Groov

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Die Groov in Zündorf ist heute ein beliebtes Ausflugsziel direkt am Rhein Früher hatte sie verschiedene Namen, offiziell hieß sie Zündorfer Werth. Die umgangssprachliche Bezeichnung Groov hingegen leitet sich vom gallischen/gallorömischen Wort 'grava' ab, das eine Sandbank bezeichnete.

Historie[Bearbeiten]

AK-Ausschnitt der Groov 1905, Verlag unbekannt
Die Groov 1910, AK-Ausschnitt, Ballonaufnahme C.P. Goerz AG

Wann die Groov durch Schwemmland im Rhein entstanden ist, liegt im Dunkeln. Da sie früher als Werth eine Insel bildete, war sie schon immer im staatlichen Besitz. Sie gehörte seit dem 13. Jahrhundert den Grafen bzw. Herzögen von Jülich Berg. 1625 bekam der Besitzer des Zündorfer Turmhofs das Zündorfer Rheinwerth mit dessen Weidenbewuchs als erbliches Lehen zugesprochen.

1805 fiel auch das Zündorfer Werth an die französischen Besatzer, ab 1815 war es dann königlich-preußischer Besitz. 1834 verkaufte die "königliche hochlöbliche Regierung" "eine Anzahl junger Pappelstämme, auf dem zündorfer Werthe liegend". Nähere Auskünfte gebe der "königliche Waarden-Revier-Aufseher Schorn zu Langel".[1] Zudem wurden die Grasnutzungen auf dem Werth jährlich versteigert. Zur Regulierung des Rheins legte die Stromverwaltung 1862 im Westen Buhnen an, die zu zusätzlichen Flächen führten. Ein statistisches Werk des Regierungsbezirks Cöln bemaß im Jahr 1865 das Zündorfer Werth mit 15 Morgen 16 Ruthen.

1849 wurde die Insel im Rahmen der Rheinregulierung auf der Südseite mit dem Festland verbunden, wodurch der Flußarm allmählich versandete. Dies bedrohte auch den an der Nordseite schon seit der Mitte des 13. Jahrhunderts vorhandenen Zündorfer Hafen. Ein zusätzlicher Damm zum Festland in der Mitte des Werths ist bereits um 1900 nachweisbar.

Die Neugestaltung[Bearbeiten]

Die Neugestaltung der Groov wurde im Hauptausschusses der Stadt Porz im März 1969 beschlossen: Sie umfasste sechs Bauabschnitte im Volumen von 1,7 Millionen Mark, die in den Folgejahren verwirklicht wurden. Das Konzept stammte vom Gartenarchitekten Gottfried Kühn aus Köln-Hahnwald, der 1974 auch den Kugelbrunnen in der Bahnhofstraße entwarf. Die beiden durch den Damm getrennten Altarme wurden als Teiche gestaltet, im Norden der Sporthafen angelegt. Das Freibad (später Zündorfbad) erhielt seinen Platz zunächst im südlichen Bereich. Der Ruderbootverleih mit Ponton war auch bereits eingeplant. Darüber hinaus Liegewiesen, eine Promenade mit Uferbastion, Kleinspielfelder, ein Kinderspielplatz und ausreichend Sitzgelegenheiten. Zur Bewässerung der Teiche war ein Grundwasserpunpwerk geplant, das filtriertes Rheinwasser in die Teiche einpumpen sollte.

1970 begann die Umgestaltung, der erste Bauabschnitt wurde bereits im November 1970 beeendet. Für den zweiten Bauabschnitt nutzte man für die Aufschüttungen den Abbruchschutt der Himmelreich-Gebäude und des Standesamtes in der Porzer Innenstadt. Doch dannn gab es im Januar 1971 einen Einspruch durch das Wasserwirtschaftsamt. Die Groov liege im Hochwassergebiet des Rheins, was an die Festigkeit des Auffüllmaterials bestimmte Anforderungen stelle. Der Baustopp wurde nach zwei Monaten wieder aufgehoben, das Jachthafenbecken ausgebaggert und der Leinpfad um 1,50 Meter angehoben und ausgebaut. Bereits im Jahr 1972 konnten wesentliche Teile für die Bevölkerung freigegeben werden.

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

  • KStA Porz v. 20.3.1969
  1. Vgl. Kölnische Zeitung v.21.3.1834