Hohe Straße 70: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Hohe-Straße-70.jpg|mini|Restauration Kaisersaal um 1920 (Foto: Archiv Bürgervereinigung Ensen-Westhoven)]]
 
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In der Dorfstraße in [[Ensen]] gab es schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an dieser Stelle ein Wirtshaus. 1838 meldete die Kölnische Zeitung eine öffentliche Verpachtung von Ackerparzellen "beim Gastwirthen Heinrich Kinnartz in Ensen"<ref>vgl. Kölnische Zeitung v. 18.2.1838. Nachfahre Peter Bröhl benennt das Lokal als das spätere Gasthaus Kaisersaal.</ref> 1840 folgten weitere Versteigerungsanzeigen mit der Ortsangabe "im Wirtshause des Kinnartz", ab 1851 dann "Heinrich Kinnart", so lautete auch sein Eintrag in der Liste steuerpflichtigen Wirte in der Bürgermeisterei Heumar 1855<ref> vgl. Mülheim-Sieger Kreisblatt v. 7.10.1855.</ref>. 1886 war Heinrich Kinnart verstorben, seine Kinder Margarethe, Christina und Wilhelm führten die Gastwirtschaft und die Ackerwirtschaft gemeinsam fort.<br>
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In der Dorfstraße in [[Ensen]] gab es schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an dieser Stelle ein Wirtshaus. 1838 meldete die Kölnische Zeitung eine öffentliche Verpachtung von Ackerparzellen "beim Gastwirthen Heinrich Kinnartz in Ensen"<ref>vgl. Kölnische Zeitung v. 18.2.1838. Nachfahre Peter Bröhl benennt das Lokal als das spätere Gasthaus Kaisersaal.</ref> 1840 folgten weitere Versteigerungsanzeigen mit der Ortsangabe "im Wirtshause des Kinnartz", ab 1851 dann "Heinrich Kinnart", so lautete auch sein Eintrag in der Liste steuerpflichtigen Wirte in der Bürgermeisterei Heumar 1855<ref> vgl. Mülheim-Sieger Kreisblatt v. 7.10.1855.</ref>. 1886 war Heinrich Kinnart verstorben, seine Kinder Margarethe, Christina und Wilhelm führten die Gastwirtschaft und die Ackerwirtschaft gemeinsam fort<ref>1903 nennt das Adressbuch nur einen Milchhändler Kinnart und einen Bauunternehmer Johann Peter Reinold, aber keinen Wirt mit diesen Namen.</ref>.<br>
  
 
Gesichert ist an der Hohen Straße die "'''Restauration Kaisersaal'''" des Ehepaars Johann Reinold ab spätestens in der Zeit nach 1903 und vor 1909<ref>vgl. KLA v. 02.12.1909 "im Saale des Hrn. Johann Reinold". </ref>. Das Gasthaus mit der Adresse [[Hohe Straße]] 70 war lange Jahre Stammlokal und Übungsstätte des [[MGV Concordia Ensen.]] Ab 1933 war über drei Jahre Franz Brehm als Gastwirt verzeichnet, 1935 zugleich die Ehefrau des Kaufmanns Josef Hermes. Sie gab dem Gasthaus den neuen Namen '''Ensener Hof'''. Vermutlich haben die Hermes das Gebäude zu Wohnzwecken erworben und verpachteten die Gastwirtschaft in den Folgejahren.<br>
 
Gesichert ist an der Hohen Straße die "'''Restauration Kaisersaal'''" des Ehepaars Johann Reinold ab spätestens in der Zeit nach 1903 und vor 1909<ref>vgl. KLA v. 02.12.1909 "im Saale des Hrn. Johann Reinold". </ref>. Das Gasthaus mit der Adresse [[Hohe Straße]] 70 war lange Jahre Stammlokal und Übungsstätte des [[MGV Concordia Ensen.]] Ab 1933 war über drei Jahre Franz Brehm als Gastwirt verzeichnet, 1935 zugleich die Ehefrau des Kaufmanns Josef Hermes. Sie gab dem Gasthaus den neuen Namen '''Ensener Hof'''. Vermutlich haben die Hermes das Gebäude zu Wohnzwecken erworben und verpachteten die Gastwirtschaft in den Folgejahren.<br>

Version vom 30. Juni 2022, 16:44 Uhr

Restauration Kaisersaal um 1920 (Foto: Archiv Bürgervereinigung Ensen-Westhoven)

In der Dorfstraße in Ensen gab es schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an dieser Stelle ein Wirtshaus. 1838 meldete die Kölnische Zeitung eine öffentliche Verpachtung von Ackerparzellen "beim Gastwirthen Heinrich Kinnartz in Ensen"[1] 1840 folgten weitere Versteigerungsanzeigen mit der Ortsangabe "im Wirtshause des Kinnartz", ab 1851 dann "Heinrich Kinnart", so lautete auch sein Eintrag in der Liste steuerpflichtigen Wirte in der Bürgermeisterei Heumar 1855[2]. 1886 war Heinrich Kinnart verstorben, seine Kinder Margarethe, Christina und Wilhelm führten die Gastwirtschaft und die Ackerwirtschaft gemeinsam fort[3].

Gesichert ist an der Hohen Straße die "Restauration Kaisersaal" des Ehepaars Johann Reinold ab spätestens in der Zeit nach 1903 und vor 1909[4]. Das Gasthaus mit der Adresse Hohe Straße 70 war lange Jahre Stammlokal und Übungsstätte des MGV Concordia Ensen. Ab 1933 war über drei Jahre Franz Brehm als Gastwirt verzeichnet, 1935 zugleich die Ehefrau des Kaufmanns Josef Hermes. Sie gab dem Gasthaus den neuen Namen Ensener Hof. Vermutlich haben die Hermes das Gebäude zu Wohnzwecken erworben und verpachteten die Gastwirtschaft in den Folgejahren.

(Vertiefung erwünscht)

Gastleute

  • um 1838 - vor 1886: Heinrich Kinnartz (Kinnart)
  • um 1886 - um 1900: Erben Kinnnart

Restauration Kaisersaal

  • um 1909 - um 1925: Eheleute Johann Reinold
  • um 1927-1931: Witwe Johann Reinold
  • 1932-1935: Franz Brehm

Ensener Hof

  • 1935: Ehefrau Josef Hermes
  • 1936: Johann Hahn
  • 1937: Witwe Johann Hahn
  • 1938- nach 1951: Peter Menrath

Quellen, Literatur und Links

Fey, Stefan: Su wor et. Beiträge zur Heimatgeschichte von Ensen-Westhoven. Köln 1995.

  1. vgl. Kölnische Zeitung v. 18.2.1838. Nachfahre Peter Bröhl benennt das Lokal als das spätere Gasthaus Kaisersaal.
  2. vgl. Mülheim-Sieger Kreisblatt v. 7.10.1855.
  3. 1903 nennt das Adressbuch nur einen Milchhändler Kinnart und einen Bauunternehmer Johann Peter Reinold, aber keinen Wirt mit diesen Namen.
  4. vgl. KLA v. 02.12.1909 "im Saale des Hrn. Johann Reinold".