Gut Neuenhof

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Historie

In der Gemarkung Ensen und früher zu Ensen gehörig, ab 1922 zu Gremberghoven, lag das Gut Neuenhof an einem heute unterbrochenen Weg von Ensen (heutepGilgaustraße) nach Rath (heute vermutlich Wikingerstraße). Als älteste Quelle findet sich aus dem Jahr 1577 eine Abgabepflicht für den Hof von einem Sester Roggen an die Kapellengemeinde Ensen. Damals gehörten 300 Morgen Land zum Hof, in der gesamten Zeit seiner Existenz wurde er selten von seinen Besitzern, sondern durch seine Pächter bewirtschaftet. Der Hof war zunächst jahrhundertelang im Eigentum des Abtes von Deutz. Bei der Säkularisierung 1802 ging der Besitz an das (Groß-)Herzogtum Berg über. 1820 verkaufte die Regierung zu Köln diverse Staatsdomänen, darunter auch Gut Neuenhof. Käufer war der bisherige Pächter. Knapp zwanzig Jahre später wurde das Gut wieder verkauft und erlebte viele Besitzer, bis um 1900 ein Brauereibesitzer es erwarb. Dieser verkaufte es im Jahr 1939 für 50 Pfennig den Quadratmeter bei 43 Hektar an das Unternehmen KHD.

Eigentlich wollte KHD die erworbene Fläche für den Bau von Fabrikanlagen nutzen, doch dazu kam es aus verschiedenen Gründen nicht: Das Land war zum Erwerbeszeitpunkt amtliche als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen. Eine bereits geplante neue Reichsautobahn zerschnitt die KHD gehörenden Flächen. Deutschland begann den 2. Weltkrieg. So wirkte der bisherige Pächter fort. Am 28. Januar 1945 zerstörte ein Luftangriff den kompletten Hof. Nach dem Krieg wurden nur die notwendigen Hofgebäude - nach alten Plänen - wieder aufgebaut. Erst Ende der 1950 verfolgte KHD dann andere Pläne: die Bewirtschaftung in eigener Regie. Ein "Versuchs- und Demonstrationsgut" sollte Landwirten den Einsatz von modernen KHD-Traktoren und -Maschinen anschaulich, auch als Lehrbetrieb, näherbringen. Bis zum Neustart 1962 wurde der Hof für die Bewirtschaftung von 62,5 Hektar nun vollständig modernisiert. Durch Zusammenfassungen mit Flächen des ebenfalls KHD gehörenden Guts Plantage wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche bis 1970 auf 101 Hektar vergrößert, auf dem Gut wurden zudem 70 Kühe und wenige Schafe gehalten.

Eigentümer /Pächter

  • um 1626/29 - Claß (Pächter)
  • ab 1709 - Christian Limbach; Matthäus Limbach (Pächter)
  • ab 1770 - Matthias Forsbach (Pächter)
  • ab 1777 - Johann Gymnich und Anna Maria geb. Hufschlags; Michael Engels und Anna Gertrud geb. Gymnich (Pächter)

Im Jahr 1820 Verkauf an Michael Engels mit 219 Morgen Land.

  • ab 1839 wechselnde Besitzer
  • ab 1855 Besitzer: Johann Paul Geuer und Petronella geb. Rey; Erben Geuer, Fläche: 250 Morgen Land.
  • ab ca. 1900 Besitzer: Brauereibesitzer Bernhard Bardenheuer, Fläche: 89,1 Hektar Land.
  • ab 1921 Josef Sturm, Besitzer des Gutes Steinhof. Fläche rund 450 Morgen Land. (Pächter)
  • 1939 Verkauf an das Unternehmen Klöckner-Humbodt-Deutz (KHD), Josef Sturm bleibt Pächter
  • ab 1961 bewirtschaftete KHD das Gut selber

Heute

An das Gut und seinen Standort erinnert heute nur noch die Neuenhofstraße im Gewerbegebiet Gremberghoven.

Quellen, Literatur, Links

Jürgen Huck: Der Neuenhof bis zum Jahre 1939. In: Unser Porz 13.1971
Hans-Jürgen Reuss: Das Gut Neuenhof im Besitz der KHD AG. In: Unser Porz 13.1971