Wolfgang Weber

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Autogrammkarte: Weltmeisterschaft Mexiko 1970

Wolfgang Weber, am 26. Juni 1944 im damaligen Schlawe nicht weit pommerischen Ostseeküste geboren, wuchs ab 1950 in Porz auf. Seine Laufbahn als Fußballspieler begann er im jugendlichen Alter von 10 Jahren bei der Sportvereinigung Porz. Bei einem Jugendauswahlspiel entdeckte der damalige Trainer Zlatko Čajkovski den jungen Spieler und holte ihn zum 1. FC Köln.

Wolfgang Weber spielte als Abwehr- und Mittelfeldspieler in der Fußball-Bundesliga von 1963 bis 1978 in 356 Spielen für den 1. FC Köln und wurde 1964 und 1978 mit dem Verein Deutscher Meister. Außerdem gewann er mit Köln 1968, 1977 und 1978 den DFB-Pokal. Er kam in 49 Pokalspielen zum Einsatz in denen er sieben Tore schoss.

Weber nahm 1966 an der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England und 1970 an der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko teil. 1966 wurde er Vizeweltmeister und 1970 WM-Dritter. Er bestritt zwischen 1964 und 1974 53 Länderspiele und erzielte zwei Treffer. Eines seiner beiden Tore war dabei das 2:2 im WM-Endspiel 1966 gegen England in der letzten Minute der regulären Spielzeit, was die deutsche Nationalmannschaft in die Verlängerung rettete.

Legendär war die Härte des Innenverteidigers gegen sich und seine Gegenspieler. Beim Viertelfinalspiel 1965 im Europapokal der Landesmeister gegen den englischen Meister FC Liverpool brach sich Weber das Wadenbein und spielte bis zum Ende weiter, da man noch nicht auswechseln durfte.

Im Januar 1977 wurde bei Weber eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert, weshalb ein mehrwöchiger Aufenthalt in der Kölner Universitätsklinik erforderlich war. Sein letzter Pflichtspieleinsatz für die Geißböcke war am 22. Januar 1977 bei dem 2:2 Remis gegen Rot-Weiss Essen. Seit dem 1. Februar 1977 war Weber als Assistenztrainer, Scout und Spielbeobachter für den 1. FC Köln tätig. Weber beendete seine Karriere offiziell 1978. Gemeinsam mit seinem Freund Hannes Löhr bestritt er am 25. Oktober 1978 in Köln sein Abschiedsspiel gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft. Nach 32 Minuten gingen die zwei Ex-Nationalspieler beim Spielstand von 1:1 durch ein von den FC- und Nationalelfspielern gebildetes Spalier unter stürmischem Applaus vom Platz. Vor 25.000 Zuschauern hatten sie zuvor in der von Hennes Weisweiler betreuten FC-Elf auf ihren langjährigen Stammpositionen nochmals ihr Können aufblitzen lassen.

Später war er als Trainer für Werder Bremen tätig. Bis 1970 absolvierte Weber zudem ein Sportstudium, das er dann zunächst nicht weiterverfolgte, jedoch nach seiner Fußballkarriere in den 1990er Jahren wieder aufnahm. Er litt zeitweilig ab 1972 unter Depressionen die auch stationär in der psychiatrischen Klinik der Universität Köln behandelt werden mussten. Die Krankheit wurde aber überwunden.

Weber engagiert sich als Fußballbotschafter bei den Special Olympics. Dafür wurde er im Januar 2011 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Der Orden wurde am 20. Januar 2011 vom Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters überreicht. Bereits am 30. Juli 1966 hatte ihm der Bundespräsident das Silberne Lorbeerblatt verliehen.

Wolfgang Weber lebt in Porz (Mitte).