Brauerei Zum Stern

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Die ersten Jahrzehnte[Bearbeiten]

Um 1878 gründeten die Gastwirte Hamacher in Wahn an der Frankfurter Straße die Brauerei Zum Stern nebst Gasthaus. Wilhelm Creischer (+1931), der aus Jülich stammte, heiratete 1882 die Erbin Barbara Hamacher und wurde so zum Brauereibesitzer in Wahn. 1892 ließ er für die Vergrößerung des Betriebs neue Gebäude an der damaligen Schießplatzstraße 38 (heute Heidestraße) errichten. Auf dem Firmengrundstück befanden sich nun das Wohnhaus mit Hausgarten, die Fasshalle, ein Bier- und Eiskeller, die Brauerei mit Anbau, ein Stall, das Kesselhaus mit 40 Meter hohem Kamin und das Maschinenhaus. Nach dem frühen Tod seiner Ehefrau Anfang Mai 1892 mit nur 37 Jahren verheiratete Wilhelm Creischer sich erneut mit Maria Wiehl (1867-1939). Das Unternehmen firmierte ab April 1900 als Sternbrauerei Aktiengesellschaft, vormals Wilhelm Creischer in Wahn. Das Grundkapital von 200.000 Mark war in 200 Aktien zu je 1000 Mark geteilt. Zu den 20 Gründern gehörten auch aus Elsdorf der praktische Arzt Dr. Peter Josef Laufenberg (auch im Aufsichtsrat), der Kaufmann Josef Hirsch sowie die Gastwirte Heinrich Josef Velden und Leonhard Kraus. Creischer selber übernahm 50 Aktien. Diese zahlte er durch Übereignung des gesamten Firmengrundstücks in Wahn einschließlich aller Aufbauten, er erhielt von der Gesellschaft als Mehrwert-Ausgleich zudem 72.000 Mark in bar.[1]. Nun expandierte Creischer rasch und gründete an vier Standorten in Köln (Ursulakloster, Griechenmarkt, Thurnmarkt, Barbarossaplatz) neue Brauereien. Zudem war er zumindest im Geschäftsjahr 1902/03 im Vorstand der 1902 errichteten Rheinischen Brauhaus AG Hemmerden[2] und im Aufsichtsrat der St. Peter-Brauerei AG in Köln. Im Juni 1908 erhielt sein Sohn Wilhelm Creischer junior, der später ebenfalls Braumeister wurde, Prokura. Auch in Aachen-Eilendorf war Creischer Senior Eigentümer von Grundstücken und einer Brauerei.

Die Friedrich Creischer GmbH[Bearbeiten]

Im April 1907 wurde in Köln eine neue Gesellschaft Friedrich Creischer & Co. GmbH ins Handelsregister eingetragen, um Grundstücke in Köln zu erwerben und hier Brauereien zu betreiben. Die Familiengesellschaft mit 46.000 Mark Stammkapital bestimmte zunächst Gustav Euler aus Köln als Geschäftsführer, der auch in der Brauerei in Wahn tätig war. 1912 übernahm Wilhelm Creischer diese Position. Weitere Gesellschafter sind seine acht Kinder: Maria und der Redakteur Wilhelm, zudem noch minderjährig Peter Josef Cornelius, Leo Cornelius, Friedrich, Maria Petronelle und Emerentia. [3] Das Unternehmen besteht bis in das Jahr 1939, dann wir es abgewickelt.

Der Konkurs[Bearbeiten]

Doch der Senior hatte sich offensichtlich übernommen. Im April 1909 wurde zunächst der Besitz in Eilendorf zwangsversteigert [4], im Juli 1909 wurde über die Firma in Wahn der Konkurs eröffnet. Wilhelm Creischer verzog 1909 zunächst nach Hagen, später nach Köln. 1909 und 1910 wurden einige seiner Kölner Immobilien zwangsversteigert und die Aktiengesellschaft in Wahn schließlich 1913 liquidiert[5]. Jedoch bereits am 7.3.1910 findet sich im Mülheimer Handelsregister eine neue Sternbrauerei GmbH, als mit Grundstücken inn Wahn haftende Gesellschafter benannt waren Emerentia Creischer und Maria Hamacher, als Geschäftsführer Wilhelm Creischer. Er blieb in den folgenden Jahrzehnten weiterhin als Brauereibesitzer in Köln aktiv.

Das Gelände mit den Gebäuden in Wahn erwarb zunächst die Zündorfer Brauerfamilie Immendorf. Jacob Immendorf will die Brauerei 1918 wieder in Betrieb nehmen und gründet zum Jahresende 1917 die Firma Sternbrauerei Jacob Immendorf, Wahn. Doch zur Produktion kommt es, vermutlich durch den Kriegsverlauf, nicht. Bereits im Oktober 1919 verkauft er das Gelände an die Firma Elektro-Isolier-Industrie.

Quellen, Literatur, Links[Bearbeiten]

Huck, Jürgen: Porz in alten Ansichten. Porz 1976.

  1. vgl. Kölnische Zeitung v. 14.6.1900.
  2. vgl. Intelligenz-Blatt für den Kreis Bergheim und den Landkreis Köln v. 7.3.1903.
  3. vgl. Kölnische Zeitung v. 10.4.1907.
  4. vgl. Echo der Gegenwart v. 24.3.1909.
  5. vgl. Kölnische Zeitung v. 27.10.1913.