Paulshof

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Historie[Bearbeiten]

Großbäuerliches Gut[Bearbeiten]

Dieses Gut in Wahn hieß zunächst Paulusgut und entstand als Gutshof von Burg/Schloss Wahn, das sich in seiner unmittelbarer Nähe befindet. Eigentümer waren damit die jeweiligen Burg- bzw. Schlossherren. Das Gut wurde bis 1938 an Landwirte verpachtet. Der bereits im 18. Jahrhundert vorhandene Hof wurde im 19. Jahrhundert neu errichtet: das Haupthaus um 1830, die Schmiede um 1850, Arbeiterhäuser um 1855, der Schweinestall um 1865, die Pferdestallungen erst um 1910. Das geschlossene Ensemble gruppiert sich um einen großen Innenhof.

Die frühen Pächter sind noch aus den Akten zu ermitteln. Um 1890 ist Barthel Gymnich als Gutspächter nachweisbar, er sucht per Inserat im selben Jahr einen Schäfer gegen hohen Lohn. Im Februar 1892 versteigert er dann "sämtliches tote und lebende Inventar"[1]. Sein Nachfolger wurde Johann Dünwald, er betrieb auf dem Gutshof hauptsächlich eine Yorkshire-Schweinezucht. Ab 1902 sind Carl Kalteyer und seine Frau Katharina geb. Destrée (1870-1938) die Gutspächter. Kalteyer unterhielt als Pferdezüchter ein Kaltblutgestüt und war in verschiedensten Ehrenämtern der Landwirtschaftskammer tätig, zudem von 1924 bis 1929 gewählter Gemeinderatsabgeordnerter in Wahn. Zu dieser Zeit gehörten zum Hof 140 Hektar Flächen. Im Feruar 1938 versteigerte Carl Kalteyer seine gesamte Pferdezucht und zog ins linksrheinische Freimersdorf. Wenige Wochen später verstarb nach langer Krankheit hier seine Ehefrau.

Die Familie Eltz-Rübenach setzte nun eine eigene Gutsverwaltung ein, seitdem heisst der Hof allgemein Eltzhof. Der damalige Gutsherr, Kuno von Eltz-Rübenach (1904-1945), hatte als Agrarpolitiker der NDSAP bereits seit 1930 vielfältige Ämter inne. Er war seit 1933 Reichstagsabgeordneter und Landesbauernführer der Landesbauernschaft Rheinland.

Versuchsgut Wahn[Bearbeiten]

Auf dem Hof fanden bereits in den 1930er Jahren auch Prüfungen der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg pachtete im Jahr 1948 die Landwirtschaftskammer Rheinland den Hof und seine landwirtschaftlichen Flächen und betrieb ihn erneut mit seinen zugehörigen Ackerflächen als Lehr- und Versuchsgut. Laut Haushaltsplan zahlte die Kammer 1994-1996 für Mieten und Pachten der Grundstücke und Gebäude eine Jahresmiete von 76.500 DM. Nach der Fusion zur Landwirtschaftskammer NRW schloss das Versuchsgut zum 31. Oktober 2004, der Pachtvertrag wurde gelöst.

Kulturgut Eltzhof[Bearbeiten]

Die Eigentümer entschlossen sich, das Gut einer öffentlichen Nutzung zuzuführen, die zugehörigen landwirtschaftlichen Flächen wurden hingegen zumeist zum Wohnungsbau veräußert. Zunächst eröffnete die Familie Eltz-Rübenach 2005 mit dem Eventmanager Roland Kulik das Kulturcafé Mahou und eine Landarbeiterkneipe mit Biergarten. Der ehemalige Pferdestall wurde zum Konzert- und Theatersaal. In den gesamten Umbau investierten die Eigentümer in Abstimmung mit der Denkmalbehörde von 1994 bis 2009 rund 5 Millionen Euro. Im Oktober 2009 eröffnete das privatwirtschaftlich geführte Kulturgut Eltzhof dann vollständig als multifunktionaler Veranstaltungsort. Es bietet seitdem einen großen Saal, Tagungsräume, ein Restaurant mit Brauhaus, ein Foyer, einen Biergarten und verschiedene Nebengebäude. Ganzjährig finden hier vielfältige Veranstaltungen statt. Die Adresse lautet heute Burgallee 1, 51147 Köln. Die Hofanlage steht seit Oktober 1988 unter Denkmalschutz. An den ursprünglichen Namen Paulshof erinnert seit 2010 die Anliegerstraße "Zum Alten Paulshof" im benachbarten Neubaugebiet am Bahnhof.

Quellen, Literatur, Links[Bearbeiten]

Landwirtschaftskammer Rheinland: 50 Jahre Versuchsgut Wahn. 1940-1998. Bonn 1999.
Das Kulturgut Eltzhof heute (Link)

  1. vgl. Sieg-Bote v. 6.2.1892