Frankfurter Straße (Eil)

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Historisches[Bearbeiten]

Die Fernstrecke "Chaussee nach Franckfurth" verlief von Mülheim über zunächst Vingst und Heumar verschlungen nach Eil, später über Merheim und Ostheim-Nord in direkter Linie. Dann führte sie weiter nach Wahn, Lind, Spich, Troisdorf und Siegburg. Zu Kriegszeiten diente sie als Heerstraße, zu Friedenszeiten zum Transport von Menschen und Postsendungen bis ins ferne Venedig. Aus Richtung Mülheim kommend vor Eil ging die Steinstraße als wichtige Handelsstraße nach Zündorf ab. Hier stand schon im 18. Jahrhundert ein großes, hohes Kreuz, das dieser Stelle bis heute den Namen Hochkreuz gab. Es war in frühen Landkarten eingezeichnet, z.B. im Wiebeking-Plan von 1792. Das Hochkreuz war zudem eine wichtige Station bei den großen Prozessionen der Pfarrei Urbach.

Nach dem Siebenjährigen Krieg wurde die Straße befestigt, begradigt und ausgebaut. Seitdem verläuft sie zwischen den Orten nahezu geradlinig. Dem Ausbau dieser "neuen Chaussee nach Franfurth" folgte ein Straßenzoll, in Wahn und Eil wurden zu diesem Zweck im Januar 1773 Barrieren errichtet, die Eingesessenen wurden am hier erhobenen Wegegeld beteiligt. Während der französichen Verwaltung 1806-1813 wurden die Barrieren entfernt, ab 1817 erhoben die Preußen bis in das Jahr 1875 erneut Wegegeld.

Aus der französischen Besatzungszeit ist überliefert, dass selbst Kaiser Napoleon I. die Frankurter Straße zwischen Ostheim und Eil benutzte - allerdings irrtümlich. Als er in der Gegend weilte, war für den 8. Novmber 1811 eine Treibjagd im Gremberger Wäldchen zu seinen Ehren angesetzt. Sein Troß verpasste allerdings unter ortsunkundiger Führung bei Ostheim den Abzweig zum Wäldchen und so geriet der Kaiser bis vor das Dorf Eil. Erst hier stoppten ihn Treiber, die den Fehler bemerkt und dem Tross nachgeeilt waren. Der Kaiser kehrte um, war aber wohl zu ungehalten über den Umweg bzw. hatte nachfolgende Termine und nahm daher doch nicht an der für ihn aufwendig arrangierten Treibjagd teil[1].
Bericht aus der Gemeinderatssitzung, Kölner Lokal-Anzeiger v. 10.12.1910

Das Jahr 1836 brachte der Chaussee eine erweiterte Befestigung und einen Schotterbelag. Noch um 1891 lautete in Eil der Straßennamen zumeist Chaussee oder Provinzialstraße, aber bereits um 1835 findet sich bei Verpachtungen und Versteigerungen auch schon die Bezeichnung Frankfurter Straße[2]. Im Mai 1907 beschloss der Gemeinderat Heumar dann für den Eiler Abschnitt offiziell den Namen Hauptstraße. Seit 1965 ist es offiziell die Frankfurter Straße.

Straßenabschnitte[Bearbeiten]

Die heutige Frankfurter Straße (B8) beginnt in Lind an der Ortsgrenze zu Spich in Höhe der "Kasseler Furt", leicht südlich der Niederkasseler Straße. Erste vergebene Hausnummern beginnen ab der Einmündung Am Linder Kreuz. Die in Lind beginnende Hausnummernzählung endet an der Ortsgrenze nach Ostheim an der A4, die Straßenbezeichnung hingegen erst am Wiener Platz in Mülheim. Ab der Ortsgrenze nach Ostheim ist die in Mülheim beginnende Zählung gegenläufig.

Die Abschnitte in Lind + Wahn finden Sie hier
Die Abschnitte in Elsdorf + Urbach finden Sie hier

Abschnitte Eil + Gremberghoven

  1. ab Ortsgrenze Urbach bis Duisburger Straße / Schubertstraße
  2. bis Bochumer Straße / Mozartstraße; 541-559 (W) 574-604 (O)
  3. bis Bergerstraße; 565-583 (W) 610-634 (O)
  4. bis Leidenhausener Straße; 587-603 (W) 642-652 (O)
  5. bis Ludwigstraße /Hirschgraben und Heumarer Straße; 605-655 (W) 656-692 (O)
  6. bis Pfaffenpfädchen; 657-659 (W) 694-712 (O)
  7. bis Kreuzung Theodor-Heuss-Straße; 661-665 (W) 714-726
  8. über Ferdinand-Porsche-Straße bis Kreuzung Steinstraße / Maarhäuser Weg; 723-725 (W) 772-776 (O)
  9. über Autobahnbrücke A 559, Rather Straße bis Kreuzung Neuenhofstraße / Hansestraße; 751-759 (W)
  10. über Unterführung Eisenbahntrasse, Kreuzung Alter Deutzer Postweg bis zur Ortsgrenze zu Ostheim vor der Autobahnbrücke A4

Veränderte Hausnummern und Abzweige[Bearbeiten]

Die Zählung der Frankfurter Straße wurde Anfang 1965 verändert. In Eil wurde aus der Hausnummer 13 die Nummer 541, aus der 20 die Nummer 574. Richtung Gremberghoven wurde aus der Nr. 165 die Nr. 683, aus der Nr. 190 die 734. In Gremberghoven änderte sich die Nr. 1 in 723.

Denkmalgeschützte Bauwerke[Bearbeiten]

Unter Denkmalschutz stehen:

Weitere historische Bauwerke[Bearbeiten]

  1. vgl. Artikel in Kölnische Zeitung v. 12.5.1861.
  2. vgl. Kölnische Zeitung v. 12.7.1835