Bergerstraße

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Historisches

Im flachen Rheinland gelten leichte Steigungen schon als bergan. Diese alte Verbindungsstraße von Eil nach Porz hieß "unten" in Eil zumindest im 20. Jahrhundert bereits Bergerstraße. Jedoch in Porz (Mitte) lautete der Straßennamen Eiler Straße. Und zwar bereits ab dem Rhein, heute ist der Abschnitt vom Rhein zur Hauptstraße die Rathausstraße. Noch kreuzte die Straße die Eisenbahntrasse ebenerdig, gesichert durch eine Schrankenanlage, eine 1937 geplante Unterführung wurde nicht verwirklicht.

Die Umbenennungen der Straßen wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg derart vorgenommen, dass die Bergerstraße nun in Porz an der Hauptstraße begann. Ende 1964 wurde die Brücke über die Eisenbahntrasse in betrieb genommen, die auch die frühere Einmündung des Deutzer Wegs überbaute. Eine 1962 geplante Tieferlegung der KVB-Trasse unmittelbar vor der Brücke blieb dabei unverwirklicht. Die alten Häuser an der Straße werden seitdem durch Stichstraßen an die Brückenrampen herangeführt, sie führen ebenfalls die Bezeichnung Bergerstraße[1]. Der Anschluss der Friedrichstraße an den Deutzer Weg wurde erst nach dem Bau der Brücke realisiert. Eine Schrankenanlage an den KVB-Gleisen gibt es erst seit April 1970.

Die Breite der Straße ergibt sich aus Planungen gegen Ende der 1950er Jahre, die Straße ab der Ohmstraße später vierspurig mit grünem Mittelstreifen auszubauen. Dieser Plan wurde durch einen Sinneswandel des Landschaftsverbands Mitte 1965 aufgegeben, stattdessen entstand auf der Südseite bis zur Humboldstraße der Grünstreifen[2]. Der Abschnitt vom Pfaffenpfädchen bis zur Frankfurter Straße zeigte sich noch im Frühjahr 1969 als enge, nicht ausgebaute Straße. Grund war die mangelnde Standfestigkeit der Eiler Kirche St. Michael. Erschütterungen durch den Verkehr hatten zu Rissen im Mauerwerk geführt, die durch eine Straßenverbreiterung zunehmen würden, die Kirche gab der Stadt daher nicht die notwendigen Grundstücksflächen[3]. Spezielle Verankerungen im Mauerwerk haben das Problem dann gelöst.

Straßenabschnitte

  1. Ab Hauptstraße bis Kreuzung Josefstraße; 1-13 (N) 2-16 (S)
  2. bis Eisenbahntrasse (Bergerbrücke); in diesem Abschnitt Kreuzung mit Straßenbahnlinie 7; 35-53, 55-59 unbebaut (N) 22, 42 (S)
  3. bis Einmündungen Kopenhagener Straße / Ohmstraße; 63-89 (N) 60-66 (S)
  4. bis Kreuzung Humboldtstraße; 91-153 (N) 78-108 (S)
  5. bis Einmündungen Johannesstraße / Bonner Straße; 155-187a (N) 120-148 (S)
  6. bis Kreuzung Neue Eiler Straße / Bochumer Straße; 191-215 (N) 154-160 (S)
  7. bis Frankfurter Straße; 223-237 Einmündung Pfaffenpfädchen 249 (S) 160-170 (S)

Veränderte Hausnummern, historische Abzweige

  • Die Zählung der Bergerstraße begann vor den Umbenennungen in Eil. Die nördliche Seite trug gerade Nummern, die südliche Seite ungerade. Mit der Umbennung des Porzer Abschnitts nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Straße nun an der Hauptstraße in Porz. Dadurch änderten sich alle Hausnummern, die Häuser im Süden der Straße erhielten die geraden Nummern, die im Norden hingegen ungerade Nummern.
  • Die heutige Alfred-Nobel-Straße war eine weitere historische Verbindung zwischen Eil und Porz. Ihre frühere Einmündung in die Bergerstraße wurde mit dem Bau der Humboldstraße Ende der 1950er Jahre unterbrochen.
  • Durch die ebenerdige Kreuzung mit der Straßenbahnlinie 7 war eine direkte Anbindung der Häuser 35-59 an die Brückenrampe nicht möglich. Daher wurden diese Häuser um 1965 nach Osten an den Deutzer Weg angebunden, von ihm aus führt seitdem eine Stichstraße - ebenfalls Bergerstraße geheißen, zur Brückenrampe zurück.

Frühere Unternehmen und historische Bauwerke

Denkmalgeschützte Bauwerke gibt es auf dieser Straße nicht.

  • Abschnitt 2: An der Eiler Straße 39, später Bergerstraße 15-25, produzierte von 1928 bis Anfang der 1970er Jahre die Westdeutsche Pappenfabrik Karl Verheyen GmbH.
  • Unmittelbar an der Straße nördlich der Eisenbahntrasse befand sich bis zum Brückenbau das Bahnwärterhaus, von dem sowohl die Schranke Bergerstraße als auch die Schranke Friedrichstraße zu heutiger Alfred-Nobel-Straße bedient wurde.
  1. Der Stadtanzeiger berichtete am 5.2.1965 über die Auswirkungen der Brücke auf das Leben der Anwohner (mit Fotos).
  2. vgl. KStA v. 1.7.1965.
  3. vgl. KStA Porz v. 8.3.1969 (mit Foto).