Porzer SPD schreibt an die Kölner Oberbürgermeisterin

SPD bittet um Entwicklung im Porzer Süden

Seit Jahrzehnten werden den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder neue Hoffnungen auf eine dringend notwendige Verkehrsentlastung als Alternative zu verschiedenen „Umgehungsstraßen“-Varianten für den Porzer Süden in Aussicht gestellt, die immer wieder in der Versenkung verschwanden. Die Verkehrsinfrastruktur ist seither die Gleiche geblieben, der Verkehrsstau hat dramatisch zugenommen, und die Porzer/innen haben zu Recht „die Nase voll“ von leeren Versprechungen.

Dazu hat die SPD unter Führung des Parteivorsitzenden Ingo Jureck und des Fraktionsvorsitzenden Dr. Simon Bujanowski nun die Oberbürgermeisterin angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Hier der vollständige Text des offenen Briefes:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

wie Sie selbst wissen, liegen die Probleme im Porzer Stadtbezirk nicht nur in der heruntergekommenen „Hertie-Ruine“ in der Innenstadt begründet. Denn neben dem vernachlässigten Porzer Zentrum leiden die Porzer Bürgerinnen und Bürger seit vielen Jahren unter einem sprichwörtlichen Stau nicht nur im Verkehr auf der Hauptstraße, sondern in mehreren Porzer Vororten, insbesondere in Zündorf, wo sich die Situation durch den dringend notwendigen Wohnungsneubau Zündorf-Süd ohne weitere Maßnahmen verschlimmern wird.
Seit Jahrzehnten werden den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder neue Hoffnungen auf eine dringend notwendige Verkehrsentlastung als Alternative zu verschiedenen „Umgehungsstraßen“-Varianten für den Porzer Süden in Aussicht gestellt, die immer wieder in der Versenkung verschwanden. Die Verkehrsinfrastruktur ist seither die Gleiche geblieben, der Verkehrsstau hat dramatisch zugenommen, und die Porzer/innen haben zu Recht „die Nase voll“ von leeren Versprechungen.
Die Enttäuschung der Bewohner/innen ist nicht minder bei der längst überfälligen ÖPNV-Ertüchtigung der Bahnlinie 7, deren Trassenverlängerung um zwei Haltestellen nach Aussagen von KVB-Vorstand Jürgen Fenske auf einer jüngsten Bürgerrunde zum Thema „Verkehr im Süden“ am 14. März 2016 vor über 150 Gästen in den Porzer Groov-Terrassen ebenfalls als machbar aufgezeigt wurde. Wenn sich jetzt die Einigung mit der Familie Broicher bzw. deren Insolvenzverwalter abzeichnet, sollte die Umsetzung beginnen, und zwar bevor in Zündorf-Süd auch nur ein Bagger für den Wohnungsbau rollt.
Das reicht aber alleine noch nicht: Bei der gemeinsamen Bürgerinformation des Porzer Landtagsabgeordneten Jochen Ott und dessen Landtagskollegen aus dem Rhein/Sieg-Kreis Achim Tüttenberg wurden nun nochmals eigene Vorstellungen und Verkehrsvarianten diskutiert, die zugleich machbare und spürbar Entlastung bringende Straßenführungen vorsehen, um die Verkehrsströme rund um den Porzer Süden zu entzerren.
Vor diesem Hintergrund – und mit Ihren positiven Signalen bei Ihren Besuchen im Porzer Rathaus – möchte sich der SPD-Stadtbezirksvorstand Porz/Poll sowie die SPD-Fraktion in der
Bezirksvertretung Porz im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger mit folgendem Unterstützungsappell an Sie wenden:

Es ist ein wichtiges Anliegen, schon im Vorfeld des B-Plan- Aufstellungsbeschlusses zu Zündorf-Süd jetzt vor Ort tätig zu werden, um das bisherige Verkehrskonzept deutlich zu verbessern. Hierzu hat der Bürgerverein Zündorf e.V. viele kleine und konkrete
zielführende Maßnahmen, nicht nur bezüglich des Auto- sondern auch besonders des Radverkehrs, vorgeschlagen. Als Zeichen des guten Willens der Stadt müssen jetzt Akzente gesetzt werden! Das zuständige Amt für Straßen und Verkehrstechnik ist ohnehin bereits mit einer Neuplanung der Hauptstraße beauftragt, deren Umsetzung jedoch derzeit an mangelndem Personal scheitert.

Die Verlängerung der Linie 7 – b is Lülsdor f / Niederkassel und in einem weiteren Schritt möglichst bis nach Bonn – muss vorangetrieben werden, um unnötige Durchgangsverkehre zu vermeiden. Der Rhein/Sieg-Kreis hat die Verlängerung als
Maßnahme angemeldet. Selbst wenn sie nicht in das Bewertungsraster der Finanzierung passen sollte, muss sie jetzt vorangetrieben werden. Die Idee, mit einer Busspur auf einer möglichen Trasse zu beginnen, sollte von der Stadt konkret geprüft werden.

Die zügige Verkehrsanbindung an die Autobahn A59, die ab 2023 sechsspurig ausgebaut wird, muss dringend weiterverfolgt werden. Welche Variante letztlich tragfähig ist, wird das im Auftrag befindliche gemeinsame Gutachten von Köln und Rhein/Sieg-Kreis zeigen. Die Varianten-Untersuchung mit Anschluss an die A59 liegt
unterschriftsreif in der Schublade.

Darüber hinaus bedarf es zusätzlicher Verkehrsuntersuchungen im Süden, die weitere Optimierungen über alle Verkehrsträger hinweg aufzeigen sollten. Dabei gilt es, bereits jetzt Verkehrsentlastungen zu ermöglichen, die kurzfristig realisierbar und den gemeinsamen Interessen der Stadt, Porz und des Rhein-Sieg-Kreises insgesamt dienlich sind. Dazu ist es nötig, dass über alle bisher untersuchten Varianten hinaus, die zu großen Teilen aus den verschiedensten Gründen heute nicht mehr realisierbar sind, weitere Alternativen untersucht und auf ihre Machbarkeit hin überprüft werden. Ohne diese alternativen Untersuchungen käme die geplante Umsetzung zum Stillstand. Ein Umstand, der den verkehrsbelasteten Porzerinnen und Porzern nicht mehr zugemutet werden kann.

Mit Blick auf die im Bundesverkehrswegeplan in Aussicht stehende Planung für die neue Rheinbrücke ist es zudem äußerst wichtig, dass die Stadt Köln diese Situation mit betrachtet, aber auch berücksichtigt, dass hierzu aktuell noch keine verlässliche Aussage zur Realisierung, geschweige denn zur terminlichen Umsetzung, möglich ist.

In der Hoffnung auf eine ermutigende Rückantwort und baldige konkrete Umsetzungsschritte verbleiben wir

Ingo Jureck / Dr. Simon Bujanowski

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