Direktionsvilla Rheinische Portland-Cementwerke
Historie[Bearbeiten]

Gemeinsam mit den Industrieanlagen errichteten die Rheinischen Portland-Cementwerke 1899 eine Direktionsvilla. Sie stand an der südwestlichen Ecke des Fabrikgeländes. 1913 wohnen hier ein Prokurist, ein Ingenieur sowie der Portier des Unternehmens. 1915 ging die Aktiengesellschaft in die Insolvenz. Das gesamte Gelände ging mit allen Gebäuden in den Besitz der Rhenania AG über. Der neue Eigentümer nutzte die Villa als Laborgebäude. 1924 musste die Fabrik entgültig schließen. Die Industriegebäude wurden 1928 abgerissen, die Direktionsvilla blieb erhalten. Im Telefonbuch 1928 finden sich für die Hauptstraße 192 die Einträge: "Dr. Heinz Brenck, Chemiker und Fabrikdirektor" sowie
In Greven's Adressbuch 1933-1939 findet sich unter der Adresse der Eintrag "Rhenania-Kunheim Verein Chemischer Fabriken Aktiengesellschaft (Berlin); Grundstücksverwaltung". Das ist bemerkenswert, da die Rhenania-Kunheim in Berlin eigentlich 1928 schon zur Kali AG fusioniert war. Vermutlich waren die Fabrikflächen zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz einer Restgesellschaft der Rhenania und diese Grundstücksverwaltung hatte in der Villa ihren Sitz. 1934 dann ließ die Kali Chemie AG die Immobilie wieder in ein Wohnhaus zurückbauen.
Nach dem Krieg lässt die Eigentümerin Kali Chemie AG 1946 das Haus wieder instandsetzen.
Eine nicht datierte Ansichtskarte wohl aus den 1940er Jahren zeigt die Villa als Pension Staub, bereits das Telefonbuch 1943 nennt die Privatpension Staub unter der Adresse Hauptstraße 192. Diese Pension der Familie Ernst Staub findet sich auch noch im Adressbuch 1951, zudem gibt es eine Ansichtskarte, die im Januar 1952 versandt wurde (Siehe Bild). 1960 wohnt Ernst Staub hier mit der Bezeichnung "Koch", auch 1971 wird unter dieser Adresse Ernst Staub noch geführt. Somit war die Villa zwischen ca. 1940 und 1960 ein Männerwohnheim.
Mit dem Baubeginn des Porzer Krankenhauses zog ab August 1963 dessen Bauaufsicht ein, auch einige Bauarbeiter wurden hier untergebracht. Nach der Fertigstellung des Krankenhauses wurde die Villa zum Sitz der Krankenhaus-Stiftung, auch das Kuratorium des Krankenhauses tagte hier. Die Villa wurde Ende Dezember 1973 abgebrochen[1], um hier den nördlichen Eckpfeiler der zukünftigen City-Skyline zu verwirklichen. Geplant war ein 70 Meter hohes, 18-stöckiges Hochhaus der Firma Medico-Technik[2]. Hier sollten in einer permanenten Ausstellung internationale Hersteller von Medizintechnik auf 5.000 Quadratmetern ihre neuesten Geräte, Hilfsmittel und Möbel präsentieren. Man erhoffte jährlich rund 50.000 Fachbesucher. Doch dazu kam es nicht. Heute ist das Grundstück Teil des Krankenhausparks. Fälschlicherweise wird diese Villa von den einigen Porzern als Villa Krages bzw. Villa Dülken erinnert, die jedoch auf dem Nachbargrundstück stand.