Nikolausstraße

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Historisches[Bearbeiten]

Die historische Bezeichnung dieser Straße lautete Kluftstraße und findet sich bereits 1846 in der Kölnischen Zeitung[1]; diese erwähnt ein Wohnhaus Nr. 7 der Erben Schmitz nebst Hofraum und Garten. 1891 zeigt Grevens Adressbuch hier auch die Häuser Westhoven Nr. 13 und Nr. 14.

Im Mai 1907 nannte der Gemeinderat Heumar diese Straße neu Nikolausstraße, weil sie (bis heute) zur am Rhein gelegenen Nikolauskapelle in Westhoven führt. Sie war bis in die 1920er Jahre nur eine kurze Straße des Unterdorfes zwischen Oberstraße und Rheinaustraße. Südlich wurde sie zur Nikolauskapelle hin durch einen Pfad fortgesetzt. Nördlich verzweigte ihre Fortsetzung nach Norden in den Gremberger Weg, der die Deutz-Mondorfer-Chaussee kreuzte und weiter bis auf die Porzer Ringstraße Richtung Gremberger Wäldchen führte. Zudem gab es nach Nordwesten einen Pfad über die Felder zur Deutz-Mondorfer-Chaussee, der Kirchweg genannt wurde, weil er zur Mutterkirche nach Deutz führte. Noch 1910 war dies der Straßenzustand:

"In Westhoven-Unterdorf ist noch nicht einmal ein öffentlicher Weg zum Rathaus, zur Schule, zur Kirche, zur Bahn usw. vorhanden. (...) Die Nikolausstraße ist zwar eine öffentliche Straße, aber diese Straße führt erst in entgegengesetzter Richtung, also auf Köln und Kalk zu, um das Dorf herum und ist meistens an der Ecke der Rheinaustraße vor Schmutz kaum zu passieren.[2]".

1910 hatte ein privater Investor erhebliche Flächen von Westhoven für seine Pläne einer Gartenstadt erworben. Hierzu wurde ein Bebauungsplan aufgestellt und 1911 von der Gemeinde genehmigt. Ein Straßenbauvertrag vom 19.11.1911 bestimmte die Anlage eines neuen Straßennetzes, für Verlegungen wurden auch Grundstücke zwischen der Gemeinde und dem Investor getauscht. Dies betraf den bisherigen Gremberger Weg und die bisher geplante Trasse für eine Verlängerung der Nikolausstraße. Für die Verlängerung der Nikolausstraße zwischen Oberstraße und Kölner Straße gehörten die Flächen daher bereits Ende 1911 der Gemeinde Heumar. Doch nachdem Unternehmen der Gebrüder Mannesmann die Flächen des Investors übernommen hatten, überbauten sie nicht nur mit ihrer großen Werkshalle den jahrhundertelang vielgenutzten Gremberger Weg, sondern errichteten zudem einen umlaufenden Bretterzaun um ihr Areal.
Dadurch konnte die Verlängerung der Nikolausstraße von der Oberstraße zur Kölner Straße tatsächlich erst in den 1920er Jahren realisiert werden. Ihre Verlängerung auf der nordöstlichen Seite der Kölner STraße war der Holzweg (heute: Industriestraße).
Das Adressbuch von 1913 nennt die Hausnummern 3, 5, 15, 17 sowie 2, 4, 6, 10, 14 und 18. Hier wohnten zu dieser Zeit Ackerer, Fabrikarbeiter, Weichensteller und Tagelöhner.

Straßenabschnitte[Bearbeiten]

  1. Ab Kreuzung Paustraße / Rheinaustraße bis Einmündung Ziegeleiweg / Fußweg Mainstraße; 1-33 (O) 10-46 (W)
  2. bis Kreuzung Oberstraße; 35-43 (O) 48-50 (W)
  3. früher: bis Kreuzung Kölner Straße

Veränderte Benennung, veränderte Nummerierung[Bearbeiten]

Nach 1959 wurde der Abschnitt Oberstraße bis Kölner Straße in André-Citroen-Straße umbenannt. Auch die Hausnummern wurden im 20. Jahrhundert verändert.

  • So errichtete 1912/13 Engelbert Zimmermann ein Wohnhaus unter der Nr. 4

Historische Bauwerke[Bearbeiten]

Quellen, Literatur und Links[Bearbeiten]

  1. Vgl. Kölnische Zeitung v. 6.9.1846
  2. Kölner Lokal-Anzeiger v. 4.12.1910