Villa Mannesmann: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Familie Mannesmann ===
 
=== Familie Mannesmann ===
Das heute unter Denkmalschutz (Nr. 3316) stehende Backsteingebäude mit rund 1.000 qm Wohn- bzw. Gewerbefläche in [[Westhoven]], Oberstraße 89-91, wurde in den Jahren 1913/14 für die Familie von Alfred Mannesmann (1959-1944) erbaut. Die direkt gegenüber dem [[Engelshof]] liegende Villa diente der Familie viele Jahrzehnte als Familiensitz. Er musste durch den Beginn des Ersten Welkriegs Marokko verlassen, wo die Großfamilie Mannesmann seit 1906 Farmen betrieb. In Westhoven führte Alfred gemeinsam mit seinem Bruder Carl ein Filialwerk der [[Mannesmann-Mulag]], das Lastwagen und Zugmaschinen, aber auch Autos baute.<br>
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Das heute unter Denkmalschutz (Nr. 3316) stehende Backsteingebäude mit rund 1.000 qm Wohn- bzw. Gewerbefläche in [[Westhoven]], Oberstraße 89-91, wurde als Gutsbesitzerhaus für das Gut Engelshof um 1880 im neugotischen Stil errichtet. In den Jahren 1913/14 erwarb es die Familie von Alfred Mannesmann (1959-1944), die es um 1917/18 erweiterte. Die direkt gegenüber dem [[Engelshof]] liegende Villa diente der Familie viele Jahrzehnte als Familiensitz. Er musste durch den Beginn des Ersten Welkriegs Marokko verlassen, wo die Großfamilie Mannesmann seit 1906 Farmen betrieb. In Westhoven führte Alfred gemeinsam mit seinem Bruder Carl ein Filialwerk der [[Mannesmann-Mulag]], das Lastwagen und Zugmaschinen, aber auch Autos baute.<br>
  
 
Seit 1904 waren Alfred und Elisabeth, geborene von Mosengeil (1881-1961), verheiratet, sie hatten sieben Kinder. Das Haus erhielt 1944 einen Bombentreffer, Alfred starb kurze Zeit danach bei einer seiner Töchter nahe Hannover. Das Haus wurde nach dem Krieg wieder instand gesetzt. Der zweite Sohn Dieter entwickelte hier den Prototypen des ersten elektronischen Blitzgerätes und gründet in den Räumen der Villa nach der Währungsreform 1948 seine Firma [[Dr. Ing. Mannesmann Apparatebau]]. Er starb 1956 durch einen Unfall. Seine Mutter Elisabeth lebte hier weiterhin und starb 1961.
 
Seit 1904 waren Alfred und Elisabeth, geborene von Mosengeil (1881-1961), verheiratet, sie hatten sieben Kinder. Das Haus erhielt 1944 einen Bombentreffer, Alfred starb kurze Zeit danach bei einer seiner Töchter nahe Hannover. Das Haus wurde nach dem Krieg wieder instand gesetzt. Der zweite Sohn Dieter entwickelte hier den Prototypen des ersten elektronischen Blitzgerätes und gründet in den Räumen der Villa nach der Währungsreform 1948 seine Firma [[Dr. Ing. Mannesmann Apparatebau]]. Er starb 1956 durch einen Unfall. Seine Mutter Elisabeth lebte hier weiterhin und starb 1961.

Version vom 3. August 2021, 23:54 Uhr

Familie Mannesmann

Das heute unter Denkmalschutz (Nr. 3316) stehende Backsteingebäude mit rund 1.000 qm Wohn- bzw. Gewerbefläche in Westhoven, Oberstraße 89-91, wurde als Gutsbesitzerhaus für das Gut Engelshof um 1880 im neugotischen Stil errichtet. In den Jahren 1913/14 erwarb es die Familie von Alfred Mannesmann (1959-1944), die es um 1917/18 erweiterte. Die direkt gegenüber dem Engelshof liegende Villa diente der Familie viele Jahrzehnte als Familiensitz. Er musste durch den Beginn des Ersten Welkriegs Marokko verlassen, wo die Großfamilie Mannesmann seit 1906 Farmen betrieb. In Westhoven führte Alfred gemeinsam mit seinem Bruder Carl ein Filialwerk der Mannesmann-Mulag, das Lastwagen und Zugmaschinen, aber auch Autos baute.

Seit 1904 waren Alfred und Elisabeth, geborene von Mosengeil (1881-1961), verheiratet, sie hatten sieben Kinder. Das Haus erhielt 1944 einen Bombentreffer, Alfred starb kurze Zeit danach bei einer seiner Töchter nahe Hannover. Das Haus wurde nach dem Krieg wieder instand gesetzt. Der zweite Sohn Dieter entwickelte hier den Prototypen des ersten elektronischen Blitzgerätes und gründet in den Räumen der Villa nach der Währungsreform 1948 seine Firma Dr. Ing. Mannesmann Apparatebau. Er starb 1956 durch einen Unfall. Seine Mutter Elisabeth lebte hier weiterhin und starb 1961.

Jüngere Geschichte

1985 schließlich verlagerte der inzwischen zum Inhaber gewordene Geschäftsführer der Multiblitz Mannesmann GmbH die Firma aus der Villa nach Eil, im selben Jahr wurde die Villa unter Denkmalschutz gestellt. Zur Jahrtausendwende erfolgte ihre grundlegende Restaurierung, Modernisierung und Vermietung. Eigentümer war eine private GbR. Sie verkaufte im Jahr 2020 die Villa an den Kölner Immobilieninvestor Dr. Küster, das Denkmal ist weiterhin langfristig an eine Firma vermietet.

Quellen und Links