Wahnheide
Der Namen: Ursprung und Varianten[Bearbeiten]
Die unbebauten Flächen des heutigen Wahnheide wurde lange Zeit nur als Wahner Heide bezeichnet, die bebauten Flächen unter der Bezeichnung Biesel zu Wahn gerechnet. Erst Ausgangs der 1920er Jahre findet sich die spezifische Verkürzung Wahn-Heide oder Wahn Heide. Die Zusammenziehung zu Wahnheide erfolgte erst mit der Stadtwerdung von Porz 1975.
Historischer Abriss[Bearbeiten]
Bei der ersten Häuserzählung im Jahr 1809 zählten die Gebäude des Biesels zu Wahn. Sie erhielten zunächst die Nummern 138 bis 167. Hier wohnten Besenbinder und Waldarbeiter in einigen Lehmhütten. Mit der Entwicklung des Schießplatzes wuchs die Siedlung zum Dorf. Auf der heutigen Heidestraße (früher Schießplatzstraße) reihte sich bereits in den 1890er Jahren Haus an Haus bis zum Barackenlager bzw. Mauspfad. Die Bewohner versorgten ausnahmslos die Soldaten als Gastwirte, Bäcker, Schuster, Wäscherinnen etc. 1893 gab es hier bereits 70 schulpflichtige Kinder[1]Die meisten Gebäude wurden erst nach 1900 errichtet, darunter Pensionen und Fotostudios. Bauernhöfe fehlten vollständig, stattdessen dominierten bis in den 1930 Jahre zehn gutgehende Gasthäuser den Flecken.
Im Jahr 1906 führte eine Neuzählung zur Vergabe von Hausnummern höher als 174. Erst 1928 beschloss der Wahner Gemeinderat die Vergabe straßenweiser Hausnummern. Lediglich die Frankfurter Straße trug in Wahn schon vor diesem Jahr Hausnummern. Heute hat Wahnheide knapp 8.000 Einwohner.
Stadtteil- und Flurgrenzen[Bearbeiten]
Die westliche Grenze der 2,88 Quadratkilometer von Wahnheide wird markant durch die Bundesautobahn 59 gebildet. Sie trennt Wahnheide von Elsdorf und Wahn. Im Norden verläuft die Grenze zu Grengel unter Aussparung der Philosophensiedlung (Kantstraße, Nietzschestraße, ...) unmittelbar südlich der Hermann-Löns-Straße, überquert den Grengeler Mauspfad und folgt unmittelbar dem Halbkreis der Flughafenstraße, zunächst durch die Kaserne, dann nördlich am Scheurmühlenteich vorbei bis zum Linder Mauspfad. Auf dessen westlicher Seite reicht Wahnheide bis zur Nibelungenstraße, die bis zur Mitte der Brücke über die A 59 die Grenze zu Lind markiert.
Charakteristika des Ortsteils[Bearbeiten]
Nahezu die Hälfte der Fläche von Wahnheide belegt die Luftwaffenkaserne Wahn. Jedoch prägt diese den Ortsteil heute nicht mehr so stark wie in früheren Jahrzehnten. Der ab den 1950er Jahren einsetzende Siedlungsbau sowohl mit großen Mehrfamilienhaus-Blöcken als auch mit Einfamilienhäusern als Reihen- oder Doppelhäuser veränderte den Ort erheblich. Wie in anderen Stadtteilen auch verschwanden die meisten Nahversorger bis auf wenige Discounter, etliche Läden wurden zu Gewerbe oder Wohnräumen umgebaut.
Wahnheide hat weder einen größeren Veranstaltungsort noch einen Marktplatz noch größere Sportanlagen. Auch die weiterführende Schulen finden sich im benachbarten Schulzentrum Wahn. Größere Naherholungsflächen gibt es in den Umgebung, an Grünflächen bietet Wahnheide selbst nur den schmalen Senkelsgraben unmittelbar neben der Autobahn und einen Teil des Bieselwaldes.
Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]
Krix, Benno: Zwischen Schiessplatz und Autobahn. 2 Teile. In Rechtsrheinisches Köln 32.2007 und 33.2008.
- ↑ vgl. Rheinischer Merkur v. 10.4.1893