Die Carl-Stamitz-Musikschule (Teil 1)

Die Carl-Stamitz-Musikschule ist eine der größten Regionalschulen der RMS Rheinischen Musikschule Köln. Leider ist ihre angemessene Positionierung unter den Musikschulen in Köln heute nicht mehr hinreichend gesichert.  Die Leitung ist vakant und soll in der ersten Jahreshälfte 2010 neu besetzt werden. Doch entscheidend für eine gute Zukunft sind die Rahmenbedingungen, die der neuen Leitung gesetzt werden. Die wichtigste Rahmenbedingung ist eine angemessene Stundenzahl. In der aktuellen Ausschreibung wurden für die Leitung wieder nur 9,5 Stunden wöchentlich angesetzt. 2 Stunden sind für die Zusammenarbeit mit dem Förderverein bestimmt, 7,5 Stunden für die internen Tätigkeiten. Viel zu wenig – sagen die Porzer. Und auch die Kooperation mit den Musikklassen des Stadtgymnasiums braucht ihre Zuwendungszeit.

In dieser kurzen Artikelserie soll die Entwicklung und die heutige Situation beschrieben werden.

1952-1973
1952 erfolgt die Gründung als Jugendmusikschule durch die selbständige Stadt Porz und die Volkshochschule. Bis zum August 1973 besteht diese  Jugendmusikschule als Teil der Volkshochschule.

1973-1975
Frau Dr. Gisela Blees tritt das Amt der Musikschulleiterin an. Aus der Jugendmusikschule wird eine eigenständige vollwertige Musikschule für alle Altersklassen. Ab 1974 werden hauptamtliche Musikschullehrer eingestellt.

1975
Mit der Eingemeindung von Porz nach Köln wird die Musikschule Teil der RMS Rheinischen Musikschule Köln (RMS). Die Stadt Köln verpflichtet sich, die Schule weiter zu entwickeln. Der Eingemeindungsvertrag spricht der Musikschule ein zukünftiges eigenes Gebäude zu. Auch wird ein pädagogischer Sonderstatus festgeschrieben. Die pädagogische Eigenständigkeit ohne Einreden der RMS ist allerdings an die Person der engagierten Leiterin Dr. Gisela Blees gebunden.

1976
Was von der notorisch geldklammen Stadt Köln tatsächlich zu erwarten ist, zeigt sich bereits 1976: Das bisherige Angebot von 770 Jahreswochenstunden wird um 41 Prozent auf 450 Jahreswochenstunden reduziert. Über 1.000 Schüler können ihren Musikunterricht nun nicht mehr fortsetzen. Aus dieser Not heraus gründet sich der Verein der Freunde und Förderer (VFF). Er schließt weitgehend die entstandene Lücke. Der Verein vermittelt bis heute Musikunterricht zwischen den Mitgliedern des Vereins und ermöglicht damit Unterricht für all Jene, die von der Rheinischen Musikschule abgewiesen werden.

1982
Sieben Jahre nach der Eingemeindung erhält die Musikschule in der Josefstraße  ihr eigenes Gebäude. Die Carl-Stamitz-Musikschule wächst und gedeiht in der kooperativen Zusammenarbeit von Förderverein und städtischer Musikschule.

2004

Beim Oberbürgermeister der Stadt Köln besteht seit einigen Jahren die Stabsstelle „Zentrale Aufgabenanalyse“. Ihre Aufgabe: Die verschiedenen Aufgabenbereiche der Stadt Köln prüfen und evaluieren. Sie unterzieht die Rheinische Musikschule einer Prüfung. Der Blickwinkel: Dienen die Tätigkeiten der Rheinischen Musikschule den strategischen Zielen der Stadt Köln? Wie wirtschaftlich ist erfolgt die Wahrnehmung der Aufgaben? Sind Organisation und Ablauf der Tätigkeiten schlüssig?

Die Befunde aus dieser Prüfung und die drohenden Konsequenzen für die Carl-Stamitz-Musikschule lesen Sie im Teil 2 dieser Serie.

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