Porzer Exponate in Museen

Aus porzerleben.de/porz-wiki

Welche Funde und Objekte aus dem Gebiet des Stadtbezirks Porz befinden sich heute in welchen Museen? dieser Frage will dieser Wiki-Eintrag nachgehen. Erwähnt werden sollen auch Exponate, die - zumeist durch Kriegseinwirkungen - zwischenzeitlich zerstört wurden. Angestrebt ist eine zeitliche Gliederung der Einträge.

Tonscherbe (19), gefunden bei Leidenhausen

Bronzezeit (1200 - 800 v. Chr.)[Bearbeiten]

Zwischen 1893 und 1895 nahm der in Altenrath geborene Lehrer Carl Rademacher, Archäologie-Autodidakt und ab 1906 (ehrenamtlicher) erster Direktor des Kölner Museums für Vor- und Frühgeschichte, im Rhein-Sieg-Gebiet zahlreiche Grabungen vor. Durch sie sollten Exponate für das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin aufgefunden werden. Eine Grabung fand auch bei Gut Leidenhausen statt. Hier entdeckte er 50-60 Gräber - kleine, flache Rundhügel aus kiesiger Erde. Die Hügel zeigten bereits Nachgrabungen, Rademacher fand nur eine "Urne gewöhnlicher Art, 30 cm hoch", 40 cm Bauchweite Durchmesser sowie ein Tonscherbe mit ungewöhnlichen Verzierungen: "dachförmig aneinandergelegte Strichgruppen auf der Innenseite des Randes"[1].

Eisenzeit (750 v.Chr. - 400 n. Chr.)[Bearbeiten]

  • Holzgegenstände aus dem Linder Bruch. Von einem Gehöft der Sugambrer im 2. und 1. Jhdt. v. Chr. wurden im Torfmoor im Linder Bruch rund 1100 bearbeitete Hölzer und Holzgeräte konserviert. Es ist die größte Zahl an Holzgegenständen aus dieser Zeit in Mitteleuropa. Die Fundstücke lagern heute im LVR Landesmuseum Bonn, darunter Brotschieber, Wäscheklopfer, Holzschaufeln, ein Kinderschwert, Paddel, Radspeichen, Wäscheklammern etc.

Fränkische Zeit (400-900 n.Chr.)[Bearbeiten]

  • Einbaum, Stammboot - Eiche 485 x 40 cm, gefunden im Linder Bruch 1863, verbracht ins Wallraff-Richartz-Museum, ab 1907 Museum für Vor- und Frühgeschichte, Juli 1943 Zerstörung bei Bombenangriff.
  • 1936 fanden Ausgrabungsarbeiten in Westhoven durch das Kölner Museums für Vor- und Frühgeschichte statt. Dort wurde die Errichtung von Reichswehr-Kasernen vorbereitet. Welche Exponate gefunden wurden, ist noch zu ergründen[2].

20. Jahrhundert[Bearbeiten]

  • Mühlstein der Scheuermühle - 1968 wurde die Mühle abgebrochen. Von den drei Mühlsteinen sollte einer im Wohnturm Zündorf aufbewahrt werden. Der Verbleib ist unklar - evtl. Kölner Stadtmuseum?
  • Jugendstil-Haustür der Villa Schnütgen - 1977 wurde die Villa abgebrochen. Die Eingangstür sollte aber in einer Sammlung aufbewahrt werden. Der Verbleib ist unklar - evtl. Kölner Stadtmuseum?

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

Bestände mit Fund- oder Sammlungsstücken aus dem Stadtbezirk Porz finden sich in folgenden Museen:

  1. Rademacher, Carl: Germanische Begräbnisstätten am Niederrrhein. In: Bonner Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden 105.1900. Auf Tafel 2 Nr. 19 ist das Bruchstück, das zu dieser Zeit im Privatbesitz von Rademacher war, abgebildet.
  2. vgl. HAStK Best. 9040 A5