Viele Fragen zur Ortsumgehung L274n bleiben unbeantwortet

Bei einem Ortstermin in Wahn hat der parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium NRW mitgeteilt, dass das Ministerium die ursprüngliche Planung der Ortsumgehungsstraße Wahn-Libur-Niederkassel (L274n) aufgegeben hat. Man verfolge die sog. Variante 1 zur Belgischen Allee in Spich nicht weiter, sondern wolle nun eine Lösung nordöstlich von Libur mit einer Anbindung an die Frankfurter Straße in Höhe Porta oder „Am Linder Kreuz“ schaffen. Außerdem soll die Ortsumgehung Zündorf an diese neue Straße angebunden und der Verkehr aus Langel und Zündorf so nach Lind umgeleitet werden.

CDU-Ratsmitglied Dr. Helge Schlieben und CDU-Bezirksvertreterin Birgitt Ogiermann stehen den neuen Plänen skeptisch gegenüber: „Grundsätzlich begrüßen wir, dass scheinbar Bewegung in die Diskussion um die Ortsumgehung kommt und stehen jeder echten Lösung für die Verkehrsprobleme vor Ort offen gegenüber. Allerdings muss es dann auch eine echte Lösung sein. Bei der vorgestellten Variante 2 gibt es noch viele offene Fragen, die leider vom Ministerium nicht beantwortet werden konnten. Uns wurde im vergangenen Jahr von der Kölner Stadtverwaltung mitgeteilt, dass diese Streckenführung nicht möglich sei, da sie durch das neue Gewerbegebiet am Linder Kreuz in Lind gehen würde. Jetzt soll es plötzlich doch gehen. Hier möchten wir erstmal wissen, was nun wirklich stimmt. Sollte die Streckenführung doch machbar sein, birgt eine Anbindung der Ortsumgehungsstraße an die Frankfurter Straße in Höhe Porta oder „Am Linder Kreuz“ die Gefahr von zunehmenden Schleichverkehren nach und in Lind. Bundeswehrbeschäftigte aus Niederkassel könnten über „Am Linder Kreuz“ und „Viehtrifft“ zum Kasernenhaupttor fahren und somit zusätzlichen Verkehr nach Lind bringen. Neben einer drohenden Belastung für die Anwohner sehen wir auch Gefahren für die Kindergartenkinder der KiTa „Viehtrifft“, erläutern Schlieben und Ogiermann mögliche Probleme.

„Für Libur würde diese Variante keine Entlastung bringen. Gerüchteweise haben wir von einer Streckenführung über die Straßen „Am Liburer Wall“ und „Margarethenstraße“ gehört. Diese Führung würde dazu führen, dass Libur komplett vom Verkehr umzingelt wird. Dann hätten wir hier keine Verkehrsentlastung, sondern ein riesiges Verkehrsbeschaffungsprogramm, das zu massivem Durchgangsverkehr in ganz Libur führt. Diese Strecke lehnen wir daher strikt ab und gehen davon aus, dass es sich hierbei nur um einen nicht ernst zu nehmenden Einzelvorschlag handelt. Einer Anbindung der Ortsumgehung Zündorf an die L274n werden wir nach den vorgestellten Plänen nicht zustimmen. Wir bleiben dabei, dass die Verkehre aus Langel und Zündorf nicht nach Libur oder Lind umgeleitet werden dürfen und dann irgendwo auf der Frankfurter Straße enden. Vielmehr muss der Verkehr aus Zündorf direkt bis auf die Autobahn geführt werden“, so Schlieben und Ogiermann.

„Bevor wir über neue Streckenführungen diskutieren, erwarten wir vom Land NRW und von der Stadt Köln, dass endlich verlässliche Fakten auf den Tisch gelegt und alle noch offenen Fragen geklärt werden. Ebenso muss klargestellt werden, dass es keinerlei Planungen über die Straße „Am Liburer Wall“ gibt. Für uns ist und bleibt aber eine Anbindung an die Belgische Allee immer noch die beste Variante, um alle Probleme vor Ort zu lösen“, so Schlieben und Ogiermann abschließend.

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