Neue „Drehscheibe“ für Flüchtlinge am Flughafen

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Pressekonferenz Freitag Mittag vor Ort. Foto: porzerleben.de

Bereits am kommenden Montag 18 Uhr trifft der erste Zug aus München am Kölner Flughafen ein, bis dahin ist noch viel zu tun….

„Sicherheit“ – das ist der wichtigste Wunsch von Flüchtlingen, die derzeit nach Deutschland kommen. Hierzu gehört auch eine menschenwürdige Unterbringung. Je schneller für sie gesorgt ist, desto besser. 21,24 Prozent der Flüchtlinge nimmt nach dem Königsberger Schlüssel NRW auf – tatsächlich sind es aktuell eher 30 Prozent. Um die Flüchtlinge rasch aufzuteilen, gibt es in jedem Bundesland „Drehscheiben“ als Zwischenstopp. Sie sind als Rastplätze und Verteilstellen konzipiert. Hier treffen die Flüchtlinge direkt mit Sonderzügen aus München ein, werden betreut und versorgt, erhalten Hygiene-Leistungen, ruhen sich aus und sollen nach spätestens fünf Stunden mit Bussen zu ihren verschiedenen Quartieren in NRW weiterfahren. Die Buslogistik übernimmt die KVB.

 

Die Personenbrücke führt zu den Versorgungszelten. Foto: porzerleben.de

Die Personenbrücke führt zu den Versorgungszelten. Foto: porzerleben.de

Bis zum 8. September gab es nur eine solche Einrichtung in Dortmund, seitdem auch am Fernbahnhof Düsseldorf-Flughafen. Ab dem 21. September ist auch am Fernbahnhof Flughafen Köln eine solche Drehscheibe errichtet. Den Betrieb übernimmt die Stadt Köln und entspricht damit einem Amtshilfeersuchen des Ministeriums für Inneres und Kommunales vom 17. September. Das Land hat die Übernahme aller Kosten zugesagt. Der Flughafen Köln/Bonn stellt dafür ein Gelände und die notwendige Infrastruktur in unmittelbarer Nähe des Flughafen-Bahnhofes zur Verfügung und wird auch seinerseits den Betrieb der Einrichtung unterstützen.

Durch die steigenden Flüchtlingszahlen ist die Dortmunder Einrichtung zu klein geworden – sie wurde für 350 Personen gebaut. Nun schließt sie für etwa drei Wochen, um auf 1350 Plätze vergrößert zu werden. Köln und Düsseldorf teilen sich solange die Funktion – jeden zweiten Tag im Wechsel. Halten die hohen Zahlen weiter an, werden Köln und Düsseldorf noch auf einen längeren Zeitraum tätig sein – dann allerdings im dreitägigen Wechsel mit Dortmund.

Links der Aufgang aus dem Bahnhof, im Hintergrund die Wiese für die Großzelte. Foto: porzerleben.de

Links der Aufgang aus dem Bahnhof, im Hintergrund die Wiese für die Großzelte. Foto: porzerleben.de

In Köln-Porz ist in den nächsten Tagen für alle Beteiligten ein Kraftakt zu bewältigen. Bis Montagabend werden vom Flughafen für die erwarteten täglich rund 1.000 Personen zwei beheizbare Großzelte mit insgesamt 1.100 qm aufgestellt, zudem sanitäre Anlagen und Versorgungsleitungen. Den Montag bewältigt die Berufsfeuerwehr als „Einsatztag, um die Sache ins Laufen zu bringen“ (Feuerwehrchef Feyrer) zusammen mit anderen Hilfsorganisationen (THW, DLRG, Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, ASB und die Johanniter Unfallhilfe). Danach gilt es, den Betrieb in professionelle Strukturen zu überführen. Die Flüchtlinge erhalten Nahrung, Betreuung, Kleidung und bei Bedarf medizinische Soforthilfe. Gastfreundschaft ist hier die Losung, es finden keinerlei Amtshandlungen statt – dafür sind später dann die Aufnahmeorte zuständig. Flughafenchef Garvens baut auch auf die Mithilfe der am Flughafen ansässigen verschiedenen Unternehmen. Bei Mitarbeitern mit 40 Nationalitäten sind sicherlich auch mögliche Dolmetscher darunter.

Wer Flüchtlingen helfen will – dazu informiert die Stadt Köln und demnächst auch porzerleben.de. Was gerade absolut nicht gebraucht wird, sind Kleiderspenden: Die Lager aller Hilfsorganisationen sind randvoll. Am Flughafen werden auch keine Sachspenden entgegengenommen. Hingegen werden ehrenamtliche Helfer als Betreuer und Dolmetscher gesucht. Besonders für die persischen Sprachen Urdu, Dari, Farsi, aber auch für Kurdisch, Arabisch und Türkisch.

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