Mudra-Kaserne

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Errichtung in der NS-Zeit

An der Kölner Straße in Westhoven errichtete das nationalsozialistische Militär in den Jahren 1937/38 diese Kaserne für ein teilmotorisiertes Pionierbatallion 26 (tmot), das zunächst noch in der benachbarten neu erbauten und näher am Rhein gelegenen Kaserne (später: Unverzagt-Kaserne) stationiert war. Teilmotorisiert bedeutete, dass außer Kraftwagen auch Pferde im Einsatz waren, entsprechend wurden auch Stallungen und eine Reithalle gebaut. Auf dem Gelände waren auch die Bauten des ehemaligen preußischen Fort IX, sie wurden als Übungsanlage integriert. Vom Kasernengelände getrennt entstand das Stabsgebäude für den Kommandeur der Pioniere des VI. Armeekorps. Mit dem Einzug des Batallions Ende Juli 1938 erhielt die Kaserne den Namen "Mudra-Kaserne"[1].
, rund 550 Soldaten taten hier zunächst Dienst, waren aber bereits auch im Einsatz für den Stellungsbau im Pfälzer Wald und in der Eifel. Mit Kriegsbeginn folgten Einsätze am Westwall, in Frankreich und in Russland. Nach dem Frankreichfeldzug wurde dass Batallion geteilt, der Stab kehrte Anfang November 1940 nach Porz zurück, stellte hier das neue Pionierbatallion 106 (tmot) auf und nahm hierfür im Lindenhof Quartier. Denn in die Mudra-Kaserne war zwischenzeitlich das Pionier-Ersatz-Batallion 253 eingezogen.

Nutzung nach dem 2. Weltkrieg

Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg stand die Kaserne leer und diente zahlreichen ausgebombten Kölner, aber auch Flüchtlingen aus den Ostgebieten als Unterkunft.

1953 wurde die Kaserne von den belgischen Streitkräften übernommen, in "Nieupoort" umbenannt und einige Jahre genutzt.

Ab der Mitte der 1960er Jahre stand die Kaserne leer. Die Dächer der Gebäude wurden Ende der 1960er Jahre erneuert, dennoch zerfiel die Kaserne durch Vandalismus. Versuche der örtlichen Politiker, die Bundesregierung zu einer Verpachtung zu bewegen, scheiterten immer wieder. 1971 hatte sogar der Bund der Steuerzahler diesen Mißstand aufgegriffen. Doch das Bundesverteidigungsministerium plante eine zukünftige Nutzung durch eine eigene Dienststelle. 1973 und 1974 wurden die Gebäude renoviert und umgebaut, im November 1974 zogen rund 500 Beschäftigte - Soldaten und Zivilpersonal - des Personalstamm-Amts der Bundeswehr in die Kaserne ein. 1975/76 wurden neue Gebäude für die Offiziersbewerber-Prüfzentrale errichtet. (wird fortgesetzt)

Quellen, Literatur und Links

Noske, Herbert: Das Pionier-Batallion 26. In: Unser Porz 11.1969.

  1. Namensgeber war der preußische Infanteriegeneral Bruno von Mudra (1851-1931).