/Poll, IT-Berater)
  • Farad Hooghoughi – FDP, geb. 1989 (Mitglied der Bezirksvertretung Kalk, Vorsitzender FDP Köln-Ost, Jurist)
  • Fabian Jacobi – AfD, geb. 1973 (seit 2017 im Bundestag über die NRW-Landesliste)
  • Kalle Gerigk – DIE LINKE, geb. 1959 (parteilos, aber von DIE LINKE aufgestellt, Städtischer Angestellter)
  • Dominik Meißner – Freie Wähler, geb. 1996 (kein Treffer unter „Freie Wähler“, kein politisches Amt nachweisbar, Techniker)
  • Dr. Mihir Nayak – Volt, geb. 1985 (kein politisches Amt nachweisbar, Hochschule Fresenius)
  • Elisabeth Höchtl – MLPD, geb. 1957 (kein politisches Amt nachweisbar, pensionierte Lehrerin)
  • Die PIRATEN und fünf weitere Parteien haben in NRW nicht die wahlrechtlichen Voraussetzungen erfüllt.

2025 wird ein verkleinerter Bundestag gewählt, denn durch die Wahlrechtsreform wurde die Größe des Bundestags von zuletzt 733 Sitzen auf 630 begrenzt. Somit entfallen Überhangmandate, über die Landeslisten werden daher deutlich weniger Personen nachrücken. So sind die Kandidatinnen und Kandidaten auf den Landeslisten platziert:

50 Jahre Köln-Porz – eine Stimme aus Zündorf

(Reiner Lindlahr) 1975 wurde die Stadt Porz nach Köln eingemeindet. Im zugehörigen Gebietsänderungsvertrag verpflichte sich die Stadt Köln, „das Eingliederungsgebiet Porz(…) so zu fördern, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung – dem gesamten Stadtorganismus angepasst – sichergestellt ist.“ (§15 Satz 1) Nach nun rund 50 Jahren zeigt das Beispiel des Stadtteils Zündorf nur eine traurige Bilanz!

Die Wohnbebauung in Zündorf ist von 1975 mit rund 7.300 Einwohnern auf in 2024 rund 12.000 Einwohner (rd. 2/3 Zuwachs) kontinuierlich gewachsen. Zugleich stieg die Bevölkerungszahl in den Nachbarorten des Rhein-Sieg-Kreises um mehr als das Doppelte – mit gravierenden Folgen für die Verkehrsbelastung Zündorfs. Doch die Verkehrsinfrastruktur blieb seit 50 Jahren nahezu unverändert – vertraglich war die Weiterführung des Straßenbaus hingegen zugesagt (§ 15 Satz 4).

Während in der Nachbarstadt Niederkassel Umgehungsstraßen und Radwege gebaut wurden, wird Zündorf nach wie vor stiefmütterlich von Köln behandelt. Außer Versprechungen passiert nichts! Eine Umgehungsstraße – vor der Eingemeindung schon als „Sammelschiene“ geplant, wurde in Köln so lange geplant/versprochen/diskutiert, bis sie offenbar klammheimlich beerdigt wurde.

Ein vom Kölner Stadtrat beschlossenes Mobilitätskonzept sah dann vor, dass bis 2025 der MIV – motorisierter Individualverkehr – zugunsten des ÖPNV und des Rad- und Fußgängerverkehrs auf ein Drittel des Gesamtverkehrs reduziert werden sollte.Doch Hierzu ist in Zündorf NICHTS passiert.

Die auch schon vor fast 50 Jahren beschlossene Verlängerung der Linie 7 schmort vor sich hin. In der Prioritätenfolge sind andere Stadtteile Köln längst an Porz vorgezogen worden. Utopische Milliardenprojekte für Kölner U-Bahnen räumen die Kassen für den Stadtbahnbau in Porz auch künftig leer.

Bei den Radwegen sieht es nicht besser aus! Außer ein paar vorhandenen Feldwegen fehlen an allen Straßen zu den benachbarten Stadtteilen Radwege. Bürgersteige an Zündorfs Hauptstraße sind vielfach zu eng für Kinderwagen und Rollstühle. Der Straßenbelag auf der Hauptstraße gleicht einem Flickenteppich. Hier sind die Verantwortlichen in Köln gefordert, endlich die alten Eingliederungsverpflichtungen wahrzunehmen und den Verkehrs- und Mobilitätszustand von Zündorf nachhaltig zu verbessern!