Zum Bienenhaus
Historie[Bearbeiten]
Das erste Bienenhaus[Bearbeiten]
Peter Thelen (1852-1915) war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Schießplatz Wahn als Imker aktiv. Er hatte in der Heide eine Vielzahl von Bienenstöcken aufgestellt. Eine Ansichtskarte um 1898 zeigt die Bienenstöcke. Zudem hatte Thelen im Februar 1879 zusammen mit seiner Ehefrau Anna, geb. Cremer (*1861), genannt "Annchen", die Gaststätte Zum Bienenhaus eröffnet. Das Wirtshaus war ein eineinhalbgeschossiger Fachwerkbau mit Ziegelmauerwerk, errichtet von Freiherr von Eltz-Rübenach im Jahr 1870. Es lag strategisch günstig nahezu am Ende der Viehgasse, und es trug die Hausnummer Wahn 159. Daher war das Bienenhaus immer gut durch Artilleriesoldaten besucht und zierte viele Ansichtskarten. Als Züchter und Mitglied des Bienenzucht-Vereins für Köln und Umgebung, gegründet 1880, war Thelen zu seiner Zeit bekannt und geschätzt[1]. Auch sein Bruder Mathias Thelen war in im Gasthaus als Wirt tätig. Auf einer Ansichtskarte von 1901 trägt das Gasthaus über dem Eingang den Namen Restaurant zum Bienenhaus.
Das zweite Bienenhaus[Bearbeiten]
Das Lokal florierte und wurde zu klein, eine Erweiterung scheiterte. Daher erwarb die Familie ein bestehendes Gasthaus, das östlich des Mauspfades lag. Sie eröffnete es unter der Adresse Wahn 234/235 am 18.5.1907 als neues Bienenhaus mit drei Gasträumen und zwei Fremdenzimmern. Das bisherige Gasthaus wurde danach abgebrochen. Peter Thelen starb Ende Oktober 1915. Nun führte seine Witwe, ab 1920 der Sohn Mathias Thelen, genannt Mattjö, das Gasthaus in zweiter Generation fort, es trug ab 1930 die Adresse Mauspfad 12, ab 1933 Mauspfad 8. Eine Ansichtskarte von 1935 zeigt auch den Innenraum und wirbt mit Orchestrion und Sonntags Tanzvergnügen. 1937 findet sich für das Bienenhaus kein Eintrag mehr im Adressbuch, im August 1938 jedoch noch eine Zeitungsnotiz.
1938/39 wurde die gesamte Häuserzeile abgebrochen, um großen Kasernengebäuden der Wehrmacht Platz zu machen; nur das markante, um 1910 errichtete Postgebäude blieb in diesem Straßenzug bis heute stehen. Der langjährigen Wirtin Anna widmete 1939 zu ihrem 80. Geburtstag der Wahner Heimatdichter Barthel Giesen ein längeres Gedicht.
Allerdings findet sich im Fernsprechbuch 1943 erstmals ein Robert Ackermann als Betreiber einer Gaststätte Bienenhaus unter der Adresse Adolf-Hitler-Straße 225.
In der Familie Thelen war Phillip Jagdaufseher. Seine Frau betrieb in den Jahren 1937/38 eine Gaststätte unter der Adresse Adolf-Hitler-Straße 259 unmittelbar vor der Kaserneneinfahrt.
Gastleute[Bearbeiten]
- 1879 - 1915: Peter und Anna Thelen
- 1915 - 1920: Witwe Anna Thelen
- 1920 - 1938: Mathias Thelen und Anna Thelen
Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]
Krix, Benno: Zwischen Schiessplatz und Autobahn. Teil 1. In Rechtsrheinisches Köln 32.2007
- ↑ vgl. Kölner Lokal-Anzeiger v. 18.7.1890.