CDU auf Polterkurs

In einem kostenlosen Porzer Anzeigenheft, in dessen Impressum der Kölner CDU-Parteivorsitzende Jürgen Hollstein als „Mitherausgeber“ ausgewiesen wird, zieht dieser  „mächtig vom Leder“: 

„Die Porzer SPD nimmt den Mund zu voll“, poltert ein glückloser CDU-Boss, der nicht nur um seinen Landtagswahlkreis im Direktvergleich mit dem SPD-Vorsitzenden Jochen Ott bangt. Ein abhanden gekommener Oberbürgermeister, ein mutmaßlich fahrlässiger KVB-Technik-Vorstand auf Abruf und keine durchschlagenden Tricks, um eine im Rat verloren gegangene politische Mehrheit wieder zu beleben. 

„Die Forderung (der Porzer SPD) nach 10 prozentiger Erhöhung der bezirksorientierten Mittel mag zwar wünschenswert sein, ist aber angesichts der Haushaltslage schlicht naiv“, schimpft Hollstein über den SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Joisten. Wörtlich weiter: „Lieber Herr Joisten, Erwartungen, die man weckt, wollen irgendwann erfüllt sein; man sieht sich im Leben immer mehrfach und die Bürgerinnen und Bürger messen uns an Taten, nicht an Versprechen“. 

So ist das im Leben: Der Eine will etwas Positives für den Bezirk in Form einer leichten Aufstockung der Hilfsgelder für Vereine und freie Bürgerschaftliche Projekte der Kinder- und Jugendhilfe. Das findet der politische Gegner zwar nicht übel, aber er hält es für dumm und töricht, so etwas zu fordern, weil einfach kein Geld da sei ! 

Hallo ? Will nicht gerade die Kölner CDU gemeinsam mit den Blutsbrüdern und –schwestern der FDP einen schwerwiegenden Planungsfehler (Arbeitstitel „Ölmannschwänzchen“) aus der Zeit ihres Tiefbaudezernenten Oelmeier mit einem Tunnel für schlappe 60 Millionen Euro aus der eigenen Tasche bzw. Stadtkasse ausbügeln, um einer vermutlich unnötigen Stadtbahn nicht noch den letzten Zeitvorteil zu nehmen ? Und: Ist es nicht eben diese CDU, die sich obendrein die Ablösung ihres naiven Parteizöglings im KVB-Vorstand runde 4 Millionen Euro kosten lassen will ? 

Vor diesem Hintergrund zeugt Hollsteins Gepolter eher von Realitätsverlust. Zumindest scheint er sich wegen der SPD so richtig und vielleicht sogar berechtigt Sorgen zu machen. 

Man sieht sich eben immer mehrfach im Leben, Herr Hollstein …

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