Hohe Straße 32


Bereits 1896 fand sich in Ensen unter der damaligen Adresse Hohe Straße 32 gegenüber dem auf den Leinpfad führenden "Düvelstreppchen" die Gastwirtschaft Zum Stern von Johann Lievenbrück und seiner Ehefrau Elisabeth, geb. Hasenberg[1]. Hinter dem Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Hof führte das Palmsgäßchen als Gartenpfad zur neu erbauten Kirche und zur Kölner Straße. In diesem Lokal fand 1907 die Gründung des Sportvereins TV Ensen-Westhoven statt. 1910 baute Lievenbrück das Gasthaus um, vergrößerte es nach Süden und so verfügte es nun auch über einen Festsaal, die Adresse war nun Hohe Straße 30-32[2]. Bereits im Mai 1914 wurde die Immobilie durch das Mülheimer Amtsgericht jedoch versteigert.
Vermutlich erwarb Friedrich Wilhelm Schneiders das Gasthaus und wählte den neuen Namen Zur Traube.Im Jahr 1925 ließ J.A. Olk als Eigentümer das Gebäude Nr. 32 zum Wohnhaus umbauen. 1933/34 führte die Witwe von Friedrich Schneiders die Gaststätte, vermutlich als Pächterin, und renoviert 1931 den Saal in Nr. 30, vermutlich als Eigentümerin[3].

1934 übernahm der Kaufmann Jakob Segschneider Gastwirtschaft und Gebäude als neuer Eigentümer. In den Folgejahren vergrößerte er das Gebäude, zwei Räume und das Dachgeschoß wurden 1935/36 ausgebaut (Flur 4, Parzelle 978/48). Das Gasthaus Segschneider war in Ensen bevorzugter Versammlungsort der NSDAP-Mitglieder während der Kriegsjahre 1939-1944[4].
Um 1950 ist Segschneider weiterhin Wirt, Inhaber jedoch der Kaufmann Karl Hauptmann. Zu dieser Zeit besaß die Gaststätte auch eine Bundeskegelbahn. 1960 findet sich neben Karl Hauptmann auch Jakob Segschneider noch als weiterer Gastwirt im Adressbuch. Im Saal veranstalteten die Ensen-Westhovener Karnevalisten ab der Session 1960/61 Kostümbälle. Später wurde aus der "Traube" die Gaststätte Sirtaki. Vermutlich um 1994 wurde das Gasthaus geschlossen.
(Ergänzung/Vertiefung erwünscht)
Gastleute
Zum Stern
- um 1996 - 1914: Johann und Elisabeth Lievenbrück
Zur Traube
- um 1915 - vor 1925: Friedrich Wilhelm Schneiders
- um 1931 - 1933: Witwe Schneiders
- 1934 - um 1951: Jakob Segschneider
- um 1951 - um 1969: Karl Hauptmann
Sirtaki
- um 1986 - um 1993: Paul ??
Quellen, Literatur und Links
(Text)