Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Kleinwohnungsbau Porz
Die Gründung[Bearbeiten]
Nach dem 1. Weltkrieg prosperierte die Industrie in Porz und hatte einen deutlichen Bedarf an Arbeitern. Zugleich war Wohnraum knapp und es fehlten Unterkünfte für die Fabrikarbeiter. Daher entstand zunächst Anfang 1919 eine Gemeinnützige Baugesellschaft, die von Dr. Brock geleitet wurde. Sie legte Listen von Bauwilligen aus, in der sich binnen weniger Wochen 160 Personen eintrugen. Als erste Baufläche wurde ein Terrain südlich der Kaiserstraße und östlich der späteren Straßenbahntrasse ausersehen.[1] Ende September 1921 gründeten dann fünf Unternehmen eine gemeinnützige Aktiengesellschaft für den Kleinwohnungsbau.
"Zweck der Gesellschaft ist ausschließlich, der minderbemittelten Bevölkerung gesunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen billig und preiswert zu verschafffen: Gegenstand des Unternehmens sind daher alle diesem Gesellschaftszweck dienenden Geschäfte insbesondere der Erwerb, die Herstellung und Verwertung von Häusern und Grundstücken."[2]
Gründer waren: Die Firma Meirowsky & Co., die Firma Hipp & Co., die Firma Mannesmann Mulag Zweigniederlassung Westhoven, die Gemeinde Heumar, der Porzer Bauunternehmer Peter Reinold, die Firma A.H. Dülken & Cie., der Direktor Paul Mols (Spiegelglaswerke Germania) aus Porz und der Fabrikbesitzer Rudolf Speck aus Köln-Kalk. Das Stammkapital betrug 170.000 Mark, aufgeteilt in 170 Namensaktien, es wurde im März 1922 auf 237.000 Mark erhöht.
Den ersten Vorstand bildeten der Porzer Gemeindebaumeister Paul Schwarz und der Fabrikant Friedrich Hipp. Im ersten Aufsichtsrat vertreten waren der Prokurist Georg Heinrich Appel, der Direktor Wilhelm Brumme ([Mannesmann Mulag), der stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Schmitz-Hübsch, der Direktor Paul Mols, der Fabrikant Max Stursberg und der Stellmachermeister Karl Hermanns. Nach der Errichtung des Gebäudes Bahnhofstraße 46 war dies die Adresse der Gesellschaft. Im Jahr 1924 wurde das Grundkapital auf 23.700 Goldmark umgestellt und der Porzer Willy Klotz in den Vorstand berufen. 1926 reduzierte die Gesellschaft das Grundkapital auf 11.960 Reichsmark, was mit einem Ausscheiden der Firma Mannesmann zusammenhängen könnte. Ende November 1930 beschloß die Generalversammlung die Auflösung der Gesellschaft, zum Jahresende war sie erloschen.
Zumindest zwei Akteure der Gesellschaft wohnten (um 1925) auch selber in errichteten Häusern: Gemeindebaumeister Paul Schwarz in der Bahnhofstraße 60 und Tapetenfabrikant Salomon in der Schillerstraße 2.
Bauten[Bearbeiten]
- 1921/22 errichtete die Gesellschaft in Porz östlich des Postamtes elf neue Wohnhäuser unter der Adresse Bahnhofstraße 46-66, Bauleiter war Emil Mewes[3].
- 1922-1926 wurden 12 Wohnhäuser in der Schillerstraße 1-19 und 2-4 gebaut[4].
- 1924-1926 kamen vier weitere Wohnhäuser unter den Adressen Schillerstraße 10-16 hinzu.
- 1928 entstanden die Häuser Schillerstraße 21 (nicht mehr vorhanden) und 23.
Quellen, Literatur und Link[Bearbeiten]
Fotografie Haus Bahnhofstraße 60 um 1979 im Rheinischen Bildarchiv Köln (Link)