SPD: Neubauplanung in Ensen vernichtet Grünzug

spdporz„Grüne verraten ihre eigenen Grundsätze“

Als völlig unverständnis bezeichnet die SPD einen Beschluss der Porzer Bezirksvertretung, einen großen Teil des Ensener Grünzugs am Rangierbahnhof der Wohnbebauung zu opfern. Mit ihrer Mehrheit setzen CDU und Grüne die von einem Investor geplante Bebauung durch. Bettina Jureck, Bezirksvertreterin und Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Ensen/Westhoven: „Leider wischte die schwarz-grüne Mehrheit alle Einwände und Fragen vom Tisch und sprach sich für eine vorbehaltlose Bebauung aus. Und das, obwohl die Fläche im Flächennutzungsplan als Grünfläche ausgewiesen ist.

Natürlich befinden wir uns in einem Spannungsfeld zwischen möglicher Wohnbebauung und dem Erhalt von Frischluftschneisen. Das hat der aktuell im Rat vorgelegt „Masterplan Grün“ gerade erst verdeutlicht. Dringend benötigter Wohnungsbau, aber auch der Klimaschutz muss ernst genommen werden. Ich bedauere die jetzige Entscheidung. Wir hatten in der Sitzung einen umfangreichen Fragenkatalog vorgelegt und hätten uns gewünscht, dass Verwaltung und Investor uns erst einige wichtige Fragen beantworten wie etwa die Auswirkungen einer Bebauung auf Mikroklima und Frischluftbahnen oder die Erhöhung des Anteils an sozialem Wohnungsbau auf 40 %. Zudem möchten wir im Vorfeld wissen, wie Ensen von einer möglichen Bebauung profitieren könnte etwa durch Unterbringung der Freiwillige Feuerwehr oder einer Kita.“
Jureck kritisiert vor allem die Haltung der Porzer Grünen und fragt: „War der Grünen-Fraktion überhaupt klar, über welches Grundstück wir entscheiden? Sie scheinen ja immer schlauer zu sein. Die Behauptung des grünen Fraktionsvorsitzenden, das Areal sei im Flächennutzungsplan nicht als Grünfläche, sondern als Baulandfläche ausgewiesen, wurde von Verwaltung schon in der Sitzung widerlegt. Trotzdem keine Spur von Einsicht. Schon bei der ersten IProjektanfrage werfen sie ihre Klimaschutzgrundsätze über Bord und verraten damit ihre eigenen Grundsätze.“

SPD-Fraktionschef Simon Bujanowski: „Natürlich bietet die Fläche eine Chance für den Wohnungsbau, den wir in Köln dringend brauchen. Aber CDU und Grüne haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Wie stehen die Fachämter der Verwaltung zu dem Projekt? Können wir Fassadenbegrünung und Photovoltaik zur Voraussetzung machen, kann der Investor eine Kita bauen? Können die Gebäude kleiner ausfallen? Das alles hätte wir gerne vorher gewusst, um eine informierte Entscheidung treffen zu können. Das ist CDU und Grünen aber offensichtlich nicht wichtig. Mehr noch: Sie behaupten lautstark falsche Tatsachen als Grundlage für ihre Position – nämlich, dass die Fläche für Wohnungsbau vorgesehen ist – und verfallen in eine
Trotzstarre, als die Verwaltung die Fakten bestätigt, nämlich dass die Fläche in Wahrheit als Grünfläche ausgewiesen ist. Denn auch über die Anzahl der geforderten Wohnungen herrscht Unklarheit. Der beschlossene Antrag der CDU
und der Grünen spricht von „je“ 160 Wohnungen auf fünf Baufeldern, also bis zu 800 neuen Wohnungen auf dem Areal. Wie soll das denn passen?

CDU und Grüne agieren unvorbereitet und über die Köpfe der Anwohner*innen hinweg. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen vor Ort. Wir setzen jetzt auf das Bebauungsplanverfahren, das wir eng begleiten werden, um im Sinne der
Menschen in Ensen/Westhoven noch Einfluss nehmen zu können.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert