Rheinische Metallwerk GmbH
Vorgeschichte[Bearbeiten]
Die Rheinische Metallwerk GmbH aus Porz warb häufig mit ihrem Gründungsjahr 1901. So im Festbuch der Stadt Porz 1951: "Die Firma wurde 1901 gegründet und hat sich aus kleinsten Anfängen, aus einer Modellwerkstatt heraus...". Oder auch 1970: "1901 aus dem Entschluß eines Einzelnen entstanden...". Doch Details dieser Gründung liegen noch im Dunkeln.
Ein erster Strang zeigt sich in den Akten des Bauordnungsamtes: In den Jahren 1905/06 errichteten Gerhard und Johann Marx am Ensener Weg (Flur 3, Nr. 599/384) ein Wohnhaus und ein Fabrikgebäude für ihre Draht und Eisenwarenfabrik Gebrüder Marx. Als weiteren Strang gründete am 18.10.1912 Franz Dittert in Eil eine Fabrikation von Holzmodellen[1]. Er baute im Jahr 1914 sodann für seine inzwischen Rheinische Modellfabrik Franz Dittert am Ensener Weg in Porz ein Lagerhaus. 1915 firmierte sein Werk in einer Anzeige als Sattelbaumfabrik und avisierte 500 Sattelbäume, also wohl hölzerne Unterbauten für die Pferdesattelproduktion. Die Produktion für den Kriegsbedarf scheint zu prosperieren, von 1916 bis 1919 wurden Fabrikanlagen und ein Wohnhaus errichtet. 1921 kam ausweislich der Akten des Bauordnungsamts ein Fachwerkhaus als weiteres Wohnhaus hinzu, nun lautet der Name bereits Rheinisches Holz- und Metalllwerk.
Die Metallwerke[Bearbeiten]
Am Ensener Weg 1-3, bis 1916 auch unter der Adresse Steinstraße 17[2] und nahe der Eisenbahntrasse, findet sich dann nach 1921 die Armaturenfabrik Rheinisches Metallwerk Franz Dittert Porz b. Köln. 1923 zur Hyperinflationszeit gab das Unternehmen eigene Gutscheine über Eine Million Mark heraus, was auf eine gewisse Größe des Unternehmens schließen lässt. 1924 wurde das Bürogebäude vergrößert.
Für das Jahr 1925 dann zeigen die Akten des Bauordnungsamtes Porz drei interessante Einträge zu einer Armaturenfabrik Dorandt. Sie baute am Ensener Weg eine Fabrikanlage mit Metallgießerei und Abortanlage. 1928 präzisiert das Adressbuch: "F. Dorandt (Ferdinand Dorandt u. Franz Maria Beckmann, Köln u. Dr. jur. August Rustemeyer, Bonn) Armaturen- u. Maschinenfabrik, Steinstr. 17)". In diesem Adressbuch findet sich hingegen weder Dittert noch ein Rheinisches Metallwerk.
1937 meldete Franz Dittert ein Patent auf ein Durchgangsventil mit selbsttätiger Entleerung (DE670445C) an. Seine Firma firmierte zu dieser Zeit schon als Rheinisches Metallwerk GmbH. Im gleichen Jahr erlitten Gebäude des Unternehmens Schäden, als bei der Vergrößerung des Verschiebebahnhofs Gremberg eine alte Eisenbahnbrücke über der Steinstraße gesprengt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich auf dem Werksgelände eine leichte Flak-Batterie. Zunächst wuchs die Produktion. 1940 entsteht eine neue Maschinenhalle, die Fabrikhalle wurde erweitert. Doch bereits 1941 zerstören Bomben das Verwaltungsgebäude, ein Notstandsgebäude musste errichtet werden; zudem wurde der Luftschutzkeller verstärkt. Im Zweiten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, zudem wurden eine Baracke für Strafgefangene und ein Kohlenbunker errichtet. Gegen den Polen Kasimir Troc wurden Sabotagevorwürfe erhoben, die nach seiner Meldung durch den Betriebsleiter bei der Polizei im August 1943 zu seiner Hinrichtung durch die SS vor dem Werkstor führen[3]. Bombardierungen beschädigten die Produktionsanlagen im Kriegsverlauf immmer wieder, im Januar 1945 wurden das Werk dann weitgehend vernichtet.
In den Jahren 1948/50 errichtete die Firma eine neue Gießereihalle und baute die Maschinenhäuser und Magazine wieder auf. 1951 beschäftigte das Unternehmen als Modellfabrik, Metallwerk, Armaturenfabrik und Eisengießerei insgesamt 180 Personen. Es produzierte zum einen Gas-, Wasser-, Dampf und Schiffsarmaturen, zum anderen stellte es Modelle für Industrie, Schiffsbau und Gewerbe her. 1953 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Bis wann das Unternehmen exakt bestand, ist noch zu klären. Für 1969 liegt noch eine Patentanmeldung vor, doch im Porzer Adressbuch 1971 ist die Firma nicht mehr verzeichnet.
Folgenutzungen der Gewerbeflächen[Bearbeiten]
(Vertiefung erwünscht!)
Quellen, Literatur, Links[Bearbeiten]
Aders, Gebhard: Der Fall Kasimir Troc. In: Rechtsrheinisches Köln, 25.1999.