Poller Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [https://de.wikipedia.org/wiki/Maifisch Maifisch] (...) ist ein Seefisch, der im Frühjahr (20. April bis 20. Mai) den Rhein hinaufsteigt, um seine Eier abzulegen. Sein Gewicht schwankt zwischen zwei und sechs Pfund, ein charakteristisches Erkennungszeichen sind die beiden schwarzen Punktreihen auf dem Rücken und der stumpfe Kopf. (...) Von Februar bis April fängt man den silberweißen Wintersalm, dessen Gewicht selten unter zwanzig Pfund beträt, von April bis August den kleinen Sommersalm oder "Äugsling" und den "Jakobssalm", dazwischen noch vom 15. Mai bis 20. Juni die sog. Finken oder Finten, eine Backfischsorte minderer Qualität. Mit dem Fang des "Kupfernen" oder "silbernen" Herbstlachses (15. September bis Ende Oktober) findet die Fischerei ihren Abschluß. (...) Nur selten geht ein Stör in die Netze.
 
=== Der Fischverkauf ===
 
=== Der Fischverkauf ===
  "Fresche Maifesch, Poller Maifesch!" riefen die Frauen mit dem geblümten Rock, der blauen
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  "Fresche Maifesch, Poller Maifesch!" riefen die Frauen mit dem geblümten Rock, der blauen Schürze und dem weißen Kopftüchlein, wenn sie im Lenzmonat hinter dem Fischwagen her durch die Straßen der Großstadt zogen und ihre Ware an den  Mann zu bringen suchten, oder, wie der Volksmund sagte, "prinzen gingen". Der Fischwagen, gewöhnlich ein gemietetes Rollfuhrwerk, war mit grünangestrichenen Bütten voll Maifisch besetzt und oben stand ein robustes "Prinzchen", so nannte man die Poller Fischerfrauen, und schwang drohend den dicken Weidenknüttel, wenn eine unberufene Hand sich nach dem fremden Gute ausstreckte. Von den Hauptstraßen trugen die "Prinzchen" die Bütten auf dem Kopfe in die Seitengassen und in die Häuser, wo sie stets gute Abnehmer fanden.
 
=== Quellen, Literatur und Links ===
 
=== Quellen, Literatur und Links ===
 
Alle Zitate aus: Simons, P.: Der Fischfang zu Poll. In: Kölner Lokal-Anzeiger Sonntagsbeilage v. 24.5.1914
 
Alle Zitate aus: Simons, P.: Der Fischfang zu Poll. In: Kölner Lokal-Anzeiger Sonntagsbeilage v. 24.5.1914

Version vom 1. März 2022, 14:32 Uhr

Historie

(Text)

Der Fischfang

(Text)

Die Fische

Der Maifisch (...) ist ein Seefisch, der im Frühjahr (20. April bis 20. Mai) den Rhein hinaufsteigt, um seine Eier abzulegen. Sein Gewicht schwankt zwischen zwei und sechs Pfund, ein charakteristisches Erkennungszeichen sind die beiden schwarzen Punktreihen auf dem Rücken und der stumpfe Kopf. (...) Von Februar bis April fängt man den silberweißen Wintersalm, dessen Gewicht selten unter zwanzig Pfund beträt, von April bis August den kleinen Sommersalm oder "Äugsling" und den "Jakobssalm", dazwischen noch vom 15. Mai bis 20. Juni die sog. Finken oder Finten, eine Backfischsorte minderer Qualität. Mit dem Fang des "Kupfernen" oder "silbernen" Herbstlachses (15. September bis Ende Oktober) findet die Fischerei ihren Abschluß. (...) Nur selten geht ein Stör in die Netze.

Der Fischverkauf

"Fresche Maifesch, Poller Maifesch!" riefen die Frauen mit dem geblümten Rock, der blauen Schürze und dem weißen Kopftüchlein, wenn sie im Lenzmonat hinter dem Fischwagen her durch die Straßen der Großstadt zogen und ihre Ware an den  Mann zu bringen suchten, oder, wie der Volksmund sagte, "prinzen gingen". Der Fischwagen, gewöhnlich ein gemietetes Rollfuhrwerk, war mit grünangestrichenen Bütten voll Maifisch besetzt und oben stand ein robustes "Prinzchen", so nannte man die Poller Fischerfrauen, und schwang drohend den dicken Weidenknüttel, wenn eine unberufene Hand sich nach dem fremden Gute ausstreckte. Von den Hauptstraßen trugen die "Prinzchen" die Bütten auf dem Kopfe in die Seitengassen und in die Häuser, wo sie stets gute Abnehmer fanden.

Quellen, Literatur und Links

Alle Zitate aus: Simons, P.: Der Fischfang zu Poll. In: Kölner Lokal-Anzeiger Sonntagsbeilage v. 24.5.1914