Wieneke & Co GmbH: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Ab 1950: Großpeter-Lindemann ===
 
=== Ab 1950: Großpeter-Lindemann ===
1950 wurde die Fabrik neu aufgebaut, dazu gehören zwei markante Schornsteine. Eigner ist nun die Großpeter-Lindemann GmbH, Groß-Königsdorf. Das Werk firmiert als "Werk II, Porz" und beschäftigt zur Produktion von Kanalisationssteinzeug 58 Mitarbeiter. Die Produktivität beträgt monatlich 700 Tonnen, infolge Kohlenmangels kann die Vollauslastung nur zu 70% erreicht werden. Der Ton kommt aus dem eigenen Werk in Frechen, exportiert wird auch nach Dänemark, Holland, Italien und in die Schweiz<ref>Porz. Die junge Stadt. 1951, S. 101</ref>. Die Fabrik war Kartellmitglied der Verkaufsgemeinschaft Deutscher Steinzeugwerke. Um 1956 übernimmt die Didier-Werke AG, Wiesbaden das Porzer Werk. Sie stellt feuerfeste Stoffe her und will ihr Betätigungsfeld erweitern. Der Besitzerwechsel ist allerdings nur vorübergehend, denn 1963 kauft Grosspeter-Lindemann das Werk zurück.<ref>Hoppmann/Schlögl: Rationalisierung durch Kartelle? 1971, S. 181</ref> Zur Deckung der Abreitskräfte wurden nun Arbeiter in Italien angeworben. Im Juli 1964 fusionierte die Großpeter-Lindemann-Gruppe mit der AGROB Aktiengesellschaft für Grob- und Feinkeramik aus Ismaning bei München, nunmehr lautete der Unternehmensname AGROB. Die 70er Jahhre brachten wohl den Niedergang des Werkes, von 1974 ist noch ein Lohntarifvertrag überliefert. Jedoch bereits vor 1979 wurde die Produktion in Porz eingestellt. Auf dem weitflächigen Gelände entstanden zahlreiche Garagen.<br>
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1950 wurde die Fabrik neu aufgebaut, dazu gehören zwei markante Schornsteine. Eigner ist nun die Großpeter-Lindemann GmbH, Groß-Königsdorf. Das Werk firmiert als "Werk II, Porz" und beschäftigt zur Produktion von Kanalisationssteinzeug 58 Mitarbeiter. Die Produktivität beträgt monatlich 700 Tonnen, infolge Kohlenmangels kann die Vollauslastung nur zu 70% erreicht werden. Der Ton kommt aus dem eigenen Werk in Frechen, exportiert wird auch nach Dänemark, Holland, Italien und in die Schweiz<ref>Porz. Die junge Stadt. 1951, S. 101</ref>. Die Fabrik war Kartellmitglied der Verkaufsgemeinschaft Deutscher Steinzeugwerke. Um 1956 übernimmt die Didier-Werke AG, Wiesbaden das Porzer Werk. Sie stellt feuerfeste Stoffe her und will ihr Betätigungsfeld erweitern. Zu dieser Zeit nutzt das Werk noch die gesamte Betriebsfläche. Der Besitzerwechsel ist allerdings nur vorübergehend, denn 1963 kauft Grosspeter-Lindemann das Werk zurück.<ref>Hoppmann/Schlögl: Rationalisierung durch Kartelle? 1971, S. 181</ref> Zur Deckung der Abreitskräfte wurden nun Arbeiter in Italien angeworben. Im Juli 1964 fusionierte die Großpeter-Lindemann-Gruppe mit der AGROB Aktiengesellschaft für Grob- und Feinkeramik aus Ismaning bei München, nunmehr lautete der Unternehmensname AGROB. Bis 1967 verkleinert sich das genutzte Ariea auf etwa zwei Drittel der früheren Fläche, ein breiter Streifen Richtung Eisenbahntrasse ist von Wildwuchs überzogen. 1970 findet sich in einer ausführlichen Darstellung der Porzer Industrieunternehmen dann bereits keine einzige Zeile mehr zu dem Unternehmen. Die 70er Jahre brachten den endgültigen Niedergang des Werkes, auch wenn von 1974 noch ein Lohntarifvertrag überliefert ist. Zur selben Zeit werden erste Teile der Werksfläche anders genutzt, zum Beispiel durch ein Möbelgeschäft. Vor 1979 wird die Produktion in Porz vollständig eingestellt. Auf dem weitflächigen Gelände entstanden zahlreiche Garagen.<br>
  
 
(Die weitere Entwicklung bis zur Schließung harrt noch ihrer Recherche und Ergänzung)
 
(Die weitere Entwicklung bis zur Schließung harrt noch ihrer Recherche und Ergänzung)

Version vom 1. Juli 2021, 20:45 Uhr

Wieneke & Co

An der Bahnhofstraße 53 in Porz gründete sich 1899 die Firma Wieneke und Co. Diese Steinzeugröhrenfabrik spezialisierte sich auf die Herstellung von Tonröhren für den Kanalisationsbau. Das große Firmengelände begann östlich der Wohnbebauung der Friedrichstraße und reichte bis zur Eisenbahntrasse. 1933 war Fritz Wieneke Geschäftsführer. 1944 wurde die Fabrik durch Kriegshandlungen völlig zerstört.

Ab 1950: Großpeter-Lindemann

1950 wurde die Fabrik neu aufgebaut, dazu gehören zwei markante Schornsteine. Eigner ist nun die Großpeter-Lindemann GmbH, Groß-Königsdorf. Das Werk firmiert als "Werk II, Porz" und beschäftigt zur Produktion von Kanalisationssteinzeug 58 Mitarbeiter. Die Produktivität beträgt monatlich 700 Tonnen, infolge Kohlenmangels kann die Vollauslastung nur zu 70% erreicht werden. Der Ton kommt aus dem eigenen Werk in Frechen, exportiert wird auch nach Dänemark, Holland, Italien und in die Schweiz[1]. Die Fabrik war Kartellmitglied der Verkaufsgemeinschaft Deutscher Steinzeugwerke. Um 1956 übernimmt die Didier-Werke AG, Wiesbaden das Porzer Werk. Sie stellt feuerfeste Stoffe her und will ihr Betätigungsfeld erweitern. Zu dieser Zeit nutzt das Werk noch die gesamte Betriebsfläche. Der Besitzerwechsel ist allerdings nur vorübergehend, denn 1963 kauft Grosspeter-Lindemann das Werk zurück.[2] Zur Deckung der Abreitskräfte wurden nun Arbeiter in Italien angeworben. Im Juli 1964 fusionierte die Großpeter-Lindemann-Gruppe mit der AGROB Aktiengesellschaft für Grob- und Feinkeramik aus Ismaning bei München, nunmehr lautete der Unternehmensname AGROB. Bis 1967 verkleinert sich das genutzte Ariea auf etwa zwei Drittel der früheren Fläche, ein breiter Streifen Richtung Eisenbahntrasse ist von Wildwuchs überzogen. 1970 findet sich in einer ausführlichen Darstellung der Porzer Industrieunternehmen dann bereits keine einzige Zeile mehr zu dem Unternehmen. Die 70er Jahre brachten den endgültigen Niedergang des Werkes, auch wenn von 1974 noch ein Lohntarifvertrag überliefert ist. Zur selben Zeit werden erste Teile der Werksfläche anders genutzt, zum Beispiel durch ein Möbelgeschäft. Vor 1979 wird die Produktion in Porz vollständig eingestellt. Auf dem weitflächigen Gelände entstanden zahlreiche Garagen.

(Die weitere Entwicklung bis zur Schließung harrt noch ihrer Recherche und Ergänzung)

Heute steht noch das denkmalgeschützte Hauptgebäude an der Bahnhofstraße 53, nach 1967 wurden ein Balkon und eine Dachgaube angebaut. Der zugehörige Park ist schon in den 1960er Jahren weitgehend verschwunden, das Grundstück hat heute nur noch eine Fläche von 8000 qm. Das Betriebsgelände hingegen ist in den 1990er Jahren durch das Finanzamt, die Klingerstraße und die beiden großen Wohnblöcke an der Klingerstraße überbaut. Die Fläche der ehemaligen langgestreckten Produktionshalle markiert seit dem Ende der 1970er Jahre ein Garagenhof.

Quellen, Literatur und Links

(Text)

  1. Porz. Die junge Stadt. 1951, S. 101
  2. Hoppmann/Schlögl: Rationalisierung durch Kartelle? 1971, S. 181