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Wahner Heide: Naturerbe bewahren – Rücksicht nehmen

Foto: DBU, © Norbert Rosing

In Zeiten der Pandemie erleben Wälder, Wiesen und auch die DBU-Naturerbefläche Wahner Heide einen bisher ungewohnten Besucherandrang. „Wir können gut verstehen, dass die Besucherinnen und Besucher der Fläche die einmalige Natur der Wahner Heide erleben möchten – besonders in diesen Zeiten. Doch das birgt auch Gefahren für die sensible Tier- und Pflanzenwelt. Daher bitten wir alle Besucher mitzuhelfen, ihre heimische Natur zu schützen“, sagt Susanne Belting, Fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, der Eigentümerin von rund 2.000 Hektar Wahner Heide.

Die Fläche ist das artenreichste Naturschutzgebiet in Nordrhein-Westfalen. Sie sind Lebensraum von rund 700 Tier- und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen. Die hier vorkommenden, mosaikartig verzahnten besonderen Wald- und Offenlandlebensräume werden außerhalb von Schutzgebieten immer seltener – und eben auch die darauf spezialisierten Tier- und Pflanzenarten wie etwa Wiesenpieper, Schlingnatter, Knorpelmiere und Glockenheide.

Ungestörte Brut ermöglichen – Hunde anleinen, Müll vermeiden

Derzeit gehen jedoch viele Besucher auf dem Grünland abseits der ausgewiesenen Wege spazieren oder lassen dort ihre Hunde spielen. Doch die weitläufigen Offenlandflächen sollen bodenbrütenden Vögeln wie der Heidelerche einen geeigneten Nistplatz bieten. „Die Nester im Gras sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Bei Störungen durch Menschen und freilaufende Hunde können die sensiblen Vogelarten ihre Gelege aufgeben und die Eier kühlen aus“, erklärt Florian Zieseniß vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser. Im Auftrag der DBU Naturerbe betreut er die Fläche vor Ort.

Susanne Belting hierzu: „Wir laden alle ein, die Landschaft auf den freigegebenen Wegen zu erkunden und mit angeleinten Hunden die Ruhe zu genießen. Wir bitten aber darum, den Müll wieder mitzunehmen, nicht unachtsam einen Waldbrand zu riskieren und deshalb nur die entsprechenden Parkflächen zu nutzen.“

Stadt fällt Bäume im Langeler Auwald

Pappeln sind nicht mehr standsicher und drohen umzustürzen.

Die Untere Landschaftsbehörde im Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln lässt vom 22. März bis voraussichtlich 2. April 2010 im Porzer Naturschutzgebiet „Langeler Auwald“ entlang des Wegs nach Lülsdorf rund 130 Bäume fällen oder deren Kronen einkürzen. Kontrollen haben ergeben, dass die heimischen Laubbäume, überwiegend Pappeln, umzustürzen drohen oder die Gefahr besteht, dass Äste abbrechen. Bei der jüngsten Begutachtung hat sich herausgestellt, dass sich die Situation durch den Sturm am 28. Februar noch verschärft hat und sofortiges Handeln erfordert. Um Flora und Fauna in dem Naturschutzgebiet während der Brutzeit möglichst wenig zu beeinträchtigen, bleiben die gefällten Bäume soweit es geht an Ort und Stelle.

Weil die Pappeln an einem öffentlichen Fuß- und Radweg stehen, erfordert die Verkehrssicherungspflicht der Stadt Köln, sie zu fällen oder zu beschneiden. Um den dort vorhandenen Tieren, vor allem Fledermäuse und diverse Vogelarten, keinen Schaden zuzufügen, begleitet eine Biologin die Schnitt- und Fällaktion ökologisch vor Ort. Wegen der Gefahr ist der Weg bereits seit einiger Zeit gesperrt und bleibt dies auch während der Arbeiten. Das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz bittet die Bevölkerung, sich unbedingt an dieses Betretungsverbot zu halten, weil in diesem Bereich Lebensgefahr besteht. Die Stadt Köln bittet dafür um Verständnis.

Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stefan Palm