Müllergasse 48: Unterschied zwischen den Versionen

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In den 1870er Jahren<ref>Am 14.12.1874 wird eine öffentliche Versteigerung "im Locale des Wirthes Hubert Jompers zu Poll" angekündigt. Ältester Hinweis in der Kölnischen Zeitung v. 20.12.1874</ref> wurde diese Gaststätte in der [[Müllergasse]] 46 bzw. 48 in [[Poll]] vom Gastwirt Hubert Jompertz (1833-1878) errichtet und von seiner Witwe Catharina, geb. Hackenbroich (1835-1899) weitergeführt. Die Familie Hackenbroich besaß schon seit vielen Generationen ein Gasthaus, das auch als Poller Fischerhaus bezeichnet wurde, weil sich hier die [[Poller Fischer]]  traditionell trafen, um zur Saison ihre Fangmannschaften auszulosen. Zudem galt es als ein beliebter Versammlungsort der Poller Vereine, denn er hatte einen Saal und die Witwe ließ zudem eine Kegelbahn einbauen. Ihr verheirateter Sohn Mathias, der als Fischer tätig war, half im Wirtshaus, er starb aber im Juli 1899. Daher übernahm der weitere, jüngere Sohn Hubert, ein Metzgermeister, das Gasthaus. Doch auch dieser stirbt jung - mit 29 Jahren.[[Datei:Ditzer-1912-KLA 27 4.jpg|mini|Inserat Kölner Lokal-Anzeiger v. 27.4.1912]]
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In den 1870er Jahren<ref>Am 14.12.1874 wird eine öffentliche Versteigerung "im Locale des Wirthes Hubert Jompers zu Poll" angekündigt. Ältester Hinweis in der Kölnischen Zeitung v. 20.12.1874</ref> wurde diese Gaststätte in der [[Müllergasse]] 46 bzw. 48 in [[Poll]] vom Gastwirt Hubert Jompertz (1833-1878) errichtet und von seiner Witwe Catharina, geb. Hackenbroich (1835-1899) weitergeführt. Die Familie Hackenbroich besaß schon seit vielen Generationen ein Gasthaus, das auch als Poller Fischerhaus bezeichnet wurde, weil sich hier die [[Poller Fischer]]  traditionell trafen, um zur Saison ihre Fangmannschaften auszulosen. Zudem galt es als ein beliebter Versammlungsort der Poller Vereine, denn er hatte einen Saal und die Witwe ließ zudem eine Kegelbahn einbauen. Ihr verheirateter Sohn Mathias, der als Fischer tätig war, half im Wirtshaus, er starb aber im Juli 1899, einen Monat vor Catharina. Daher übernahm der weitere, jüngere Sohn Hubert, ein Metzgermeister, nun das Gasthaus. Doch auch dieser starb bereits früh - mit 29 Jahren im März 1901.[[Datei:Ditzer-1912-KLA 27 4.jpg|mini|Inserat Kölner Lokal-Anzeiger v. 27.4.1912]]
Seine Witwe Maria Catharina, eine geborene Geeraetz, heiratete am 18. November 1901 daraufhin den Ackerer Kasimir Ditzer (1869-1935) <ref>vgl. Kölner Lokal-Anzeiger v. 24.11.1901</ref> Ditzer wird damit der Schenkwirt der Gaststätte, die er bald darauf nach sich benennt. Er offeriert u.a. Rheinbackfische und Maifisch in Gelee. 1912 wird hier der VfL Rheingold Poll gegründet. 1923 geht das Lokal an den Sohn von Maria, Josef Jompertz. Nach dessen Tod führt dessen Sohn das Gasthaus fort.<br>
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Seine Witwe Maria Catharina, eine geborene Geeraetz, heiratete am 18. November 1901 daraufhin den Ackerer Kasimir Ditzer (1869-1935) <ref>vgl. Kölner Lokal-Anzeiger v. 24.11.1901</ref> Ditzer wird damit der Schenkwirt der Gaststätte, die er bald darauf nach sich benennt. Er offeriert u.a. Rheinbackfische und Maifisch in Gelee. 1912 wird hier der VfL Rheingold Poll gegründet. 1923 geht das Lokal an den Sohn von Maria, Josef Jompertz. Nach dessen Tod führt dessen Sohn das Gasthaus fort.<br>
  
 
1960/62 übernahmen Heinz Schlömer (1923-1983) und seine Frau Mathilde (1921-1988) diese Gaststätte, sie erhielt nun den Namen Gaststätte Schlömer. 1976 führte die nächste Generation, Heinz Schlömer jun. (1949-2018) und seine Schwester Ulrike Schlömer-Weißenbach (+2010) das Gasthaus weiter.  Das Haus steht seit 1993 unter Denkmalschutz.<br>
 
1960/62 übernahmen Heinz Schlömer (1923-1983) und seine Frau Mathilde (1921-1988) diese Gaststätte, sie erhielt nun den Namen Gaststätte Schlömer. 1976 führte die nächste Generation, Heinz Schlömer jun. (1949-2018) und seine Schwester Ulrike Schlömer-Weißenbach (+2010) das Gasthaus weiter.  Das Haus steht seit 1993 unter Denkmalschutz.<br>
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=== Quellen, Literatur und Links ===
 
=== Quellen, Literatur und Links ===
 
Private Website von Heinz Richmann zu Poll ([https://heinrichpoller.jimdo.com/2018/11/14/gaststätte-schlömer-2/ Link])
 
Private Website von Heinz Richmann zu Poll ([https://heinrichpoller.jimdo.com/2018/11/14/gaststätte-schlömer-2/ Link])
[[Category:Gasthaus]]
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[[Category:Gasthaus]][[Category:Poll]]

Version vom 2. Februar 2023, 13:43 Uhr

In den 1870er Jahren[1] wurde diese Gaststätte in der Müllergasse 46 bzw. 48 in Poll vom Gastwirt Hubert Jompertz (1833-1878) errichtet und von seiner Witwe Catharina, geb. Hackenbroich (1835-1899) weitergeführt. Die Familie Hackenbroich besaß schon seit vielen Generationen ein Gasthaus, das auch als Poller Fischerhaus bezeichnet wurde, weil sich hier die Poller Fischer traditionell trafen, um zur Saison ihre Fangmannschaften auszulosen. Zudem galt es als ein beliebter Versammlungsort der Poller Vereine, denn er hatte einen Saal und die Witwe ließ zudem eine Kegelbahn einbauen. Ihr verheirateter Sohn Mathias, der als Fischer tätig war, half im Wirtshaus, er starb aber im Juli 1899, einen Monat vor Catharina. Daher übernahm der weitere, jüngere Sohn Hubert, ein Metzgermeister, nun das Gasthaus. Doch auch dieser starb bereits früh - mit 29 Jahren im März 1901.

Inserat Kölner Lokal-Anzeiger v. 27.4.1912

Seine Witwe Maria Catharina, eine geborene Geeraetz, heiratete am 18. November 1901 daraufhin den Ackerer Kasimir Ditzer (1869-1935) [2] Ditzer wird damit der Schenkwirt der Gaststätte, die er bald darauf nach sich benennt. Er offeriert u.a. Rheinbackfische und Maifisch in Gelee. 1912 wird hier der VfL Rheingold Poll gegründet. 1923 geht das Lokal an den Sohn von Maria, Josef Jompertz. Nach dessen Tod führt dessen Sohn das Gasthaus fort.

1960/62 übernahmen Heinz Schlömer (1923-1983) und seine Frau Mathilde (1921-1988) diese Gaststätte, sie erhielt nun den Namen Gaststätte Schlömer. 1976 führte die nächste Generation, Heinz Schlömer jun. (1949-2018) und seine Schwester Ulrike Schlömer-Weißenbach (+2010) das Gasthaus weiter. Das Haus steht seit 1993 unter Denkmalschutz.
(Ergänzung erwünscht)

Die Wirtsleute

  • vor 1874-1878 Hubert Jompertz
  • 1878-1899 Witwe Catharina Jompertz und Sohn Mathias Josef
  • 1899-1901 Hubert Jompertz
  • 1901-1923 Josef Casimir Ditzer
  • 1923-1952 Josef Jompertz
  • 1952-1960 Josef Jompertz jun.

Gaststätte Schlömer

  • 1960-1962 Heinz und Mathilde Schlömer
  • 1972-2018 Heinz Schlömer jun. und (-2010) Ulrike Schlömer-Weißenbach

Quellen, Literatur und Links

Private Website von Heinz Richmann zu Poll (Link)

  1. Am 14.12.1874 wird eine öffentliche Versteigerung "im Locale des Wirthes Hubert Jompers zu Poll" angekündigt. Ältester Hinweis in der Kölnischen Zeitung v. 20.12.1874
  2. vgl. Kölner Lokal-Anzeiger v. 24.11.1901