Bahnhof Porz (Rhein)

Aus porzerleben.de/porz-wiki
AK-Ausschnitt um 1900, Verlag unbekannt
AK-Ausschnitt 1915, Verlag unbekannt
AK-Ausschnitt 1940, Verlag Otto & Segieth. Innenansicht Gaststätte.

Historie[Bearbeiten]

Die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft errichtete an der Eisenbahntrasse Koblenz-Köln im Jahr 1874 den Bahnhof Urbach, dem Gemarkungsnamen entsprechend. Seine Eröffnung erfolgte am 19. November 1874. Seit 1897 hieß er Porz-Urbach, womit aber zwischen 1897 und 1918 nicht der Ortsteil Urbach, sondern ein neues, zum Ort Porz gehöriges Bebauungsgebiet als Industriegelände auf beiden Seiten der Eisenbahntrasse gemeint war. Der Bahnhof bestand aus einem 1874 errichteten Empfangsgebäude mit Bahnhofsgaststätte, einem Sperrgutbereich und einem Mittelbahnsteig. Der Zugang zum Mittelbahnsteig erfogte über die damals durchgängige Verbindungsstraße von Porz-Mitte nach Urbach. 1891 war Heinrich Niemann der Stationsvorsteher und Wilhelm Riebau der Stations-Assistent.

Im Jahr 1911 ersetzte eine Unterführung den bislang durch Schranken gesicherten ebenerdigen Bahnübergang, zugleich wurde der Bahnhof erweitert und vermutlich auch die gusseiserne Schutzdachkonstruktion errichtet. Den Zugang zum Mittelbahnsteig von beiden Richtungen ermöglichte bereits damals ein Fußgängertunnel, der nachts durch Eisenbahnbedienstete geschlossen wurde. Während der Bahnhof Wahn Motiv diverser Ansichtskarten wurde, sind nur wenige Karten mit Ansichten des Porzer Bahnhofs überliefert. Erst ab 1966 hieß der Bahnhof Porz (Rhein).

Die Bahnhofsgaststätte[Bearbeiten]

Schon früh erhielt der Bahnhof auch eine Gaststätte. 1891 nennt Greven's Adressbuch Franz Limbach als Pächter unter der Adresse Am Bahnhof 161. Zunächst war der Gastraum im Bahnhofsgebäude integriert. Zwischen 1900 und 1909 wird dann ein flacher Anbau für die Gaststätte errrichtet, zu dieser Zeit hieß der Wirt Robert Gies, er starb im Mai 1909. Zum 1.9.1912 übernahm Peter Kürten das Lokal[1], die Adresse änderte sich später in Bahnhofstraße 148. Eine Ansichtskarte von 1940 nennt Peter Brunen als Gastwirt, das Adressbuch 1960 dann Helmut Brunen.

Pächter der Bahnhofsgaststätte

  • um 1891/1895: Franz Limbach (auch Ziegeleibesitzer)
  • 1903-1909: Robert Gies
  • ab 1912 - 1935: Peter Kürten
  • um 1939 - nach 1951: Peter Brunen
  • um 1960: Helmut Brunen

Abriss[Bearbeiten]

Das Empfangsgebäude mit Gaststätte wurde zwar im Dezember 1988 unter der Nummer 4777 in die Kölner Denkmalliste eingetragen, aber dennoch 1999 abgerissen, weil es der Verbreitung der Eisenbahntrasse auf sechs Gleise im Weg war. Zwanzig Jahre zuvor hatte der Stadtkonservator von Köln 1979 das Bahnhofsgebäude noch als Station 3.31 in den Kulturpfad Porz aufgenommen.[2]

Den Bahnsteig erneuerte die Deutsche Bahn erst 2009/2011. Der Tunnel wurde zugemauert, der Bahnsteig nach Norden versetzt und neue Zugänge von der Unterführung Kaiserstraße aus angelegt. Über die eisernen Stützen des Schutzdaches, das wohl um 1910 errichtet wurde, freuten sich hingegen die Eisenbahnfreunde Hahn-Hochdahl in Düsseldorf-Erkrath.

Heute ist die Bahnstation Porz (Rhein), Bahnhofsnummer 4999, Adresse Bahnhofstraße 148, 51143 Köln, nur noch ein überdachter Mittelbahnsteig für die Regionalexpress-Linien RE8 und RE9 sowie die S-Bahnlinie S12.

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

Fotografie des Bahnhofs mit Bahnübergang um 1900 (Link, Rijksmuseum.nl)
Foto um 1975, Rheinisches Bildarchiv Köln (Link)

  1. vgl. Porz-Urbacher Volksblatt v. 13.8.1912
  2. Ein sehr ähnliches Bahnhofsgebäude aus den 1870er Jahren dieser Bahnlinie ist der erhalten gebliebene Bahnhof Niederdollendorf.