KölnBonn-Airport: Flugverbote durch KI-generierte „Lärmtangente“ bald obsolet?

Lärmgegner verunsichert: Kommt die „Lärmtangente“ nach KölnBonn?

Ein innovativer Schachzug der Führung des Flughafens KölnBonn könnte dank künstlicher Intelligenz (KI) bald für neuen Krach mit den Fluglärmgegnern sorgen:

Denn mit neuester Akustiktechnik will der Flughafen die Forderung nach Flugverboten schlicht „ins Abseits“ stellen. Mit einem beim Fraunhofer Institut entwickelten „Akustik-Kopplungs-System“ (AKS) könnte z. B. ein generelles Nachtflugverbot am Flughafen KölnBonn bald obsolet werden, weil man es nach langwierigen Studien nun endlich dank KI geschafft hat, Fluglärm „einfach im Bodenlärm untergehen zu lassen“, so ein Sprecher des Forscherlaboratoriums.

Den Wissenschaftlern ist es demnach im Auftrag des Flughafens gelungen, sogenannte „Lärmtangenten“ lokal gezielt aufzubauen, um letztlich Fluglärm gegen üblichen Autobahn- oder Straßenverkehrslärm umzukehren, womit insbesondere des nachts oder morgens störende Fluggeräusche auch lautester Flieger durch audio-generierte „Lärm-fakes“ absorbiert werden können, so die AKS-Entwickler.

Dies funktioniere etwa wie bei modernsten Kopfhörern, die zunächst den äußeren Lärmpegel messen, um dann die optimale Übertragung ihres Signales zu ermöglichen. Entlang der Bundesautobahn A 59, den angrenzenden Straßen sowie längs der nahen S-Bahnstrecke in Porz-Wahn sind bereits in exakten Abständen 100 Lärmerfassungs-Mikrofone installiert worden, um den Lärmpegel jeweils ein und derselben Quelle – Autos, Busse, Bahnen oder Züge –  optimal zu erfassen, um diese zunächst als einzelne Lärmspuren zu speichern.

Mittels einfacher Überlagerung der verschiedenen Tonlagen wurde in digitalen Tonstudios mittels künstlicher Intelligenz ein größtmöglicher „Fremdschallpegel“ generiert, den der Flughafen nun wirtschaftlich verwerten will.

Mit speziell entwickelten sog. „Sonoren“ sollen künftig startende und landende Flugzeuge eben diese Maximalpegel auf die unterliegende Landschaft aus senden, um damit den eigenen Pegel zu überdecken; jeder Start, jeder Überflug und jede Landung ist dann nicht mehr mit den typischen Fluggeräuschen, sondern nur noch mit den alltäglichen Lärmbelästigungen wahrnehmbar.

Während die Flughafenleitung in diese neue Technik investieren will, haben sich unterdessen Schlafforscher kritisch zu Wort gemeldet und vor einem übereilten, flächendeckenden Einsatz dieser AKS-Technik  gewarnt. Denn nach deren Überzeugung könnte eine zu rasche Absorption der Fluggeräusche besonders zwischen zwei und vier Uhr nachts zu spürbaren „Empfindungsstörungen“ bei Menschen führen, wenn ausschließlich Bus-, Autobahn- und Bahnlärm, nicht aber der gewohnte Fluglärm deren Nachtruhe stört.

Deshalb will man am Airport nun vor dem endgültigen Einsatz prüfen, ob eine schrittweise Einführung der „Lärmtangente“ – ausgehend von den Außenbereichen der für die Zielgruppe kritischsten Kernzeiten zunächst von 0 bis 1 und 4 bis 5, danach 0 bis 2 und 3 bis 5 usw. –  sinnvoll erscheint.

„Natürlich setzen wir auch in Zukunft auf aktiven und passiven Lärmschutz, flankierend soll jedoch die fluglärmumkehrende AKS-Methode vor Fluglärm schützen, wobei an eine sukzessive, d. h. stufenweise Inbetriebnahme gedacht ist, um „Fluglärmgegner möglichst schonend zu beruhigen“, hieß es dazu im Aufsichtsrat des Flughafens KölnBonn.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert