Autokino: Leuchtschrift wird museal

Der jahrzehntelang über dem Eingang platzierte ikonische Neon-Schriftzug „AUTO-KINO“ wird als bedeutendes Zeugnis der Kölner Kino- und Gesellschaftsgeschichte Teil der Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums. Seinen gestrigen Abbau zeigt das Foto.

Das wars… (Bild © C. Ehrchen)

Das Autokino öffnete im Sommer 1967 als erstes seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Zur Premiere gezeigt wurde am 18. August „Blow Up“ von Michelangelo Antonioni, ein in Cannes preisgekrönter Film. Mit Platz für 1.218 Autos vor einer riesigen Leinwand von 425 Quadratmetern blieb das Porzer Outdoor-Lichtspielhaus über Jahrzehnte ein zentraler Bestandteil der Kölner Kinolandschaft. Sein Ende war nicht unabwendbar, sondern durch die Porzer und Kölner Politik verursacht.

„Diese Leuchtreklame ist ein bedeutendes Stück Zeitgeschichte, das nicht nur die Kölner Kinogeschichte dokumentiert, sondern auch den Wandel unsere Freizeitkultur seit den 1960er-Jahren“, erläutert Museumsdirektor Dr. Matthias Hamann die Bedeutung des Objekts. Stefan Lewejohann, Sammlungsleiter des Stadtmuseums, ergänzt: „Der Schriftzug erweitert unsere umfangreiche Sammlung zur Kölner Kinogeschichte um den Aspekt des rechtsrheinischen Autokinos. Wir sind daher sehr glücklich, dass wir ihn, auch für die Nachwelt, dauerhaft sichern können.“

Dass die Leuchtreklame ihren Platz im Kölnischen Stadtmuseum findet, ist dem gelernten Schilder- und Lichtreklamehersteller sowie Oldtimerfahrer Christian Sorkalla zu verdanken, er hatte die Abschiedsvorstellung „Capri meets Manta“ initiiert. Den Schriftzug übereignete ihm die Betreiberfirma „DRIVE IN“, das Museum erhält die Leuchtschrift nun als Schenkung.

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