St. Mariä Geburt
Vorgängerbauten[Bearbeiten]
Zwei frühe Kirchen haben sich in Zündorf seit dem 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart erhalten: In Oberzündorf St. Martin und in Niederzündorf St. Michael.
Heutige Kirche[Bearbeiten]

1888 gründete sich in Zündorf ein Kirchenbauverein. Er beauftragte den Architekten Gerhard Franz Langenberg (1842-1895) mit dem Entwurf der Baupläne. Da Langenberg 1895 überraschend verstarb, führte sein Schwiegersohn, der Kirchenbaumeister Johann Adam Rüppel, den Bau aus. Die Pfarrkirche St. Mariä Geburt wurde im neugotischen Stil in den Jahren 1894 bis 1897 nahe der alten Niederzündorfer Pfarrkirche in der Hauptstraße 143 in Zündorf errichtet. Während des Baus stürzte durch einen Sturm im März 1897 der neu erbaut Helm ein, was einen Schaden von 15.000 Mark verursachte[1].
Im Mai 1897 wurde die erste Heilige Messe in der Kirche zelebriert, der Glockenstuhl wurde erst im Herbst 1898 fertig, drei Glocken wurden aus der alten LKirche übernommen. Von den drei Glocken wurden 1917 zwei Glocken kriegsbedingt beschlagnahmt und eingeschmolzen. Darunter war auch eine Glocke mit der Inschrift "Johann Peter Edel gos mich 1706". Erst im August 1927 konnten die Glocken ersetzt werden, von der Firma F. Otto in Hemlingen bei Bremen wurde neben vier Glocken auch ein eiserner Glockenstuhl geliefert. Im September 1927 lieferte die Firma Ernst Seifert & Söhne zudem eine neue Orgel.
Im Zweiten Weltkrieg wurden 1942 die vier Glocken erneut beschlagnahmt und eingeschmolzen. Fliegerangriffe mit Bombenabwürfen beschädigten Fenster und Mauerwerke schwer. Gegen Ende des Krieges geriet die Kirche zudem im Februar und März 1945 unter starken Artilleriebeschuss von den rechten Rheinseite, der die Sakristei, das Dachgeschoss und Teile der Inneneinrichtung zerstörten. Im Jahr 1946 wurden die Kriegsschäden behoben. Aber erst 1957 erhielt die Kirche vier neue Bronze-Glocken von der Firma Petit & Gebrüder Edelbrock in Gescher.
Die Kirche wurde 1979 als Station 4.14 des Kulturpfad Porz ausgewiesen.
Ausstattung[Bearbeiten]
- Eine hölzerne Madonna, auf einer Mondsichel sitzend, stammt aus dem 16. Jahrhundert, ihre Herkunft ist unklar. Sie wird einem Meister Tilman aus Köln zugeschrieben (Wegnahme aus St. Michael).
- Zwei Gemälde auf Holz: Kreuzigung, Anbetung der Könige. 2. Hälfte 16. Jahrhundert (Wegnahme aus St. Michael).
Quellen und Links zur Vertiefung[Bearbeiten]
- 100 Jahre neue Pfarrkirche St. Mariae Geburt Zündorf. Kirche und Gemeinde zwischen 1897-1997. Hg. v. Gemeinschaft Zündorfer Ortsvereine. Köln 1997.
- porzer-rheinkirchen.de
- ↑ vgl. General-Anzeiger für Bonn und Umgegend v. 20.3.1897