Katholische Pfarre Urbach

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Die Geschichte der Pfarre Urbach beginnt gesichert mit einer Urkunde aus dem Jahr 1208, verfasst vom Domprobst Engelbert. Hierin überträgt der damalige Probst der Stiftskirche St. Severin, Hermann II., sein Patronatsrechts an einer Kirche in "Ouerbach" auf das Stiftskapitel, also auf die Gemeinschaft der an St. Severin damals lebenden Kanoniker. Baulich ist diese frühe Kirche heute nicht mehr nachweisbar. St. Severin war damals ein sehr reiches Kölner Stift mit viel Grundbesitz im Umland und zahlreichen Kirchen. Kirchen und Grundbesitz waren damals eng verknüpft, denn die Errichtung einer Kirche setzte rechtlich Grundbesitz zur Versorgung des Pfarrers und zur Wahrnehmung der Fürsorgepflicht für die Gemeinde voraus. Es gab also bereits damals in Urbach eine Kirche und damit auch eine Pfarre und eine Pfarrgemeinde. Die Kirche hatte weniger Güter als andere Kirchen des Stiftes. Der jeweilige Pfarrer nutzte als seinen Bauernhof den Wiedenhof, für dessen lebenslange Pacht er aber nicht geringe Zahlungen und Gebühren leisten musste, wenn der bisherige Pfarrer als Lehnsträger verstorben war. Das Stiftskapitel wählte aus seinen Reihen den Pfarrer der Kirche, der aber zunächst die Seelsorge gar nicht ausübte. Denn der Weg von St. Severin nach Urbach war weit und beschwerlich. Stattdessen beauftragte der Pfarrer einen Vertreter - Leutprister oder Plebanus genannt. Bei den Stiftsherren blieb Urbach unbeliebt. Um 1432 erreichten sie, dass Papst Eugen IV. zustimmte, dass auch andere Geistliche die Pfarre betreuen konnten. Einer den angeführten Gründe war die Gefahr am eigenen Leben, denn in den Wäldern bei Urbach herrsche meistens Kriegslärm. Die Kirchengemeinde war weit gefasst. Sie reichte im 17. Jahrhundert von Heumar über Maarhausen, Eil und Porz bis nach Elsdorf und war auch zu dieser Zeit noch mit St. Severin verbunden.

Pastoren der Pfarre[Bearbeiten]

Vorbemerkung: In der katholischen Kirche ist jeder Pfarrer ist auch ein Pastor, aber nicht jeder Pastor ein Pfarrer. Denn ein Pfarr-Herr hat seine eigene Pfarrgemeinde, ein Pastor ist zunächst nur eine Berufsbezeichnung für Geistliche im Gemeindedienst.

  • 16. Jahrhundert: Johann Costi (um 1500); Valentinus vam Sande, Dederich van der Burg (um 1550); Johannes Odendall (um 1589)
  • 17. Jahrhundert: Gerhard Urfell (vor 1600-1621); Lucas Beyderwandt (1623-1637); Johannes Grube/Grobbe (um 1644/45); Heinrich Bruell (1652-1682); Petrus Ketteren (1682-1705)
  • 18. Jahrhundert: Heinrich Venendey (1705-1730); Johann Peter Gerhard Welters (1730-1754); Johann Roland Michael Schwamborn (1754-1766); Peter Gilson (1766-1782); Joseph Hamacher (1782-1808)
  • 19. Jahrhundert: Nicolaus Handwerk (1808-1816); Friedrich Hirsch (1816-1825); Peter Amandus Söntgen (1825-1837); Georg Wipperfeld (1837-1864); Johann Joseph Andreas Gummich (1864-1873); Johann Hubert Wildt (1873-1893); Joseph Miebach (1893-1907)
  • 20. Jahrhundert: Gustav Meinertz (1907-1916); Thomas Heinz (1916-1920); Ferdinand Heidkamp (1920-1930); Ernst Schmitz (1930-1958); Bertram Spilles (1958-1970); Clemens Feldhoff (1970-1998)

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

Wilhelm Becker: Urbacher Pastöre und Elier Vikare des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Rechtsrheinisches Köln 18.1992. Wilhelm Becker: Die katholische Pfarre St. Bartholomäus in Urbach bis 1800. In Rechtsrheinisches Köln 12.1986. Seelsorger der Pfarre St. Bartholomäus in Urbach. In: Rechtsrheinisches Köln 12.1986.