St. Aegidius: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die erste Kapelle in [[Wahn]] gibt es schriftliche Nachweise ab der Mitte des 14. Jahrhunderts. Der bergische Kämmerer Johann von Reven (1344-1373) und seine Frau Dederadis stifteten durch eine Erbrente von 20 Kölnische Mark den Altar, der 1358 den Heiligen Matthias und Sebastian geweiht wurde. Den Altar dotierten sie zudem mit Korn und Weinrenten in Wahn und Niederkasssel, Rottland zwischen Lind und Wahn in Erbpacht sowie einem Hof in Urbach. Elger von Hengebach schnkte der Gemeinde um 1375 einen Kelch im Wert von 12 Golddukaten. Im Jahr 1511 wird zum ersten Mal St. Aegidius als Namenspatron erwähnt. Baumeister des zweiten, im Jahr 1659 im barocken Stil errichteten Kirchenschiffs war der Italiener Antonio Pedrini. Er baute die Kapelle im Auftrag der damaligen Herrin von [[Schloss Wahn|Burg Wahn]], Freifrau von Zweiffel. Den Turm mit Zwiebelhelm führte er weitgehend auf den Mauern des Turms der Vorgängerkapelle aus. Der Turm stammte vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, aber ob er bereits damals zu einer Kapelle gehörte, bleibt zweifelhaft. <br>
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Für die erste Kapelle in [[Wahn]] gibt es schriftliche Nachweise ab der Mitte des 14. Jahrhunderts. Der bergische Kämmerer Johann von Reven (1344-1373) und seine Frau Dederadis stifteten durch eine Erbrente von 20 Kölnische Mark den Altar, der 1358 den Heiligen Matthias und Sebastian geweiht wurde. Den Altar dotierten sie zudem mit Korn und Weinrenten in Wahn und Niederkasssel, Rottland zwischen Lind und Wahn in Erbpacht sowie einem Hof in Urbach. Elger von Hengebach schenkte der Gemeinde um 1375 einen Kelch im Wert von 12 Golddukaten. Im Jahr 1511 wird zum ersten Mal St. Aegidius als Namenspatron erwähnt. Baumeister des zweiten, im Jahr 1659 im barocken Stil errichteten Kirchenschiffs war der Italiener Antonio Pedrini. Er baute die Kapelle im Auftrag der damaligen Herrin von [[Schloss Wahn|Burg Wahn]], Freifrau von Zweiffel. Den Turm mit Zwiebelhelm führte er weitgehend auf den Mauern des Turms der Vorgängerkapelle aus. Der Turm stammte vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, aber ob er bereits damals zu einer Kapelle gehörte, bleibt zweifelhaft. <br>
  
 
Im Jahr 1835 wurde Wahn eine eigenständige Pfarre (bis 2009), zuvor gehörte es der Gemeinde Oberzündorf an. Damit erhielt die Kapelle den Rang einer Pfarrkirche. Auch ein neues Pfarr- und Vikarhaus konnte 1843 bezogen werden. Am 17. Juni 1884 zerstörte ein orkanartiger Sturm durch Blitzschlag und Starkwind den Zwiebelhelm und die Turmlaterne. Der Helm blieb ein Torso bis zur Niederlegung der Kapelle im Jahr 1895.
 
Im Jahr 1835 wurde Wahn eine eigenständige Pfarre (bis 2009), zuvor gehörte es der Gemeinde Oberzündorf an. Damit erhielt die Kapelle den Rang einer Pfarrkirche. Auch ein neues Pfarr- und Vikarhaus konnte 1843 bezogen werden. Am 17. Juni 1884 zerstörte ein orkanartiger Sturm durch Blitzschlag und Starkwind den Zwiebelhelm und die Turmlaterne. Der Helm blieb ein Torso bis zur Niederlegung der Kapelle im Jahr 1895.

Version vom 31. Mai 2023, 22:12 Uhr

Vorgängerbauten

Für die erste Kapelle in Wahn gibt es schriftliche Nachweise ab der Mitte des 14. Jahrhunderts. Der bergische Kämmerer Johann von Reven (1344-1373) und seine Frau Dederadis stifteten durch eine Erbrente von 20 Kölnische Mark den Altar, der 1358 den Heiligen Matthias und Sebastian geweiht wurde. Den Altar dotierten sie zudem mit Korn und Weinrenten in Wahn und Niederkasssel, Rottland zwischen Lind und Wahn in Erbpacht sowie einem Hof in Urbach. Elger von Hengebach schenkte der Gemeinde um 1375 einen Kelch im Wert von 12 Golddukaten. Im Jahr 1511 wird zum ersten Mal St. Aegidius als Namenspatron erwähnt. Baumeister des zweiten, im Jahr 1659 im barocken Stil errichteten Kirchenschiffs war der Italiener Antonio Pedrini. Er baute die Kapelle im Auftrag der damaligen Herrin von Burg Wahn, Freifrau von Zweiffel. Den Turm mit Zwiebelhelm führte er weitgehend auf den Mauern des Turms der Vorgängerkapelle aus. Der Turm stammte vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, aber ob er bereits damals zu einer Kapelle gehörte, bleibt zweifelhaft.

Im Jahr 1835 wurde Wahn eine eigenständige Pfarre (bis 2009), zuvor gehörte es der Gemeinde Oberzündorf an. Damit erhielt die Kapelle den Rang einer Pfarrkirche. Auch ein neues Pfarr- und Vikarhaus konnte 1843 bezogen werden. Am 17. Juni 1884 zerstörte ein orkanartiger Sturm durch Blitzschlag und Starkwind den Zwiebelhelm und die Turmlaterne. Der Helm blieb ein Torso bis zur Niederlegung der Kapelle im Jahr 1895.

Die heutige Kirche

Weil nicht nur das Dorf Wahn stark gewachsen war, sondern auch Soldaten des Schießplatzes Sonntags zur Messe kamen, plante die Gemeinde eine deutlich größere Kirche. Überlegungen, das bestehende Gebäude umzubauen, wurden durch den Wunsch nach einer breiteren Frankfurter Straße (damals "Köln-Frankfurter Chaussee") hinfällig. Bereits 1882 gründete sich ein Kirchenbauverein. In den Jahren 1893/95 baute die Gemeinde die heutige Pfarrkirche nach den Plänen von Anton Becker als neugotische dreischiffige Backstein-Hallenkirche. Ihre lithurgische Weihe erfolgte am Pfingstmontag 1895, den 7. Juni 1895 durch den Bischof von Köln.
Die Kirche wurde 1954 umfassend renoviert, 1990-1992 erfolgte die Erneuerung des Kreuzrippengewölbes.

(Fortsetzung erwünscht)

Die Kirche wurde als Station 1.34 des Kulturpfad Porz ausgewiesen.

Ausstattung

(Fortsetzung erwünscht)

Quellen und Links zur Vertiefung

Becker, Wilhelm: Die frühe Kapelle St. Aegidius und die Vikarie zu Wahn. In: Rechtsrheinisches Köln 11.1985), S. 1–16.
Krix, Benno und Johannes Mahlberg: 125 Jahre St. Aegidius in Wahn. Köln 2020.