Völlig unbefriedigend ist bisher die Planungstendenz von Bund und Land NRW, um die Verkehrsströme umzuleiten, die auch durch das Porzer Zentrum fluten. Im November 2016 besprach ein „runder Tisch“ mit Bürgervereinen, kommunalen Vertretern und Naturschutz-NGOs Lösungsmöglichkeiten der Verkehrsprobleme im Porzer Süden. Daraufhin wandten sich die SPD-Abgeordneten Martin Dörmann (MdB) und Jochen Ott (MdL) per Brief an die Verkehrsministerien von Bund und Land zu den Gestaltungsmöglichkeiten der Verkehrslenkung im Süden von Porz (Troisdorf, Niederkassel). Doch die Antwort der beiden Ministerien war ernüchternd. Offensichtlich wollen oder können sie nicht für eine regional erwünschte Lösung zusammenarbeiten. Die Porzer Bürgervereine haben nun einen Offenen Brief an die Mitglieder des Verkehrsausschusses des Rates der Stadt Köln und des Verkehrsausschusses des Landtags NRW gesandt. Der Brief formuliert die Sorge, dass durch den Ausbau des Lülsdorfer Hafens noch mehr (Schwerlast-)Verkehr entsteht, der dringend frühzeitig auf die A59 geleitet werden muss. Die Empfänger werden gebeten, ein zeitlich signifikantes Vorziehen (binnen fünf Jahren) der Anbindung von L82/L269 an die B59 (siehe Abbildung) als L274n zu prüfen.
In dem Antwortbrief der Ministerien sahen sich diese außerstande, zunächst die L274 an die A59 anzuschließen und später dann als Anschluss einer geplanten rheinquerenden Autobahn (A553) auszubauen. Andere Fragen der beiden Abgeordneten wurden im Antwortbrief gar nicht beantwortet, so die Frage, ob bei einer Trassenführung der L274 nördlich von Libur ein Anschluss unmittelbar an den Portakreisel denkbar wäre. Die Minister präferieren offensichtlich eine Anbindung, für die eine neue Brücke nördlich des Porta-Kreisels notwendig wäre. Deren Zuführungstrasse aus Westen zerschneidet Zündorfer Feld-Biotope und führt zu neuen Lärmemissionen für den Wahner Süden. Ob diese Trasse die gewünschte Entlastung bringen würde bleibt fraglich, da die Akzeptanz durch Zündorfer und Langeler Autofahrer unsicher ist. Die Briefe finden Sie vollständig hier: Abgeordnetenbrief; Ministerantwort.