Bereits im Februar hatte die GAG Immobilien AG ihre Pläne für ein 4.500 m² großes Areal an der Spitze von Hauptstraße und Poststraße der Bezirksvertretung Porz vorgestellt – jetzt im Oktober liegen mit dem Erwerb des denkmalgeschützten Gebäudes Hauptstraße 352 alle Voraussetzungen für einen Baubeginn vor. In zwei Phasen werden hier citynah bis 2023 insgesamt 76 öffentlich geförderte Wohnungen unterschiedlicher Größen entstehen. Die erste Phase startet sofort und errichtet die Gebäude an der Poststraße, die zweite Phase startet nach deren Abschluß – voraussichtlich 2021 – mit dem Bau der Gebäude an der Hauptstraße.
GAG-Vorstandmitglied Kathrin Möller verkündete diese Woche die zugehörige gute Nachricht: Gemeinsam mit Lokalpolitikern und Ratsmitgliedern aus Porz wurde erreicht, dass nun endlich auch die Zukunft des Hauses Hauptstraße 352 in guten Händen ist.
1980 wurde das Gebäude außen und innen unter Denkmalschutz gestellt. Der rechteckige Bau aus dem Ende der 1890er Jahre wurde um 1900/1910 durch einen Vorbau mit einer aufwendigen, vom Jugendstil beeinflussten Stuckfassade erweitert. So gewann das Gebäude an exponierter Lage eine hervorgehobene Stellung. Das Gebäude wurde wohl bis zum Ende der 70er Jahre durch einen Friseur genutzt, frühere Nachbarn erinnern den Namen Albert Bothe. Im ersten Stock wohnte eine Familie bis Mitte der 80er Jahre. Danach kam der Leerstand und das Gebäude wurde in den folgenden Jahren von der Stadt Köln gekauft, vermutlich im Zusammenhang mit Planungen einer Umgehungsstraße durch die Poststraße nach Zündorf. Doch nun versank das Haus in einem fatalen Dornröschenschlaf: Fürderhin unterblieben jegliche Erhaltungsmaßnahmen durch die zuständige Gebäudewirtschaft. Als Antwort auf eine CDU-Anfrage 2008 in der Bezirksvertretung Porz wurde von laufenden Gesprächen zwischen Gebäudewirtschaft und dem Amt für Wohnungswesen seit dem Jahr 2001 berichtet. 2012 fragte die CDU erneut nach – diesmal hieß es, es werde derzeit vom Stadtplanungsamt ein Bebauungsvorschlag erarbeitet, eine Wertermittlung und der Verkauf möglichst an den Investor der angrenzenden Flächen würden vorbereitet.

Freuen sich gemeinsam über den gelungenen Ankauf: M. Frenzel (SPD), K. Möller (GAG-Vorstand), A. Henk-Hollstein (CDU) vor dem Objekt; Foto: porzerleben.de
Doch tatsächlich passierte zunächst lange Jahre weiter gar nichts, was den Verfall gestoppt hätte. Während sich im Gebäude der Schimmel ausdehnte und holzzersetzende Pilze ihre zerstörerische Arbeit aufnahmen, plante das Liegenschaftsamt hingegen nun doch wieder eine Sanierung durch die Stadt. Die GAG, inzwischen Besitzerin der umliegenden Flächen, bekundete ihr Kaufinteresse und wurde hingehalten. Erst die gemeinsamen Bemühungen von Lokalpolitikern und GAG brachten den Durchbruch. Allerdings war es schon zu spät, um das inzwischen völlig marode Innere noch zu retten. So freuten sich in diesen Oktobertagen des Jahres 2019 die Lokalpolitiker und Ratsmitglieder Anne Henk-Hollstein (CDU) und Michael Frenzel (SPD) gemeinsam mit GAG-Vorstandsmitglied Kathrin Möller über den Ankauf des Gebäudes durch die GAG.
Frau Möller führte aus, dass in enger Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege die straßenseitigen Hausfassaden erhalten bleiben und stilgerecht saniert werden. Dies umfasse die Wiederherstellung der alten Putzfassade mit allen Stuckelementen, die Aufarbeitung der historischen Eingangstür an der Hauptstraße und die Wiederherstellung der historischen Fensteraufteilung mit Profilierung und Rahmen.

Die zukünftige Frontansicht an der Hauptstraße (Quelle: GAG Immobilien AG / Dewey Muller Partnerschaft mbB Architekten Stadtplaner)
Nun noch etwas zur Gesamtbebauung: Die GAG Immobilien AG wird in zwei Bauabschnitten zunächst ab sofort bis 2021 in der Poststraße zeitgemäße Wohngebäude errichten. Nach deren Fertigstellung beginnt in der Hauptstraße der Bau eines langgestreckten vierstöckigen Wohnhauses als Zeilenbebauung und der Neubau des Hauses 352 – wie beschrieben bei Erhalt der Fassaden – ebenfalls als Wohnhaus.

Die Visualisierung des Innenhofs (Quelle: GAG Immobilien AG / Dewey Muller Partnerschaft mbB Architekten Stadtplaner)
Die Entwurfsplanung für die neuen Gebäude stammt von den Architekten Dewey Muller Partnerschaft mbB. Die ›Sägezahnstruktur‹ der Zeile dient der Gliederung und Strukturierung des Gebäudes. Insgesamt entstehen so citynah in der Nähe der Lukaskirche 76 öffentlich geförderte Wohnungen unterschiedlicher Zuschnitte. Zudem werden Grünflächen und ein Spielplatz angelegt. Eine Tiefgarage bietet 50 Stellplätze für PKW und rund 100 Stellplätze für Fahrräder. Die Zufahrt zu dieser Tiefgarage liegt an der Hauptstraße und ist nur von Süden, die Ausfahrt nur nach Norden zulässig. Die Anlage soll im Jahr 2023 vollständig fertiggestellt sein.
Schön das Wohnungen Gebaut werden, aber wenn ich lese 76 Wohnungen und nur 50 PKW Stellplätze bei der Parkplatz Situation in dieser Ecke dann mal Prost.Stunden langes suchen nach einem Parkplatz tolles Bauvorhaben